2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Timo Babic

„Mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen"

Interview mit Coach Michael Brand nach seinem Wechsel zum SC Lüstringen

Michael Brand wird ab kommendem Sommer neuer Trainer beim abstiegsgefährdeten Bezirksligisten SC Lüstringen.

Aktuell betreut der 39-jährige Übungsleiter die zweite Mannschaft des VFR Voxtrup. Mit seiner Mannschaft hat er vor wenigen Wochen noch für Furore gesorgt, als er mit dem Kreisliga-Team ins Finale des Addi-Vetter-Cup einzog. Wir haben den 39-jährigen zu den Beweggründen seines Vereinswechsel befragt. Seine Antworten gab er uns im nachfolgenden Interview.

Vor wenigen Tagen wurde verkündet, dass Du als Trainer zum SC Lüstringen wechselst. Wie schwer ist Dir die Entscheidung gefallen, war es rückblickend die richtige Entscheidung und wie bewertet eigentlich Dein langjähriger
Co-Trainer und Freund Andreas Höne die neue Situation?

Mir ist mir die Entscheidung nicht leicht gefallen. Ich bin dem VFR natürlich sehr dankbar, dass er mir dort die Möglichkeit gegeben hat, im Trainergeschäft Fuß zu fassen. Ich habe mit meiner aktuellen Truppe sowohl sportlich als auch menschlich sehr gut harmoniert. Nun muß man aber auch beachten, dass ich bereits fünf Jahre Trainer dieser Mannschaft bin und mit ihr sicherlich das Maximum erreicht habe.
Ich bin der Meinung, man sollte gehen wenn es am Schönsten ist. Ich hielt den Zeitpunkt jetzt für gekommen. Deshalb werde ich meine Entscheidung auch überhaupt nicht bereuen. Für mich beginnt im Sommer eine neue Ära; mit einer neuen Truppe.

Ich kenne natürlich auch den Einen oder den Anderen aus der Lüstringer Mannschaft. Dort werden die Zähler zur kommenden Saison auf null gedreht. Mit dem neuen Verein und der neuen Mannschaft werde wird dort sicher eine neue interessante Zeit haben. In dieser Truppe, gespickt mit vielen jungen Spielern, steckt sicher noch viel Potenzial, wenn alle akribische Arbeit leisten und jeder an seine Leistungsgrenzen geht. Zu Andi: Unser Co-Trainer und mein Freund wird immer ein Teil unserer erfolgreichen gemeinsamen Zeit sein. Dazu muss ich aber auch sagen, dass Andi ab Ende Januar seine Arbeit bei der Zweiten einstellen muß, da er zeitlich nicht mehr die Möglichkeiten hat. An dieser Stelle nochmal von mir persönlich: Vielen Dank für die geleistete Arbeit, für die Mannschaft, den Verein und für mich.

Wie ist der Kontakt zum SC Lüstringen zustande gekommen?

Der Vorstand vom SCL ist an mich herangetreten. Sie haben mir ihre Ideen und Vorstellungen präsentiert. Ich sehe selber aber auch noch eine Menge Potenzial in der Mannschaft. Es wird eine neue Herausforderung und ich sehe gute Chancen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Du trainierst beim VFR Voxtrup II aktuell ein spielstarkes, junges und entwicklungsfähiges Kreisliga-Team. Mit welcher Erwartungshaltung trittst Du die neue Aufgabe an und was wird dort aus Deiner Sicht dort besser sein?

Das hatte ich und der Weg ist auch noch nicht zu Ende. Ich will mit der Mannschaft auf jedenfall die Klasse halten und das werde ich auch!

Meine Erwartungshaltung beim SCL ist sicherlich, dass die Mannschaft auch relativ jung ist und dort viele Spieler sind, die in ein bis zwei Jahren in einem Top-Alter sein werden. Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren rundum erneuert, mit einigen Ups und Downs. Aber auch manchmal viel Pech in der Punkteausbeute gehabt. Fußballerisch haben die Jungs ordentlich Etwas drauf. Man muss aus Ihnen aber noch paar Prozente mehr raus kitzeln.

Ich will dahin kommen, offensiv Feuerwerke abzubrennen, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Das sind Attribute, die mich und meine Truppen auszeichnen und auszeichnen werden. Es wird immer unangenehm sein, gegen meine Mannschaften zu spielen. (Sowohl in der Vergangenheit/Gegenwart und auch in der Zukunft).

Du hast eine lange und erfolgreiche Historie beim VFR Voxtrup. Zunächst warst Du dort seit 2011 Spieler und hast nach einigen kurzzeitigen Vereinswechseln vor fünf Jahren die zweite Mannschaft als Trainer übernommen. Vor wenigen Wochen hast Du Dein Team als Kreisligist ins Finale des Addi-Vetter-Cups geführt. Hattest Du Dich auch einmal mit dem Gedanken befasst, Trainer der 1. Mannschaft des VFR zu werden, oder warum war das für Dich kein realistischen Ziel?

Tatsächlich vermuten das wahrscheinlich Einige. Dazu muss ich aber ganz klar sagen, dass ich nicht drüber nachgedacht habe. In der Truppe sind viele Spieler, mit denen ich selber noch auf dem Platz gestanden habe. Von daher würde dies auch in naher Zukunft erstmal nicht für mich in Frage kommen. Ich bin als Trainer noch verhältnismäßig noch jung. Ich glaube grundsätzlich, dass viele Vereine in Zukunft auf die Schiene mit jungen Trainern setzen.Das ist auch richtig. Die Mentalität vieler Spieler ist anders geworden als früher. Das ist ein Prozess, den auch Trainer einwenig mitgehen und leben müssen. Das war in meinem ersten Herrentrainerjahr auch anders. Ich musste auch lernen, das sich einige Dinge und Ansichten geändert haben. Vorallem wenn man direkt vom aktivem Fußball in den Trainerstatus übergeht. Aber ich möchte nun auch noch einen anderen Verein sehen, neue Strukturen, neue Mentalitäten und Abläufe. Demnach ist es für alle Parteien sicherlich eine optimale Lösung.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass beide Mannschaften jetzt ihren Focus konzentriert auf eine erfolgreiche Rückrunde legen, um für beide Truppen das Maximum aus der Saison herauszuholen.“
Aufrufe: 028.1.2024, 18:00 Uhr
Michael EggertAutor