Die Kreisklasse als Durchgangsstation

Ebenfalls als Aufstiegskandidat wird der SV Sarching gehandelt. Dem Absteiger aus der Kreisliga wird naturgemäß der direkte Wiederaufstieg zugetraut. Spielertrainer Ludwig Hartl will aber keinen zu großen Druck auf seine Spieler aufbauen und nimmt deshalb das Wort Aufstieg gar nicht erst in den Mund. Dass Hartl noch das Amt des Spielertrainers ausfüllt, ist der Fürsprache seiner Mannschaft zu verdanken. Vereine zeigen nach Abstiegen häufig den Reflex, den Trainer zu entlassen. Das geschah in Sarching nicht. Leistungsträger drohten mit einem Abgang aus Sarching, sollte Hartl abgelöst werden. Mit Rückenwind aus den eigenen Reihen schickt Hartl eine junge Mannschaft in die neue Saison. Verzichten muss er auf seinen Bruder Christian. Dem torgefährlichen Stürmer droht aufgrund einer schweren Verletzung das Karriereende. Bis auf Martin Wenninger (SV Wenzenbach) hat kein Leistungsträger den Verein verlassen. Vielmehr wurde der Kader in der Breite noch verstärkt.

Aufsteiger und schon Favorit: So ergeht es dem TSV Oberisling II in der Kreisklasse II. Oberisling schaffte das Kunststück mit zwei Mannschaften zweimal in Folge aufzusteigen. Da nicht zwei Mannschaften eines Vereins in derselben Liga antreten dürfen, spielt die „Erste“ von Oberisling in der Kreisklasse 1. „Wir haben zwei gleich starke Mannschaften. Früher oder später wollen wir natürlich mit einer der beiden in der Kreisliga vertreten sein,“ erklärt Abteilungsleiter Peter Pangerl.

Insgesamt elf neue Spieler verstärken Oberisling zur neuen Saison. Diese werden je nach Bedarf auf die beiden Kreisklassisten verteilt. Wenn sich bei einer Mannschaft die Möglichkeit ergibt in die Kreisliga aufzusteigen, wird das bisherige Prinzip über den Haufen geworfen und die Kräfte sollen gebündelt werden.

Die zweite Saison in der gleichen Spielklasse, so lautet eine alte Fußballweisheit, ist immer die Schwerste. Die DJK Duggendorf kann ein Lied davon singen. Die Mannschaft von Trainer Rigo Gebhart stieg bereits zweimal im zweiten Jahr aus der Kreisklasse ab. Ginge es nach dieser Statistik wäre Duggendorf in dieser Saison Abstiegskandidat Nummer eins in der Kreisklasse 3. Vieles spricht aber dafür, dass der Teufelskreis durchbrochen wird. In der vergangenen Saison belegte die Gebhart-Elf als Aufsteiger einen respektablen sechsten Tabellenplatz. Kaum ein Spieler hat den Verein zur neuen Saison verlassen. Stattdessen wurde die Qualität des Kaders mit Neuzugängen wie Tobias Singer (SV Leonberg) und Martin Marufke (SG Walhalla) weiter erhöht.

Weiter Druck auf die Etablierten üben die Nachwuchskräfte aus. Die im Jahr 2008 gegründete Juniorenfördergemeinschaft Naab-Vils trägt erste Früchte. So geht der 19-jährige Florian Biersack als Stammtorwart in die neue Saison. Da die zweite Mannschaft in die A-Klasse aufgestiegen ist, wird bei personellen Engpässen, besteht die Möglichkeit, ohne großen Qualitätsverlust auf Spieler der „Zweiten“ zurückgegriffen. Unter diesen Vorzeichen wird das zweite Jahr in der Kreisklasse doch ein Leichtes, oder?