2024-05-29T06:38:12.186Z

Ligabericht
Im Vorwärtsgang: Der Ingelheimer Nicolaj Simon (rechts) entwischt Morlauterns Janosch Buser.	Foto: Edgar Daudistel
Im Vorwärtsgang: Der Ingelheimer Nicolaj Simon (rechts) entwischt Morlauterns Janosch Buser. Foto: Edgar Daudistel

Die nächste bittere Niederlage

Kampfstarke Ingelheimer unterliegen Morlautern unglücklich 2:3

INGELHEIM. Pünktlich zum Abpfiff fing es auch noch an zu regnen. ,,Es ist wie verhext", schüttelte Trainer Tobias Lautz nach dem 2:3 (0:2) seiner Spvgg. Ingelheim gegen den SV Morlautern den Kopf: ,,Es gibt wirklich wenig, das ich den Jungs vorwerfen kann. Die wenigen Fehler, die wir machen, werden sofort bestraft."

Doch in dieser Verbandsliga-Saison kommt eben alles zusammen. Nach nunmehr abgeschlossener Hinrunde steht die Spielvereinigung bei kläglichen vier Punkten. ,,Eine Katastrophe", sagt Lautz zur Bilanz, ,,aber wir können aus dieser Mannschaft noch etwas rausholen."

Lob vom Gegner

Die Anzeichen der Besserung sind längst nicht mehr zu übersehen. ,,Ingelheim steht zu Unrecht unten drin. Ich bin mir sicher, dass sie da noch rauskommen werden", schrieb Maurice Roth den Hausherren ins Stammbuch. Morlauterns Kapitän sprach von einem ,,dreckigen Sieg, der im Endeffekt aber aufgrund der Chancen verdient ist". Das mag aus neutraler Sicht so stimmen, aus Ingelheimer Sicht ist die Niederlage extrem bitter. Nach disziplinierten 36 Minuten, in denen die hoch favorisierten Gäste nur einmal gefährlich in den Strafraum eindrangen - Magnus Matmuja verzog aus zwölf Metern knapp (36.) - wagten sich die Hausherren erstmals in einer Kontersituation aus der geordneten Deckung. Idris Hourle dribbelte sich auf der Außenbahn fest, zwei Pässe, und schon konnte Erik Tuttobene zum 0:1 einschieben (37.).

Und es kam noch schlimmer, denn nach einigen arg unpräzisen Versuchen aus der Distanz jagte Matmuja die Kugel aus gut 22 Metern flach ins kurze Eck (44.). Darf man halten, sollte man halten. Es blieb nicht die letzte schwache Szene des sichtlich verunsicherten Jascha Eimann im Ingelheimer Tor: Erst wischte er Roths haltbaren Freistoß an den Innenpfosten (71.), dann Tuttobenes 30-Meter-Schlenzer ans äußere Gebälk (75.). Beim 1:3, das Roth per Freistoß gelang, plumpste Eimann mit dem Ball ins untere Mauereck (80.). Mehr Chancen hatten die Gäste nicht.

Bemerkenswert, dass die Ingelheimer sich mit all diesen Vorgeschichten zweimal ins Spiel zurückkämpften. Erst staubte Nikolaj Simon nach Peter Staegemanns eher verunglückter Freistoß-Hereingabe ab (56.), dann veredelte der Mittelstürmer einen abgeblockten Sololauf des starken Julius Haas (80.). Schon vor dem Seitenwechsel war Simon mit Kopf (21.) und Fuß (33.) für die Ingelheimer Torgefahr zuständig. ,,Kämpferisch, teilweise auch spielerisch war das ein guter Auftritt", hielt Spielführer Benedict Krebes fest, ,,der Kopf muss weiter oben bleiben."

Vor dem Spiel hatte Lautz die Mannschaft in die Verantwortung gezogen, sich selbst in der Ansprache zurückgenommen. ,,Er hat Verantwortung gefordert. Das hat uns Auftrieb gegeben", sagt Krebes. ,,Ich hatte im Training den Eindruck, die Mannschaft verlässt sich darauf, dass alles von außen gesteuert wird", sagt der Coach, ,,aber die Jungs müssen die Dinge auch selbst aufarbeiten." Und dazu sind sie offenbar gewillt: ,,Die Frage, ob die Mannschaft noch an sich glaubt, stellt sich nach diesem Auftritt wohl nicht mehr." Es fehlte nicht viel, um gegen den Aufstiegsaspiranten Zählbares zu ergattern. ,,Etwas mehr Aggressivität, Cleverness und Erfahrung" nennt Lautz, oder auch nur eine Prise Glück. So aber standen die Ingelheimer erneut im Regen.

- Spvgg. Ingelheim: Eimann - Kögler, Krebes, Staegemann, Fischer - Hourle, Bäcker (80. Maaß), Haas, Schön (54. Schießer) - Kamikawa (54. Schweikardt), Simon.

- SV Morlautern: Hodel - Schwarz, Horn, Cronauer, Dombaxi - Buser (83. Haag) - Vetter, Roth, Fried - Tuttobene, Matmuja.

- Schiedsrichter: Kokott (Ludwigshafen).

- Zuschauer: 80.

- Tore: 0:1 Tuttobene (37.), 0:2 Matmuja (44.), 1:2 Simon (56.), 1:3 Roth (77.), 2:3 Simon (80.).

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Aufrufe: 07.11.2015, 11:40 Uhr
Torben SchröderAutor