2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht

Doppelschlag in den Schlussminuten

Frauen Verbandsliga Süd: Schaafheim entscheidet Derby mit 3:1 für sich / Ueberaus Unberechenbarkeit kommt nicht zum Zug

In der Verbandsliga Süd haben die Fußballerinnen von Viktoria Schaafheim gegen die SG Ueberau mit 3:1 die Oberhand behalten. Ihren Heimsieg machte die Viktoria erst in den Schlussminuten perfekt.

Auf dem weiträumigen Rasenplatz von Viktoria Schaafheim, der von Wohnbebauung umgeben in der Kernstadt liegt, sah es bei Anpfiff der Partie zwischen den Frauen-Teams von Viktoria Schaafheim und der SG Ueberau etwas trist aus. Knapp zwanzig Zuschauer hatten sich bis dahin eingefunden. Doch im Verlauf des Spiels fanden sich dann doch noch weitere Interssierte ein, die eine erst in der Schlussphase ansehnliche Partie erlebten.

Schaafheims neuer Trainer Jassem Samir, der von der SG Frankfurt-Bornheim zur Viktoria gewechselt war und zusammen mit Stefanie Hirschl das Team coacht, hatte vor dem Spiel so seine Bedenken. Der Coach, der im Frankfurter Westen wohnt und für jedes Training sowie die Heimspiele mehr als 120 Kilometer an Strecke zurücklegt (bei Auswärtsspielen entsprechend mehr), warnte vor der Unberechenbarkeit der Ueberauerinnen, die mit Lea Völger und Tamina Weichel zwei starke Spitzen im Aufgebot haben.

Schaafheims Trainer sah sich bestätigt, als Ueberau mit der ersten gefährlichen Aktion in Führung ging. Völger kam über die linke Seite, umspielte zwei Schaafheimerinnen elegant und passte in die Mitte. Dort stand Tamina Weichel und schoss den Ball aus etwa acht Metern Entfernung flach zu Ueberaus Führung (11.) ein. Schaafheim selbst kreierte einige Möglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden. Besser machte man es dann in der 17. Spielminute, als Maya Holzknecht den Ball diagonal in Richtung langes Toreck passte und Sarah Falsone (17.) aus kurzer Distanz zum Ausgleich traf. Bis zur Pause hatte Schaafheim mehr Spielanteile, verpasste es aber, in Führung zu gehen.

Nach dem Wiederanpfiff verflachte die Partie. Viele Aktionen wurden nicht richtig zu Ende gespielt. Einziger Aufreger war das Foul an Viktorias Julia Brenner im Ueberauer Strafraum, das aber von Schiedsrichter Sönmez nicht geahndet wurde. Erst als Michelle Wilkes und Julia Jost (60.) eingewechselt wurden, ging es wieder lebhafter zu. Vor allem die schnelle und technisch versierte Wilkes überlief wiederholt Ueberaus Abwehr und vergab einige gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite hatten Völgers und Weichel das 2:1 für Ueberau auf dem Fuß, scheiterten aber an Torfrau Ariane Denzel.

In der Schlussviertelstunde wollten es dann beide Mannschaften wissen. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch, aus dem Schaafheim dank seiner Stürmerin Tilda Novotny als Sieger hervorging. Deren Doppelschlag (88./90.) traf die SG Ueberau, die nah an ihrem ersten Punktgewinn der Saison dran war, hart. Schaafheims Trainer Samir war hernach erleichtert: „Ueberau war der erwartet schwere Gegner. Wir mussten eine frühere Entscheidung herbeiführen.“ Für Ueberau dagegen wird es eine schwere Saison: „Einziges Ziel ist der Klassenerhalt – und das wird schwer genug“, sagte Trainer Stefan Poth. „Wir hatten das Remis im Blick. Aber unter dem Strich geht Schaafheims Sieg in Ordnung.“

Während Aufsteiger Schaafheim die nächsten Wochen beruhigter angehen kann, muss Ueberau die Trendwende einleiten. Ausgerechnet nächste Woche ist aber der Tabellenzweite TSV Pfungstadt zum nächsten Südhessen-Derby in Ueberau zu Gast.

Viktoria Schaafheim: Denzel – Stark, Kluger, Holl, Schrickel – Brenner, Holzknecht, Aksoy – Novotny, Stäckler (60. Wilkes), Falsone (60. Jost).

SG Ueberau: Deboy – Schnellbächer (46. Reisert/72. Gäbler), Dingeldein, Baumann, Henke – Lanzano (39. Lautenschläger), Schneider, Hambalek – Weichel, Völger, Wachtel.

Schiedsrichter: Sönmez (Rimbach). Tore: 0:1 Weichel (11.), 1:1 Falsone (17.), 2:1 und 3:1 Novotny (88./90.). Zuschauer: 70.



Aufrufe: 015.9.2019, 11:21 Uhr
Michael SobotaAutor