2024-05-23T12:47:39.813Z

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Nico Hirschberger ist jetzt ein Fortune.
Nico Hirschberger ist jetzt ein Fortune. – Foto: Sascha Köppen

Die Zweite Liga noch fest im Blick

Regionalliga: Nicolas Hirschberger arbeitet weiter an seinem Ziel Bundesliga.

Nicolas Hirschberger aus Rheinberg ist im Sommer vom VfB Homberg zur U 23 von Fortuna Düsseldorf gewechselt. In der Regionalliga West möchte sich der 22-Jährige mit guten Leistungen auch für die Profi-Mannschaft empfehlen.

Als Nicolas Hirschberger im Januar 2020 einen Vertrag beim VfB Homberg unterschrieb, war dem in der „Knappenschmiede“ des FC Schalke 04 ausgebildeten Fußballer noch nicht klar, dass der Klub im Nordwesten Duis­burgs nur eine Zwischenstation für ihn sein sollte. Nach eineinhalb Jahren am Duisburger Rheindeich schlägt der gebürtige Rheinberger zur am 14. August beginnenden Saison ein neues, spannendes Kapitel in seiner noch jungen, aber bewegten Laufbahn auf. „Ich hatte die Möglichkeit zu verlängern, habe aber für mich den nächsten Schritt angepeilt“, sagt der 22-Jährige.

Fortuna U23 der nächste Schritt

Neben der U 23 von Fortuna Düsseldorf hatte vor einigen Monaten auch der Wuppertaler SV um den offensiven Mittelfeldspieler geworben. Nach zwei Probetrainingseinheiten und vielen positiven Eindrücken in der Landeshauptstadt fiel die Entscheidung dann aber schnell zu Gunsten der Fortuna aus – nach Rot-Weiss Essen, Wattenscheid und Homberg ist Düsseldorf die bereits vierte Regionalliga-Station für Hirschberger.

Eine U-Mannschaft ist jedoch auch für den viertligaerfahrenen Rheinberger Neuland. „Es ist schon etwas Anderes. Aber ich wollte es schon immer probieren und habe mir gedacht, so nah an die Zweite Liga komme ich wohl erstmal nicht mehr“, berichtet Hirschberger, der zu Wattenscheider Zeiten schon einmal kurz vor einem Engagement bei der Schalker U 23 stand. Der Vorteil beim Unterbau von Profi-Vereinen: die Vernetzung zwischen erster und zweiter Mannschaft ist oft sehr eng. Da trifft es sich gut, dass Zweitligist Fortuna Düsseldorf mit Christian Preußer gerade erst einen Trainer verpflichtet hat, der den SC Freiburg II in der Vorsaison noch in die Dritte Liga geführt hat. „Die Trainer sind im ständigen, flüssigen Austausch und schauen sich Videos von Testspielen und Trainingseinheiten an. Christian Preußer hat schon bei uns zugeguckt. Wenn die Leistung stimmt, gibt es für jeden die Möglichkeit hochzurutschen oder irgendwann vielleicht einen Profivertrag zu bekommen.“ Darauf hofft auch Nicolas Hirschberger, der den Traum vom ganz großen Sprung noch lange nicht aufgegeben hat.

Team wächst zusammen

Als „ambitioniert“ schätzt er sein neues Team ein. Exakte Saisonziele hat der Vorjahresneunte der Regionalliga West noch nicht definiert, zu viele Veränderungen gab es im Kader von Trainer Nico Michaty. Beim Trainingslager in der Sportschule Wedau stand vor kurzem demnach noch das Zusammenwachsen als Team im Vordergrund. An Erfahrung mangelt es der Düsseldorfer U23 derweil nicht. Oliver Fink war mit der Fortuna insgesamt drei Jahre in der Beletage des deutschen Fußballs unterwegs. Der mittlerweile 39-Jährige soll als Sprachrohr vor allem die jungen Spieler an die Hand nehmen. „Er ist für sein Alter noch überragend und menschlich wie sportlich ein Vorbild. Er geht sowohl auf als auch neben dem Platz voran. Es ist eine Ehre, mit so jemanden zusammenspielen zu dürfen“, sagt Hirschberger.

Viele wichtige Tipps kommen zudem von Fortuna-Legende Andreas „Lumpi“ Lambertz, der gemeinsam mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Lukas Sinkiewicz als Co-Trainer fungiert. Frank Schaefer, einst Coach beim 1. FC Köln und seit 2018 Sportlicher Leiter der U23, komplettiert die prominente Führungsriege. Als Top-Favoriten auf die Meisterschaft und den damit verbundenen direkten Drittliga-Aufstieg sieht Hirschberger in erster Linie seinen ehemaligen Arbeitgeber Rot-Weiss Essen. „Ich habe noch Kontakt zu einigen Spielern und schaue natürlich noch mit einem Auge rüber. Sie werden wie jedes Jahr voll angreifen. Aber auch mit Münster und Fortuna Köln ist zu rechnen.“

Studium und Training

Mit 22 Jahren gehört Nicolas Hirschberger schon zu den gestandenen Spielern. Den A-Jugendlichen oder jüngeren Neuzugängen möchte er helfen, im „Haifischbecken“ Regionalliga anzukommen. „Da sehe ich mich oft selbst wieder und bin froh, ihnen etwas mitgeben zu können“, so Hirschberger, der sich abseits des Rasens weiterhin mitten im BWL-Studium an der Universität Duis­burg-Essen befindet. Auch wenn es durch bis zu zwei Einheiten am Tag zeitlich manchmal eng wird, soll die Vorbereitung auf die berufliche Zukunft keineswegs zu kurz kommen.

Noch wohnt Nicolas Hirschberger bei seinen Eltern in Rheinberg. Anders als in seiner Jugendzeit auf Schalke oder beim VfL Bochum fährt er nun selbst mit dem Auto zum Trainingszentrum an der Merkur-Spiel-Arena oder zum Paul-Janes-Stadion, wo die Regionalligaspiele ausgetragen werden. Der 22-Jährige ist zwar erst seit einigen Wochen in Düsseldorf aktiv. Bei seinem neuen Klub fühlt er sich allerdings schon pudelwohl. „Es ist genau das, was ich gesucht habe. Ich genieße jede Sekunde.“

Aufrufe: 07.8.2021, 08:00 Uhr
RP / Fabian Kleintges-TopollAutor