2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview

„Die Liga hat sportlich einen hohen reizvollen Anspruch“

Michael Brand, Coach des VfR Voxtrup II, im Interview.

Bei der Neueinteilung der Kreisligen mussten im vergangenen Sommer vier ehemalige Teams der Kreisliga Stadt in die starke Kreisliga Süd wechseln. Wechselhaften Erfolg zeichneten bisher die Teams des VfR Voxtrup II, RW Sutthausen, TuS Nahne und SV Hellern aus.

Wir haben mit den Verantwortlichen der Clubs gesprochen und zu den bisherigen Erfahrungen in der neuen Liga befragt. Den Anfang macht Michael Brand, Trainer der Landesliga-Reserve des VfR Voxtrup. Er hatte sich bereits vor dem Saisonstart sehr positiv über die Zuordnung seines Teams in die neue Liga geäußert. Das Interview im Wortlaut:

In einem früheren Fupa-Interview hast Du zur Kreisliga Süd angemerkt, sie sei gefühlt wie eine frühere Bezirksklasse. Wie ist Deine heutige Sicht zur Leistungsstärke und Attraktivität der Liga, nachdem Ihr die Hälfte der Saison abgeschlossen habt?

Michael Brand: „Das stimmt. Das habe ich gesagt und dabei bleibe ich auch. Diese Liga hat sportlich gesehen einen hohen reizvollen Anspruch. Wir als zweite Mannschaft in der Liga stehen ordentlich da. Meine Truppe ist im Durchschnitt die jüngste Mannschaft der Liga. Sie ist angekommen und immer ehrgeizig, in allen Spielen etwas mitzunehmen. Zwischen den Topteams Hagener SV, VfL Kloster Oesede und TuS Hilter wird es da oben eine ganz enge Kiste.“

Ihr seid aus dem Pokal ausgeschieden und belegt aktuell den fünften Tabellenplatz in der elf Mannschaften umfassenden Kreisliga. Wie zufrieden bist Du mit dem bisher Erreichten und wie lautet deine Zielsetzung für die Rückserie?

Brand: „Das Pokalaus war für uns schade. Das Spiel war zu einem schwierigen Zeitpunkt. Wochenlang hatte ich sehr viele Spieler an Grippe erkrankt, die dann ein bis zwei Wochen flach lagen. Die Jungs aus der A-Jugend mussten aushelfen und wurden teilweise direkt ins kalte Wasser geworfen. Das haben sie aber gut gemacht. Am Ende sind wir knapp im Elfmeterschießen ausgeschieden. Damit kann ich leben.

Für die Saison will ich natürlich immer mehr. Wir müssen lernen, uns noch mehr zu belohnen - zum Beispiel gegen etwas schwächere Gegner dominanter aufzutreten. Wir müssen abgeklärter werden und in Spielen wie z.B. gegen Hagen uns für gute Leistungen auch belohnen. Aber man kann nicht alles haben. Wir lernen noch viel. Dementsprechend bin ich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf.“

Es ist Deine erste Trainerstation. Du warst als Spieler ebenso ehrgeizig, engagiert und zielstrebig wie jetzt als Trainer. Daraus ergibt sich unsere brennende Frage: Bleibst Du auch in der kommenden Saison Trainer beim VfR Voxtrup II und wie sieht Deine langfristige Zielsetzung aus?

Brand: „Bei dem Trainerwirrwarr aktuell kann ich die Frage durchaus nachzuvollziehen. Es scheint aktuell ein Kommen und Gehen zu sein. Ich muss Dich aber leider noch etwas vertrösten. Da ich beruflich etwas eingespannt bin und noch nicht klar ist, wie es in den nächsten Wochen wird, konnte ich leider noch nicht verlängern. Ich kann aber sagen, dass ich super zufrieden hier bin. Die Rückrunde plane ich natürlich durch und mache mir definitiv Gedanken (Kaderplanung) für die kommende Saison, egal was immer sein wird. Sobald ich verlängert habe, wird es bekannt gegeben.

Zu meiner langfristigen Zielsetzung kann ich erstmal nur sagen, dass ich für das Trainergeschäft noch sehr jung bin. Aktuell bin ich sehr zufrieden hier bei meiner Truppe. Das ich mir zu einem späteren Zeitpunkt auch noch mal andere Trainerposten vorstellen kann, darum brauche ich kein Geheimnis zu machen. So wie ich als Spieler war, strebe ich als Trainer auch irgendwann mal etwas Höheres an. Man will sich ja in jedem Bereich stetig weiterentwickeln.“

Du bist mit Deinem Co-Trainer Andreas Höne gut befreundet und ihr seid in der Regel immer auf einer Wellenlänge. In welchen sportlichen Bereichen habt ihr auch mal unterschiedliche Auffassungen?

Brand: „Puh, gute Frage! Da muss ich erstmal genau überlegen. Ich glaube, Andi und ich ergänzen uns perfekt. Ich bin froh, dass ich ihn als Co-Trainer an meiner Seite habe! Unterschiedlicher Auffassung scheint bei uns irgendwie eine Seltenheit. Wenn ich eine Meinung vertrete, steht er dahinter und andersrum genauso. Ich bin halt ein sehr impulsiver Trainer an der Seitenlinie. Ich kann da nicht ruhig und entspannt an der Linie stehen. Ich habe immer das Bedürfnis, meine Truppe von Außen zu pushen. Was im Spiel auch super wichtig ist. Außerhalb der Spiele schieße ich vielleicht mal vom Ehrgeiz her übers Ziel hinaus, aber Andi ist dann da und glättet auch mal die Wogen (lacht laut).“

Aufrufe: 012.1.2022, 14:30 Uhr
Michael EggertAutor