2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Holzheims Trainer Bernd Lipp kann sein Team vom Spielfeldrand aus so richtig pushen. Das dürfte schon im Auftaktspiel gegen den TSV Binswangen der Fall sein.
Holzheims Trainer Bernd Lipp kann sein Team vom Spielfeldrand aus so richtig pushen. Das dürfte schon im Auftaktspiel gegen den TSV Binswangen der Fall sein. – Foto: Karl Aumiller

Der SV Holzheim setzt auf seine Eigengewächse

Im Kader des Nord-Kreisligisten stehen bis auf zwei Ausnahmen ausschließlich Spieler aus der Aschberg-Region

Vier Vereine aus dem Landkreis Dillingen spielen in der Saison 2021/22 in der Kreisliga Nord. Einer davon ist der SV Holzheim. Die Kicker vom Aschberg konnten sich in der abgebrochenen Runde 2019/21 über die Quotientenregelung den Klassenerhalt sichern. Und der Liga-Verbleib bleibt auch das vorrangige Ziel im neuen Spieljahr. Start der Mission ist am Samstag mit dem Heimspiel-Derby gegen den TSV Binswangen.

Hin & Weg

Der komplette Kader aus der vergangenen Saison ist beim SV Holzheim zusammengeblieben. Darauf ist nicht nur Trainer Bernd Lipp stolz, sondern auch das gesamte Umfeld beim SVH. Mit den Zwillingen Timo und Luca Allmis aus dem eigenen Nachwuchsstall der JFG Aschberg sind zwei Spieler in den Erwachsenenbereich nachgerückt, die durchaus Perspektiven besitzen. „Sie sind hoffnungsvolle Talente und werden ihren Weg machen“, ist Lipp überzeugt. Auf externe Neuzugänge hat man beim SV Holzheim gezielt verzichtet. „Unsere Philosophie ist es, mit eigenen Leuten zu spielen“, betont der Coach. Bis auf zwei Ausnahmen haben alle Akteure aus dem 18-Mann-Kader tiefe SVH-Wurzeln, so Lipp.

Coach & Co

Als Bernd Lipp im Sommer 2020 das Kommando von seinem Vorgänger Oliver Remmert übernommen hat, hoffte er auf zahlreiche Spiele mit dem SVH. Doch dann kam Corona und nach vier Punktspielen mit insgesamt sieben Punkten eine lange Zwangspause. „Meine Arbeit geht quasi erst jetzt richtig los“, betont der 43-Jährige und freut sich auf die Unterstützung von Sportleiter Tobias Ott. Sein langjähriger persönlicher Freund hilft ihm dabei insbesondere beim Training mit den Torhütern. Einen offiziellen Co-Trainer gibt es beim SVH nicht. Dafür ab morgen einen neuen Abteilungsleiter. Nach dem Testspiel gegen die SSV Höchstädt wird bei einer Versammlung der langjährige Funktionär Alexander Bschorer zurücktreten. Einziger Kandidat bei der Neuwahl ist der bisherige „Vize“ Timo Czernoch.

Glücks- und Sorgenkinder

Mit einem Knorpelschaden fällt der defensive Mittelfeldspieler Simon Buchholz mindestens für den Rest dieses Kalenderjahres aus. „Er ist natürlich mein Sorgenkind“, lamentiert Bernd Lipp ein wenig. Von einzelnen Wehwehchen, die manchen Spieler nach der langen Coronapause zwischendurch plagen, möchte der Coach nicht viel sprechen. „Das geht den anderen Vereinen doch auch so“, weiß Lipp. Viel lieber nennt er sein „Glückskind“, welches Vinzenz Pennacchia heißt. Der 19-jährige Angreifer mit italienischen Wurzeln verpasste in der Vorbereitung bisher kein einziges Training und gebe immer „Vollgas“, so sein Coach.

Plus & Minus

Über den großen Zusammenhalt der Mannschaft mit den zahlreichen heimischen Akteuren freut sich Bernd Lipp am meisten. Dabei gehe vor allem Kapitän Stefan Allmis mit bestem Beispiel voran. Aber auch erfahrene Spieler wie die Scheider-Brüder Daniel und Johannes, Peter Haringer, Pascal Petermann oder Torhüter Florian Hofmeister seien kaum zu ersetzen. Als Minuspunkt nennt Lipp den relativ kleinen Kader mit lediglich 17 bis 18 Spielern. „Da darf nicht viel passieren“, hofft der SVH-Coach auf wenig Verletzungen. Der kleine Kader hat übrigens dazu geführt, dass die Reservemannschaft mit dem Nachbarverein FC Weisingen eine Spielgemeinschaft eingegangen ist.

Test & Taktik

Von den ersten vier Testspielen wurden zwei gewonnen, eines endete Unentschieden, eines ging verloren. Trainer Lipp ist kein großer Freund von Experimenten. Hinten läuft es bei ihm auf eine Viererkette hinaus, in der Offensive sei man etwas flexibler. Da könne es – je nach Situation – mal vorkommen, dass nicht nur ein Angreifer stürmt, sondern ein zweiter und dritter Stürmer auf den Platz geschickt wird.

Wunsch & Wirklichkeit

Bernd Lipp ist sich bewusst, dass es eine enge Runde werden wird. Von den 14 Mannschaften hebe sich nur Bezirksliga-Absteiger SV Holzkirchen deutlich ab. Sein erster Wunsch ist es, dass seine Spieler von schweren Verletzungen verschont bleiben. Ist dies der Fall, ist der SVH-Coach überzeugt, dass sein Team nur schwer zu schlagen sein wird. „Ich will in jedem Spiel punkten“, lautet seine Devise. Was am Ende herauskommen wird, werde man sehen.

Vollgas oder Zwangspause?

Bereits im Auftaktspiel gegen Binswangen soll es richtig zur Sache gehen. „Wir müssen vom ersten Spieltag an voll da sein“, macht Lipp seine Jungs heiß. Mit einem erneuten Saisonabbruch wegen Corona rechnet der SVH-Trainer nicht, wobei man dies aber hundertprozentig nicht ausschließen könne.

Prognose

Auch wenn der SV Holzheim einen Trainer an der Außenlinie stehen hat, der ein Team so richtig pushen kann, ein Selbstläufer wird für die Aschberg-Kicker die Kreisliga Nord freilich nicht. Mit Kampfgeist und Zusammenhalt werden die notwendigen Zähler zum Klassenerhalt jedoch rechtzeitig eingefahren. Der SVH landet am Ende zwischen Rang sieben und elf.

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Aufrufe: 03.8.2021, 07:33 Uhr
Donau-Zeitung / Günther HerdinAutor