2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Die Neuen im Landesliga-Kader: (von links) Philipp Schmid, Jan-Luca Fink, Dennis Ortner, Elias Oberling, Benedikt Ost, Nikolas Zeyer und Noah Eberhardt.
Die Neuen im Landesliga-Kader: (von links) Philipp Schmid, Jan-Luca Fink, Dennis Ortner, Elias Oberling, Benedikt Ost, Nikolas Zeyer und Noah Eberhardt. – Foto: Walter Brugger

Die Neuen passen zur Philosophie

Beim Landesligisten FC Gundelfingen kommen sieben der acht Zugänge aus den eigenen Reihen +++ Optimismus nach dem gewonnenen Abstiegskampf

So froh Stefan Kerle darüber war, dass sein FC Gundelfingen am letzten Spieltag der Saison 2018/19 den Klassenerhalt in der Landesliga Südwest aus eigener Kraft eingefahren hat, so klar ist sein Wunsch für die am Sonntag (15 Uhr) mit dem Gastspiel beim TSV Gilching beginnende neue Runde: „So eine Zittersaison brauche ich nicht mehr.“ Und dass die Grün-Weißen den Abstiegskampf dieses Mal verhindern können, davon sind der Sportliche Leiter Kerle wie auch Trainer Martin Weng fest überzeugt: „Die sportliche Qualität im Team ist da. Wenn wir jetzt noch mehr Konstanz reinbekommen, dann ist ein einstelliger Tabellenplatz ein ganz realistisches Ziel.“

Konstanz hat meist auch etwas mit Erfahrung zu tun, davon hat der FCG in der Sommerpause etwas eingebüßt. Mit „Fußball-Rentner“ Christoph Schnelle, 32, und Weltenbummler Daniel Cesar Viana dos Santos, 37, der seine Karriere in Thailand fortsetzt, sind die beiden Ältesten von Bord. „Vergangene Woche, bei der Pokal-Quali in Egg, habe ich mir mal den Altersschnitt angeschaut“, berichtet Coach Weng und stellte fest: „Wir lagen bei knapp über 21, unsere Ligarivalen drei bis vier Jahre darüber.“

„Das ist aber die logische Folge unserer Philosophie“, stellt Kaderplaner Kerle klar, „denn wir betreiben mit dem Nachwuchsleistungszentrum im Verein einen Riesenaufwand. Da wäre es doch widersinnig, wenn wir die Talente aus den eigenen Reihen nicht einbauen würden.“ Aus dem aktuellen Landesliga-Kader haben 17 Spieler schon im Juniorenbereich für die Gärtnerstädter gespielt, in diesem Sommer rückten Noah Eberhardt, Benedikt Ost und Jan-Luca Fink nach, Dennis Ortner und Nikolas Zeyer dürften sogar noch bei den A-Junioren auflaufen. Matthias Beck und Elias Oberling kamen aus der U 23 dazu und gehören zum „Parade-Jahrgang“ 1999, aus dem vergangene Saison schon Dominik Dewein, Marius Brugger, Janik Noller und Jonas Schneider den Sprung ins Landesliga-Team geschafft hatten.

„Sie haben allesamt reichlich Talent“, ist Kerle überzeugt, „aber Talent allein reicht auf Dauer nicht. Da versuche ich selbst, immer wieder meine Erfahrung einzubringen und die Jungs ein Stück weit sportlich zu erziehen.“ Womit Kerle nicht allein ist, auch Chefcoach Martin Weng sieht sich in der Richtung gefordert. Unterstützung bekommt er vom neuen spielenden Co-Trainer Philipp Schmid, der vergangene Saison noch für den württembergischen Landesligisten FV Sontheim stürmte und einziger externer Neuzugang ist. „Sportlich werden wir noch Freude an ihm haben“, ist Weng überzeugt – und ansonsten sieht er seinen neuen „Co“ ebenfalls als Gewinn: „Wir verstehen und ergänzen uns sehr gut.“ Überhaupt sei das Umfeld in Gundelfingen für die Liga gut aufgestellt. Hubert Renzhofer ist als Torwarttrainer zurückgekehrt, Fitnesscoach Stefan Lemmert bringt Abwechslung in den Trainingsalltag, das medizinische Team um den neuen Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Beck bezeichnet Kerle als „Glücksfall“ – und vor dem engagierten Betreuer Rico Nöldner ziehe er den Hut.

Die Rahmenbedingungen passen also, jetzt muss die Mannschaft in der Punktrunde liefern. Mit den Testspielen der vergangenen Wochen ist Trainer Weng durchaus zufrieden, obwohl es da im Gegensatz zum Vorjahr auch mal eine Niederlage setzte. Das 0:6 vor 2000 Zuschauern in Jettingen gegen den Bundesligisten FC Augsburg ordnet Weng aber als durchaus lehrreich ein, seine Schützlinge wie Marius Brugger sprachen hinterher von einem „überragenden Erlebnis“.

Aufrufe: 012.7.2019, 12:25 Uhr
Walter BruggerAutor