2024-04-29T14:34:45.518Z

Vereinsnachrichten
Meisterlich: Der SV Beuren steigt in die Bezirksliga auf. SZ-Foto: Michael Panzram
Meisterlich: Der SV Beuren steigt in die Bezirksliga auf. SZ-Foto: Michael Panzram

"Die Euphorie ist nach wie vor enorm"

SV Beuren feiert souverän den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga Bodensee

Isny / sz - Die alles andere als schwache Konkurrenz derart souverän zu kontrollieren, hat dem kleinen SVBeuren im großen Fußball-Almanach - vielleicht - eine winzig kleine Fußnote eingebracht. Sei's drum: Die forschen Fußballer aus dem Isnyer Stadtteil feierten am 6. Juni mit der feucht-fröhlichen Kreisliga-A III-Meisterschaft im württembergischen Großbezirk Bodensee den größten Erfolg ihrer jungen Vereinsgeschichte (erst 1974 gegründet). "Eine Sensation", wie Vereinschef Remig Albrecht zwar stolz, aber dennoch in aller Bescheidenheit verkündet.

Nun, 73 Punkte bei beeindruckenden 114:27 Toren vor "Vize" SV Neuravensburg (56 Zähler/61:30 Treffer) sprechen eine eindeutige Sprache. Es wurmt Remig Albrecht dennoch ein bisschen, "dass wir nicht, wie nach dem Superstart geplant (10:2 gegen Absteiger SV Arnach, d. Red.), ungeschlagen durch die Saison gekommen sind." Ausgerechnet am letzten Spieltag erwischte es die Mannschaft um Erfolgscoach Marco Mayer mit dem wohl überflüssigen 0:2 - eben gegen Neuravensburg.

Remig Albrecht erweist sich trotz allem als großzügiger Verlierer, unabhängig davon, ob im Gespräch der eine oder andere Mundwinkel minimal nach unten tendiert: "Uns ist es ähnlich wie dem FC Bayern ergangen." Nach dem vorzeitigen Titelgewinn sieben Spieltage vor Schluss habe sich zweifellos eine gewisse Zufriedenheit eingeschlichen. "Die große Spannung war weg." Bis zum herbei gesehnten Saisonende schaffte Beuren nach dem 7:2 gegen Röthenbach vier Spiele in Folge keinen "Dreier" mehr.

Egal, denn der SVB setzte unter Regie des ehrgeizigen Fußballlehrers Marco Mayer selbst in der unteren Kreisliga A ein hoch modernes Konzept um, beispielsweise in Taktik und System. "Dadurch haben wir viele Gegner gehörig unter Druck gesetzt", weiß Fußballchef Albrecht. "Es ist einfach bemerkenswert, wie der Mannschaft im Kollektiv der Aufstieg in eine anspruchsvolle Bezirksliga gelungen ist." Ganz besonders, wie Albrecht dann doch konkretisiert, durch Offensiv-Ass Hermann Peter (Torjägerkanone mit 27 Treffern) oder aber in steter Präsenz von Spitzenkeeper Christoph Würtemberger.

Der kleinste Bezirksliga-Ort

Seit Beginn des ersten Spieltages behauptete sich der SV Beuren in der Kreisliga A III unangefochten an der Tabellenspitze. Remig Albrecht: "Dabei möchte ich ein besonderes Dankeschön an unsere Schiedsrichtergruppe los werden, die uns stets mit Topleuten versorgt hat." In der zukünftig kleinsten Bezirksliga-Ortschaft (rund 870 Einwohner) will der frisch gebackene Aufsteiger ab sofort alles Machbare auf die Beine stellen, die Arrivierten, etwa aus Leutkirch, Isny, Heimenkirch, Mochenwangen oder Haisterkirch (unglückliches 2:3-Aus im Bezirkspokal-Viertelfinale) mächtig zu ärgern. "Geld gibt's bei uns aber nach wie vor keines", unterstreicht der Fußballchef. "Da sind wir konsequent."

Das, so betont der Vereinsvorsitzende, treffe mit dem Christazhofener Christian Karrer (kommt von Verbandsliga-Absteiger FC Wangen) auch auf den prominentesten Neuzugang zu: "Für viele ist es sicherlich sensationell, dass sich Karrer für den SV Beuren entschieden hat. Doch warne ich ausdrücklich davor, dass er uns in der Bezirksliga alles herausreißen wird." Wobei Christian Karrer sicherlich eine herausragende Rolle spielen dürfte. "Davon bin ich überzeugt. Zunächst aber soll er sich bei uns gut einleben."

Leben "in der Bude" sollte beim SV Beuren in der Tat bestimmend sein. "Die Euphorie ist nach wie vor enorm", räumt Remig Albrecht ein. "Davon wollen wir so viel wie möglich mit in die neue Saison nehmen, vor allem, was den großartigen Zuschauerzuspruch anbelangt." Die Bezirksliga kann kommen; Beuren ist dabei - und wie. Chapeau!

Aufrufe: 018.6.2015, 17:09 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor