2024-04-30T13:48:59.170Z

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Freude bei der DJK Falke, die nach dem Pokalerfolg nun auch den Aufstieg noch anstrebt. F: Zink
Freude bei der DJK Falke, die nach dem Pokalerfolg nun auch den Aufstieg noch anstrebt. F: Zink

Der Traum vom Double lebt bei der DJK Falke nach Elfer-Krimi

Totopokal - Finale: Kreisklassist setzt sich vom Punkt mit 10:9 gegen Bezirksligist SC Aufkirchen durch (VIDEO)

Die DJK Falke darf weiter vom Double träumen. Im Pokalfinale des Kreises Nürnberg/Frankenhöhe gelang dem Tabellenführer der Kreisklasse 4 gestern der nächste Coup, die Nürnberger gewannen vor 400 Zuschauern gegen den Bezirksligisten SC Aufkirchen mit 10:9 (2:2, 2:2) nach Elfmeterschießen.

Irgendwie war Saim Kök nicht zu beneiden. Kaum waren die Siegerfotos geschossen, verpassten die Spieler der DJK Falke ihrem Trainer eine Bierdusche. Und das bei eisigem Wind und Nieselregen. „Ich habe doch keine anderen Klamotten dabei“, nölte der geduschte Kök in Richtung seiner Schützlinge, für die er ansonsten nur Lob parat hatte. „Natürlich bin ich stolz auf die Mannschaft“, sagte der 31-Jährige, der seit dieser Saison die DJK trainiert.

Höchst erfolgreich bislang, wie auch im Kreis-Pokalfinale festzustellen war. „Nach 90 Minuten ein gerechtes Unentschieden“, bilanzierte Kreisspielleiter Thomas Raßbach, und machte dem Gastgeber damit indirekt ein großes Lob. Denn Falke schaffte es über die reguläre Spielzeit, den Unterschied von zwei Spielklassen relativ selten zu Tage treten zu lassen. Der SC Aufkirchen, der in der Bezirksliga 2 noch um den Landesliga-Aufstieg mitspielt, wusste streckenweise schon mit gefälligem Kombinationsfußball aufzufallen, doch er tat sich schwer gegen einen taktisch geschickt agierenden und höchst motivierten Kreisklassisten.

Der erwischte auch noch einen Traumstart. Sercan Celik schlenzte den Ball aus 16 Metern ins Eck (6.). Doch der Jubel bei den Falke-Fans war noch nicht verklungen, da schlug der Favorit schon zurück, Simon Babel traf zum 1:1 (7.). In der Folge kam die Truppe von Trainer Michael Kapp besser ins Spiel, doch fehlte ihr die in der Liga so lange an den Tag gelegte Energie und Selbstverständlichkeit. Nachvollziehbar angesichts der personellen Probleme, mit denen sich der kleine SC-Kader herumplagen muss. Ins Pokal-Endspiel ging der Klub vom Hesselberg ohne die beiden Egner-Brüder Jochen und Christoph sowie „Flügelflitzer“ Steffen Schöllhammer.

Und dann kam noch ein eiskalter Außenseiter hinzu. Nach einem schönen Angriff schloss Tamas Dencs zur erneuten Falke-Führung ab. Fortan verlief das Duell mehr oder weniger auf Augenhöhe, die besseren Chancen hatte aber sogar der Gastgeber. Erneut Dencs hätte erhöhen können (49.), stattdessen traf wieder Simon Babel per Kopf nach einer Ecke zum Ausgleich (50.). Glück und vor allem einen überragenden Marius Steger im Tor hatten die Nürnberger nach 88 Minuten: Der DJK-Schlussmann parierte einen ebenfalls sehenswerten Kopfball von Peter Lechler klasse.

Wäre es ein Ligaspiel gewesen, hätten wohl beide Seiten mit dem Unentschieden leben können, doch da ein Finale eine Entscheidung braucht, ging es direkt ins Elfmeterschießen. Lange trafen die Protagonisten zum Leidwesen der Torhüter souverän, erst dem achten Schützen spielten die Nerven einen Streich. Und der Pechvogel hieß Max Bernecker, sein Strafstoß ging weit über das Tor und gefühlt irgendwo am benachbarten Glaishammer-Gelände wieder zu Boden.

Dort lagen dann auch die tapferen Gäste, während Falke seinen erneuten Pokal-Coup feierte. Zuvor hatte die DJK mit Kalchreuth und Feuchtwangen ja schon zwei weitere Bezirksligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Der Lohn war nicht nur der Siegerscheck von Lotto Bayern über 800 Euro, sondern auch sicherlich Selbstvertrauen für den Endspurt in der Kreisklasse 4. Die führt Falke ja derzeit an. „Weiter oben bleiben“ ist laut Saim Kök das Ziel. Gelingt das Double, sollte sich der Falke-Coach aber schon mal Wechselklamotten für etwaige Bierduschen bereitlegen.

Schiedsrichter: Abieba (KSD Hajduk) - Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Celik (6.), 1:1 S. Babel (7.), 2:1 Dencs (20.), 2:2 S. Babel (50.) /
Elfmeterschießen: 3:2 Celik, 3:3 Beck, 4:3 Reiser, 4:4 S. Babel), 5:4 Maderer, 5:5 Peter Lechler, 6:5 Hitz, 6:6 Kolb, 7:6 Blanton, 7:7 Sauter, 8:7 Dencs, 8:8 Pirner, 9:8 Neubauer, 9:9 Herzog, 10:9 Berke, Bernecker schoss über das Tor

Aufrufe: 01.5.2017, 20:14 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor