2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Abu Njie
Abu Njie – Foto: Imago Images

"Die Jungs haben den unter den Gegebenheiten klasse Arbeit geleistet"

Abu Njie, blickt mit Zufriedenheit auf das erste Halbjahr vom SV Tasmania Berlin in der Regionalliga Nordost. Auch wenn er lieber im eigenen Stadion gespielt hätte, nimmt er diese und weitere Herausforderungen gerne an.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Abu Njie, #466

Wie zufrieden kann man rückblickend betrachtet mit der Hinrunde beziehungsweise dem ersten halben Jahr in der Regionalliga Nordost sein, wo wurden Zähler liegen gelassen und wo gab es Überraschungserfolge?
Als Aufsteiger können wir überwiegend zufrieden sein. Wir sind Feierabend-Fußballer und bei weitem nicht so aufgestellt, um direkt in der Regionalliga konkurrenzfähig zu sein, ohne uns enorm zu strecken. Unter dem Strich haben uns sicherlich viele nicht einmal die jetzige Punktzahl zugetraut. Von daher: ,,Ja, die Jungs haben den unter den Gegebenheiten hervorragende Arbeit geleistet“, was mich freut.

Welches war "der Moment" der Hinrunde und warum?
Das Spiel gegen Chemie Leipzig (trotz Niederlage), da die Stimmung durch deren Fans einfach überragend war. Dann natürlich die Siege gegen den SV Babelsberg 03 und Energie Cottbus.

Fehlt dem Team auch das eigene Stadion - darf man hier bald mit Spielen rechnen?
Das ist ein Thema für den Vorstand gegenüber den Ämtern. Es ist im Stadion bislang rein gar nichts passiert. Was für den Bezirk einfach traurig ist. Ich behaupte einfach mal, dass wir im eigenen Stadion den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto hätten. Doch da bewege ich mich im Konjunktiv. Was jedoch klar ist, es fehlen uns all die ,,spontanen" Zuschauer aus dem Kiez. Und wie die Stimmung sein kann, haben wir gegen Rostock ll erlebt. Somit ja, unser Sportpark fehlt uns, doch die Herausforderung nehmen wir weiterhin am Spieltag an, wie auch Lichtenberg 47 und die VSG Altglienicke.

Was war zwischen dem Abbruch letzte Saison, der langen Pause und der höheren Spielklasse die größte Herausforderung?
Die Ungewissheit, ob man aufsteigt, die bürokratischen Herausforderungen um trainieren zu dürfen und dann die Trainingsmöglichkeiten, die leider nicht Regionalliga-Like sind.

Corona hat den Spielplan in der Hinrunde gut durcheinander gewürfelt, einige Teams mussten mehrere englische Wochen bestreiten. Eine stetige Herausforderung oder sogar Wettbewerbsverzerrung?
Was Corona betrifft, reden wir an dieser Stelle sicherlich über Fußball, sollten jedoch über den Tellerrand hinaus blicken. Die Folgen außerhalb des Platzes sind weltweit verheerend: Wirtschaftliche Probleme, Existenzängste und soziale Missstände durch Isolation, was zu steigender häuslichen Gewalt gegenüber Kindern und Frauen führte. Auch eine negative/aggressive Diskussionskultur hat sich entwickelt, die ich so noch nie erlebt habe. Meine Erkenntnis u. a. , dass die Demokratie, das Miteinander und Toleranz doch nicht immer ,,groß" geschrieben wird. Was mehr als traurig ist!

Auch jetzt sind die Zahlen deutlich gestiegen und auch das Wetter könnte in den ersten Monaten nochmal ein Faktor werden. Wird die Saison trotzdem pünktlich und regulär beendet?
Wettertechnisch ist es absolut nichts Neues um diese Jahreszeit. Lediglich, dass früher im knöchelhohem Schnee gespielt wurde. Was die Corona-Situation betrifft, hat keiner eine Glaskugel, die einem die Zukunft verrät. Somit ist bezüglich der Saisonbeendigung alles ungewiss. Jedoch vertraue ich darauf, dass die Lage sich entspannen wird.

Wie waren die Eindrücke in der Wintervorbereitung?
Den Gegebenheiten entsprechend gut. Die Jungs konnten die kurze Pause zur Regeneration nutzen und haben voll mitgezogen.

Was genau konnte die Mannschaft denn bereits gut umsetzen und was gilt es noch zu verbessern?
Die Jungs haben während der Hinrunde bereits Dinge verbessert. Sie haben sich nach den herben Niederlagen NIE hängen lassen und wurden stabiler. Das galt und gilt es auszureifen. Klar wissen wir auch, dass wir in der Offensive mehr Durchschlagskraft benötigen, was nicht ausschließlich an den Stürmer festzumachen ist.

Was sind eure Ziele für die Rückrunde und wer steigt am Ende auf?
Auch ich habe nicht die besagte Glaskugel, jedoch ist der Klassenerhalt nach wie vor das Ziel. Die Teams auf den Rängen 1–5 werden sich bis zum Schluss den 1. Platz streitig machen.

Worauf dürfen wir uns im Sportjahr 2022 beim SV Tasmania besonders freuen?
Mehr Leidenschaft, Energie und ein Riesen-Herz in jedem Spiel.

Aufrufe: 028.1.2022, 17:44 Uhr
Marcel PetersAutor