2024-06-14T14:12:32.331Z

Team Rückblick
Jede Menge Spaß verbreiteten die SVH-Kicker in der Sensations-Hinserie. F: Gross
Jede Menge Spaß verbreiteten die SVH-Kicker in der Sensations-Hinserie. F: Gross

Die »Hoaschdenger« Gipfelstürmer

Torhüter-Verpflichtung vorm Abschluss +++ Putzke zum FC Falke Markt Schwaben

Zu Saisonbeginn von vielen belächelt und inzwischen von vielen bewundert. So hat sich die Saison beim Regionalligisten SV Heimstetten entwickelt. Die Mannschaft von Trainer Rainer Elfinger (46) ist Siebter und hat mit drei Niederlagen die wenigsten Spiele der Liga verloren. Zehn Unentschieden sind der Topwert der Liga, den Heimstetten zusammen mit dem FC Bayern München II hält, der seine Heimspiele auch im Sportpark Heimstetten austrägt. Auch personell hat sich schon etwas getan bei den Oberbayern. Drei Akteure haben den Verein verlassen. Eine Torwart-Verpflichtung steht kurz vorm Abschluss, ein Mittelfeldspieler steht in der Warteschleife. Auf der Suche ist der SVH noch nach einem Stürmer.

Beim SV Heimstetten, der erst über den Umweg Relegation den Sprung in die Regionalliga geschafft hat, ist zur Winterpause alles in Butter: "Die Pause ist für uns sogar etwas zu früh gekommen. Zwei Spiele hätten wir noch gerne bestritten", sagt der Sportliche Leiter Michael Matejka. So ist der Klub aus der Gemeinde Kirchheim am Ostrand von München mit drei Begegnungen im Rückstand. Im Umfeld wird schon gerechnet. "Wenn wir die Nachholspiele gewinnen könnten, wären wir Zweiter", so Coach Elfinger. Wichtig für die Fans im Umfeld ist auch, dass man vor dem großen Lokalrivalen FC Ismaning in der Tabelle überwintert und vier Punkte mehr auf dem Konto hat. "Man sieht jetzt aber, dass die Unentschieden doch etwas wert sind", sagt Elfinger. Am Anfang wurde der SV Heimstetten belächelt, und nach der holprigen Aufstiegsrelegation samt Sieg gegen die SpVgg Landshut im Elfmeterschießen und dem Aufstieg dank der Auswärtstorregel gegen den Würzburger FV zu den ersten Abstiegskandidaten gezählt. Doch der Saisonverlauf zeigt nach sieben Unentschieden und nur einem Sieg aus den ersten zehn Spielen etwas anderes.

Der SV Heimstetten sorgt für großes Aufsehen in Bayerns neuer Beletage. Das 3:0 bei der SpVgg Greuther Fürth II, gespielt in Eltersdorf, war der erste Regionalliga-Sieg. An gleicher Stelle wurde dann auch Eltersdorf mit 7:2 abgefertigt. Ein 1:0-Erfolg über den TSV 1860 München II gehört ebenso in die Kategorie "sensationell" wie das 2:1 im Frankenstadion beim 1. FC Nürnberg II. Nur dreimal musste der Aufsteiger den Platz als Verlierer verlassen. Seit vier Spielen ist die Elfinger-Riege unbesiegt und nur eine der letzten 13 Partien ging verloren. Der SV Heimstetten hat sich Respekt verschafft. "Wir wurden als Absteiger Nummer eins gehandelt. Dafür stehen wir super da. Es macht Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten", sagt Coach Elfinger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Die Verlängerung steht an, könnte nach Aussage der Verantwortlichen noch in der Winterpause erfolgen. Die Ziele nach oben zu korrigieren, dazu besteht derzeit bei 34 Punkten kein Anlass: "Wir wollen so schnell wie möglich die Marke von 45 Punkten plus X erreichen. Dann sehen wir weiter", bremst Elfinger die Euphorie im Umkreis des Sportparks.

Drei Abgänge: Dominik Putzke zum FC Falke Markt Schwaben.

Vielmehr geht es darum nun die Personalien so schnell wie möglich in trockene Tücher zu bekommen. Drei Abgänge stehen beim Regionalliga-Siebten SV Heimstetten fest. Youngster Tobias Gürtner wird den Verein mit unbekanntem Ziel verlassen. Gemunkelt wird, dass der 19 Jahre alte Abwehrspieler, der in Heimstetten ohne jegliche Einsatzminute geblieben ist, in den Norden wechselt. Ebenfalls nicht mehr an Bord ist der US-Amerikaner Victor Carr. Der 24 Jahre alte Stürmer kam im Sommer aus Schweden, absolvierte zehn Einsätze, blieb aber ohne Tor. Auch sein Ziel ist nicht bekannt. "Die Verpflichtung von Victor war eine Wundertüte. Er hat aber zu wenig Druck auf die anderen Stürmer gemacht. Körperlich hat er alle Voraussetzungen, er konnte sein Leistungsvermögen aber bei uns nicht umsetzen", sagt Elfinger. Einen neuen Verein bereits gefunden hat Dominik Putzke. Der 27 Jahre alte Defensivspieler wechselt nach fünf Jahren in Heimstetten in die Landesliga Südost zum FC Falke Markt Schwaben, wo der Sechser eine neue Herausforderung sucht. "Dominik ist ein guter Spieler. Er ist wie ich Lehrer und kann den Trainingsaufwand nicht mehr betreiben. In der Landesliga wird es sicher leichter für ihn", sagt Trainer Rainer Elfinger.

Neu kommen wird auf jeden Fall ein Torwart, der Wechsel mit dem heißesten Kandidaten aus der Region ist nach FuPa-Informationen so gut wie sicher. Im Angriff besteht Bedarf, weil Carr den Verein zur Winterpause verlässt. Zudem hofft man beim SV Heimstetten immer noch auf die Spielgenehmigung für den Bosnier Aladin Isakovic (27). Der Mittelfeldspieler hat sich nach der Profizeit in seinem Heimatland reamateurisieren lassen, benötigt nun aber eine Aufenthaltserlaubnis, um die Spielgenehmigung vom BFV zu erhalten. Mit den drei Neuen wären die Personalplanungen abgeschlossen. Ziel ist es, trotz des aktuellen Höhenflugs - zumindest offiziell - die Klasse zu halten. Mit drei Siegen in den Nachholspielen noch ganz nach vorne zu kommen und sich um den DFB-Pokal-Platz zu bewerben, wäre ohnehin wohl zu hoch gegriffen für den SVH. "Da oben stehen mit Illertissen, Buchbach und Seligenporten schon drei gute Mannschaften. Alle drei von da zu verdrängen würde für uns sehr schwer", meint der Heimstettener Erfolgstrainer. Dahingehend abschreiben darf man den SV Heimstetten allerdings nicht, denn in dieser Saison scheint nichts unmöglich zu sein für die "Hoaschdenger".

Aufrufe: 019.12.2012, 14:12 Uhr
Dirk MeierAutor