2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Thies Meyer

Der Mann für »viele Tore und gute Stimmung«

HL: +++ Natnael Tega über seinen kurzfristigen Wechsel zum SC Waldgirmes, seine Ziele und die schwierige Lage bei seinem Ex-Club +++

Lahnau-Waldgirmes. Anlaufschwierigkeiten kennt Natnael Tega nicht. Nur einen Tag nach seinem Wechsel vom Fußball-Verbandsligisten FC Gießen II in das Hessenliga-Team des SC Waldgirmes stand der 28-Jährige im Testspiel gegen den SV Zeilsheim auf dem Platz und tat das, wofür er geholt wurde – knipsen.

Auch der Transfer selbst ging rasend schnell. „Das war wirklich eine Nacht-und-Nebel-Aktion, die in zwei Stunden über die Bühne ging. Das habe ich in 15 Jahren Waldgirmes auch noch nicht erlebt“, so SC Waldgirmes-Trainer Mario Schappert über den „technisch versierten, kopfballstarken“ neuen Stürmer, der „die Bälle auch mal festmachen kann.“ Tega selbst, der in der Verbandsliga für den TSV Bicken und den SC Watzenborn-Steinberg auflief und 2015/2016 in Stadtallendorf Hessenliga-Luft schnupperte, fühlt sich nach kurzer Zeit bereits pudelwohl: „Ich wurde super aufgenommen, es macht auch im Training richtig viel Spaß“. Im Interview mit dieser Zeitung spricht Tega über die schwierige Lage bei seinem Ex-Klub, Freundschaften, die den Wechsel begünstigte, und seine Ziele im SCW-Trikot.

Herr Tega, aus sportlicher Sicht hatten Sie beim FC Gießen II eineinhalb sehr erfolgreiche Jahre. Vor allem in der aktuellen Hinrunde, in der sie zwölf Treffer in 17 Spielen erzielt haben. Doch seit Oktober herrscht beim FCG große Unruhe, vor allem aufgrund der finanziellen Probleme. Wie hat sich das auf Sie und die zweite Mannschaft ausgewirkt?

Zunächst war das kein Thema, wir hatten aber auch wenig Berührungspunkte mit dem Regionalliga-Team. Wir haben das sportlich gut weggesteckt, hatten Erfolg, die Stimmung im Team war super. Das war vor allem der Verdienst unseres Trainers Marcel Cholibois. Er hat uns immer wieder eingeprägt, dass wir uns nur auf das Sportliche fokussieren sollen, das hat lange gut geklappt. Irgendwann häuften sich aber die Berichte, in denen es vor allem um die erste Mannschaft ging. Und lange fehlte auch ein klares Signal für die Zukunft des Verbandsliga-Teams von Seiten der Vereinsführung. Auch nach einem Gespräch des Teams mit Geschäftsführer Markus Haupt gab es noch keine Klarheit. Da fragten sich mit der Zeit immer mehr Spieler, wie und ob es überhaupt weitergeht. Das war dann keine leichte Situation. Aber ich bin im Guten mit Gießen auseinandergegangen.

Wie kam es schließlich zu dem Wechsel zum SC Waldgirmes?

Zwei Tage vor dem Ende der Wechselfrist (31. Januar, Anm. d. Red.) kam der Anruf aus Waldgirmes. Die Verantwortlichen haben mich überzeugt. Da hat es sicher auch geholfen, dass mir mein guter Freund Kian Golafra (Kapitän des SCW, Anm. d. Red.) und auch der ehemalige Waldgirmeser Daniel Weber nur Positives berichtet hat. Außerdem wollte noch einmal mein Glück in der Hessenliga versuchen. Und als dann auch die Familie zugestimmt hatte, stand dem Wechsel nichts mehr im Wege.

Sie zählen mit 28 Jahren schon zu den erfahreneren Spielern im SCW-Kader. Welche Rolle kommt Ihnen auf- aber auch abseits des Platzes zu, und welche Ziele haben Sie mit dem SC Waldgirmes?

Ich bin schon der Typ, der immer gewinnen will, auch im Training. In Gießen war ich zudem dafür bekannt, für gute Stimmung in der Kabine zu sorgen, das will ich natürlich auch in Waldgirmes beibehalten, auch wenn da derzeit andere noch Vorrang haben (lacht). Aber ich bin fürs Toreschießen geholt worden. Überragend, aber nicht unbedingt realistisch, wäre es natürlich, wenn ich meine Torquote halten könnte. In jedem Fall will ich meinen Teil zum Klassenerhalt beitragen.

Das Interview führte Tim Georg.



Aufrufe: 011.2.2020, 06:00 Uhr
WNZAutor