2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: jp b

Drei Vereine, drei Meinungen (2)

Wir haben uns bei den Vereinen der Kreisoberliga umgehört und nach der Meinung zur geplanten Saisonfortführung gefragt.

Walldorf, Mittelschmalkalden, Henneberg - Drei Vereine, drei Meinungen. Vertreter der drei Clubs erklären, ob sie dem Vorschlag des TFV zugestimmt haben und warum:

Marko Braun, Vorsitzender SV Walldorf:
"Wir haben für die Fortführung der Saison gestimmt. Der Verlauf der Hinrunde war für uns bisher sehr gut und wir haben das Halbfinale im Pokal erreicht. Im Nachwuchsbereich sind wir in der aktuellen Saison auch sehr gut unterwegs. Das würden wir gerne bis zum Ende der Saison fortführen. Aber ich denke, dass zu dieser Entscheidung noch nicht das letzte Wort gefallen ist. Wir können aktuell nur abwarten und auf die Entscheidungen der entsprechenden Gremien warten."

Christoph Amborn, Vorsitzender FSV Mittelschmalkalden:
"Wir haben unter Trainern und Vorstandsmitgliedern abstimmen lassen. Am Ende gab es eine knappe Mehrheit für den Vorschlag des TFV. Es gab dabei sowohl sinnvolle Argumente für als auch gegen diese Variante. Ein Argument, das von den Fürsprechern mehrfach genannt wurde ist, dass aktuell keiner sagen kann wie stark die Einschränkungen für den Sport noch das 2. Halbjahr 2020 bestimmen werden. Kann tatsächliche ohne längere Unterbrechungen ab September gespielt werden? Und falls nicht, muss dann die nächste Saison erneut abgebrochen werden und wir haben die gleichen Probleme wie aktuell? Und mit der gewählten Variante vom TFV hat man doch etwas mehr Puffer, um zumindest eine Saison vernünftig zu beenden. Sollte es wider Erwarten doch problemlos ab September durchgehen und wir im März die aktuelle Saison beenden, hoffe ich, dass der TFV oder unser KFA auch spontan noch einen Spielbetrieb in irgendeiner Form organisieren kann. Damit auch in der Zeit von April bis Juni für alle Altersklassen ein Wettkampf in irgendeiner Form stattfinden kann."

David Kempf, Abteilungsleiter Fußball und Kapitän SG Henneberg:
"Die Entscheidung des TFV, einschließlich des Werbinars und der suggestiven Entscheidungsfrage bei der Abstimmung, wirft unserer Meinung nach mehr Probleme für die Vereine auf, als sie löst. Man hätte den Vereinen genauso gut fragen können: Ist heute ein schöner Tag? Es hätten bestimmt auch 58 % der Vereine mit „ja“ geantwortet. Aber auch 42 % aus nachvollziehbaren Gründen mit „nein“ oder sie hätten sogar einen Vorschlag unterbreitet, wie der Tag noch besser sein kann. All das war nicht gewünscht. So haben auch wir einen Vorschlag in der „Chatfunktion“ unterbreitet.

Wir sind der Meinung, dass man niemanden bestrafen sollte, weil die Saison nun einmal nicht unter fairen Bedingungen zu Ende gespielt werden kann. So könnte man die Saison ohne Absteiger, aber mit Aufsteigern werten. Die folgende Saison würde dann in einem einmaligen, spannenden Modus stattfinden, bei dem es auf Grund des späteren Starts, der erhöhten Anzahl an Ligamannschaften oder einer eventuellen erneuten Unterbrechung nur eine Runde Jeder-gegen-Jeden gibt. Je nach verbleibender Zeit könnte man dann noch Playoffrunden um Auf- und Abstieg, als Hin- und Rückspiel ausspielen, um in der Gesamtheit einen fairen Wettbewerb zu garantieren. So hätte man in Summe mehr Spiele (bis zu 20, statt 10), Wechsel- bzw. Meldefristen wären regulär durchführbar und es bestehen keine Überschneidungen mit höheren Ligen, die teils abgebrochen wurden.

Und das wichtigste: Der Nachwuchs würde enorm unter seinem gewohnten Saisonrhythmus profitieren. Denn aktuell haben bestimmt nicht nur wir das Gefühl, dass ein Teil der Vereine, die der Lösung des TFV zugestimmt haben, sich eher nicht mit diesen Problemen beschäftigen müssen."

Aufrufe: 012.5.2020, 10:21 Uhr
FuPaAutor