Den Traum vom großen Fußball tragen auch am Niederrhein viele junge Kicker mit sich. Einer von ihnen ist Servet Furkan Aydin, doch das, was sich bei ihm seit dem vergangenen Sommer ereignet hat, als eine Pechsträhne zu bezeichnen, greift absolut nicht weit genug. Aber der Reihe nach.
Bis zum Sommer spielte der noch immer 19-Jährige für den Wuppertaler SV in der A-Junioren-Bundesliga. Aydin machte dort als Verteidiger auf sich aufmerksam, der Deutsch-Türke weckte damit auch das Interesse einiger türkischer Vereine darunter auch die Top-Klubs Galatasaray und Trabzonspor. Diese Information streute sogar der Pay-TV-Sender Sky.
In die Türkei ging es für den Innenverteidiger dann auch, aber er landete beim Zweitligisten Menemespor. Dort wären sicherlich auch die Chancen auf Einsätze zunächst einmal größer gewesen. Allerdings musste er nach einem Monat dort die erste Enttäuschung verkraften. Denn der Verein erhielt eine Transfersperre auferlegt, so dass er mit drei anderen Spielern den Verein wieder verlassen musste.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Aydin dann vorübergehend beim Oberligisten TuRU Düsseldorf gelandet, machte dort in der Hinrunde auch ein Pflichtspiel für die Landeshauptstädter, ehe die nächste Tür für ihn aufzugehen schien. Er bekam einen Anruf vom Sportdirektor von Mladost-Doboj Kakanj aus der ersten bosnischen Liga, Aydin wechselte dorthin. Sechs Wochen lang wartete er dort auf seine Spielberechtigung - und ganze zwei Tage, bevor diese hatte erteilt werden sollen, belegte die UEFA den Verein mit einer Strafe, die zur Folge hatte, dass keine ausländischen Spieler verpflichtet werden durften. Wieder schaute Aydin in die Röhre.
Der nächste Anruf ereilte den Nachwuchskicker von David Zajas, seinem ehemaligen Trainer aus der U19 beim Wuppertaler SV. Der war im Sommer zu Westfalia Herne gewechselt und wollte seinen ehemaligen Schützling an seine Seite lotsen. Es gab Einigkeit, Aydin wollte unterschreiben, doch einen Tag später trennten sich Coach und Verein. So ist Aydin aktuell wieder bei seinem Ausbildungsverein SG Unterrath gelandet. Dass die Situation auch psychisch für den Spieler mehr als belastend sein muss, versteht sich von selbst. Es wird also erst einmal die Aufgabe sein, ihm wieder Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Die gute Nachricht ist allerdings: In diesem Alter besteht noch jede Chance, den großen Durchbruch noch zu schaffen.