2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Lauf auf Augenhöhe: Ebersberg (Mathias Lechner, r.) und Baldham (Benedikt Jakob). Foto: jro
Lauf auf Augenhöhe: Ebersberg (Mathias Lechner, r.) und Baldham (Benedikt Jakob). Foto: jro

Derbyheld! Matze Lechners großer Abend

Ebersberg punktet gegen Baldham-Vaterstetten

Rückkehrer und Debütanten spielten die Hauptrollen in einer Derby-Produktion zwischen dem TSV Ebersberg und dem SC Baldham-Vaterstetten, die einmal mehr leistungsgerecht mit 1:1 endete.

Mit einem breiten Dauergrinsen versuchte sich Mathias Lechner am Freitagabend seinen Weg aus der Kälte in die warme Umkleidekabine zu bahnen, die er vor knapp vier Jahren zum letzten Mal mit der Ebersberger Bezirksligamannschaft betreten hatte. Immer wieder wurde er von Gratulanten und Schulterklopfern aufgehalten, die dem 25-Jährigen zu seinem Kopfballtreffer beglückwünschen wollten.

„Ich war überrascht, dass ich überhaupt im Kader war“, sagte Lechner, „reiß mir aber seit dem Trainingslager voll den Arsch auf.“ Da spielte es für ihn auch keine Rolle, dass Trainer Heiko Baumgärtner ihn ein bisschen aus der Personalnot heraus in die Startelf beordert hatte.

Zunächst mitüberschaubarem Erfolg, denn die Landkreiskonkurrenten aus Vaterstetten setzten die ersten Akzente, zur Freude von Trainer-Debütant Thomas Nock: „Tagsüber war ich schon angespannt, aber das war mit dem Anpfiff weg. Wir haben die ersten 20 Minuten richtig stark gespielt.“ Ihren Anfangsschwung münzten die Gäste auch früh in die 1:0-Führung um. Ebersbergs Innenverteidiger Christoph Ametsbichler verließ im entscheidenden Moment seines Rückpasses auf Keeper Marinus Pohl die Kraft und SCBV-Rückkehrer Matthias Schuster nahm das Geschenk zum Einstandstreffer dankend an.

Auf den ersten Offensivakzent der Platzherren mussten die 213 Derby-Fans eine knappe Viertelstunde warten. Sturm-Überraschung Lechner hielt rotzfrech aus dem Lauf und 25 Metern einfach mal drauf. Kurz darauf war es Lechners Sturmpartner Georg Münch, der den Ausgleich auf dem Schlappen hatte. Völlig blank tauchte er vor Baldhams Schlussmann Daniel Leuverink auf – auch dieser Rückkehrer konnte sich erstmals erfolgreich zeigen.

„Dann haben wir den Faden verloren und ich hätte mir gewünscht, dass wir noch vor der Halbzeit das 2:0 machen, um es ruhiger zu gestalten“, musste Nock aber mitansehen, wie weder Andreas Schmalz noch Roman Krumpholz im Nachschuss die nächste Eber-Einladung in Person von Tobias Lentner annehmen konnten (37.).

Marinus Pohl hielt seine Elf im Spiel und die dankte es ihm mit einer mentalen 180-Grad-Wende nach Wiederbeginn. Nach einer abgesprochenen Ecke von Manuel Mayer auf den zweiten Pfosten, hielt der freistehende „Matze“ Lechner die raspelkurze Haarpracht hin und krönte sich zum Derbyhelden für den TSV. Eine gefährliche Direktabnahme von Roman Krumpholz (67.) markierte den fußballerischen Schlusspunkt in einem Derby, das sich zunehmend in Zweikämpfen aufrieb und wie so oft leistungsgerecht Remis endete.

Aufrufe: 017.3.2018, 16:42 Uhr
Julian Betzl - Ebersberger ZeitungAutor