2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Die besten Torjäger der Hinrunde in der Kreisliga B4 (von oben nach unten): Jan Enßlin, Nicholas Reiter und Sergej Daiker.
Die besten Torjäger der Hinrunde in der Kreisliga B4 (von oben nach unten): Jan Enßlin, Nicholas Reiter und Sergej Daiker. – Foto: FuPa
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"Der Konstanteste holt am Ende die Kanone"

Drei ganz unterschiedliche Spielertypen stehen auf Rang eins bis drei der Torjägerliste in der Kreisliga B4. Wir haben nachgefragt, was ihre Ziele für die Rückrunde sind.

In der B4 dürfen wir uns in der Rückrunde nicht nur auf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze freuen, in dem Tabellenführer SV Elchingen und die Viertplatzierte SG Riesbürg gerade einmal zwei Punkte trennen, auch der Kampf um die Torjägerkanone ist angesichts der Treffsicherheit von Nicholas Richter vom Kösinger SC, Jan Enßlin von der eben schon erwähnten SG Riesbürg und Sergej Daiker vom SV/DJK Nordhausen-Zipplingen wird extrem spannend, wenn diese Jungs so weitermachen wie bisher.

Und wer weiß: Vielleicht wird die Tordifferenz ja am Ende mit darüber entscheiden, wer den Gang in die Kreisliga A antreten darf und wer nicht. Deshalb sind sich auch alle drei Knipser in unserem Kurzinterview einig: In der Rückrunde wollen sie sich nochmal deutlich steigern!

Nicholas Reiter, Kösinger SC: "Die Torjägerkanone ist für mich Zukunftsmusik"

"Nach einer guten Vorbereitung war unsere Mannschaft top in Form und heiß auf die Saison. Zum Saisonstart zogen dann alle an einem Strang und das Toreschießen fiel mir als Stürmer nicht schwer. Neben dem Knipsen spiele ich dann grundsätzlich auch Fußball. Allerdings steht und fällt der Erfolg mit unserer eigenen Defensivleistung.

Nicholas Reiter, 16 Hinrundentore
Nicholas Reiter, 16 Hinrundentore – Foto: Kösinger SC

Wenn es bei mir persönlich so weitergeht wie in der Hinrunde, dann sieht es wahrscheinlich nicht ganz so schlecht aus für mich, was die Torjägerkanone anbelangt. Aber das ist Zukunftsmusik. Denn mit Jan, Sergej etc. sind auch wieder starke Konkurrenten am Start, welche sehr starke Mannschaften hinter sich haben. Das wird auf jeden Fall noch spannend."

Jan Enßlin, SG Riesbürg: "In der Rückrunde möchte ich mich im Abschluss noch verbessern"

"Um ehrlich zu sein, hätte meine Torquote noch etwas besser ausfallen müssen. Es gab zwei Spiele mit einmal vier und einmal drei Toren. Bei den restlichen Spielen habe ich jeweils nur einfach getroffen. Oftmals auch deshalb, weil die Kaltschnäuzigkeit und Konzentration direkt beim Abschluss gefehlt hat. Das möchte ich in der Rückrunde besser machen. Die vielen Tore resultieren jedoch daraus, dass unser Trainerteam Gülle/Pietrosante ein besonderes Augenmerk auf unsere Offensive legt. Durch einstudierte Spielzüge konnte ich von tollen Vorlagen, beispielsweise von Lukas Roith oder Christian Vierkorn profitieren.

Jan Enßlin, 15 Hinrundentore
Jan Enßlin, 15 Hinrundentore – Foto: SG Riesbürg

Natürlich ist es ein großartiges Gefühl, wenn man Tore schießen und somit auch für den Sieg der eigenen Mannschaft verantwortlich sein kann. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass es mindestens genau so schön ist, wenn andere Kameraden die Tore schießen. Ein Spiel, dass mir hier in Erinnerung geblieben ist, ist das Spiel am 9. Spieltag gegen Schloßberg: 5:1-Auswärtssieg, dazu fünf unterschiedliche Torschützen (Habib Vuran, Kemal Gülle, Giuseppe Porcari, Tobias Fischer und meine Wenigkeit) und eine super Stimmung innerhalb der Mannschaft.

Schwer zu sagen, wer am Ende die Kanone holt, da das von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt. Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig, dass wir mit unserer Offensive weiter hart arbeiten und Tore schießen. Da wird sicherlich auch das ein oder andere Tor für mich rausspringen. Die Motivation bei mir persönlich ist sehr hoch. Speziell in der Winter-Vorbereitung werde ich diese Motivation nutzen, um mich noch besser auf die Rückrunde vorzubereiten. Sollte dabei die Kanone rausspringen - umso besser.

Jan Enßlin
Jan Enßlin – Foto: SG Riesbürg

Es wird ein sehr enges Rennen an der Spitze der Torjägerliste werden. Nicholas und Sergej sind beide richtig gute Kicker, die genau wissen wo das Tor steht. Ich gehe jedoch davon aus, dass auch die restlichen Mitstreiter auf Platz vier, fünf und sechs noch ein Wörtchen mitsprechen wollen und werden. Am Ende wird derjenige gewinnen, der über die gesamte Spielzeit am konstantesten trifft."

Sergej Daiker, SV/DJK Nordhausen-Zipplingen: "Meine Tore sind ein Beitrag zum Aufstieg in die A-Klasse"

"Ich bin der Meinung, da ist auch bei mir noch Luft nach oben, da geht noch mehr. Am Anfang lief es noch nicht ganz rund, da ich ja erst im Sommer zur SV/DJK gewechselt bin. Im Laufe der Rückrunde hat es immer mehr harmoniert und dann habe ich langsam einen Lauf bekommen. Das habe ich natürlich meinem Team zu verdanken. Die Jungs haben mich super aufgenommen und mir den ein oder anderen Ball auf dem Silbertablett serviert. Mit 47 geschossenen Toren stellen wir den besten Angriff der Liga. Des Weiteren haben wir mit Jonas Holzinger, Daniel Roder und Markus Geiß sehr torgefährliche Spieler in unseren Reihen. Das überträgt sich auch ein stückweit auf mich. Ein Stürmer lebt von der Mannschaft und ist nur so gut, wie das Team um ihn herum. Das Allerwichtigste für mich ist aber, dass die Mannschaft die drei Punkte holt. Danach kommt erst das Toreschießen.
Sergej Daiker, 14 Hinrundentore
Sergej Daiker, 14 Hinrundentore – Foto: SV/DJK Nordhausen-Zipplingen
Natürlich freut man sich, wenn man trifft. Das ist ja die Kernkompetenz eines Stürmers! Man wird ja auch letztendlich daran gemessen, wie viele Tore man macht. Deswegen fuchst es mich auch ein bisschen, dass mir ein Tor fälschlicherweise nicht zugeschrieben wurde. Aber Tore alleine bringen nichts, wenn man die Punkte nicht holt. Durch das Toreschießen kann ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir dieses Jahr den Aufstieg in die A-Klasse schaffen. Unsere Mannschaft ist top motiviert und gibt immer Vollgas, auch außerhalb des Trainingsplatztes lacht. Da werde ich in der Rückrunde einfach mein Bestes geben und hoffentlich noch die ein oder andere Bude machen, damit der Aufstieg gelingt. Vom Niveau her schätzte ich meine Konkurrenten und mich etwa gleich ein. Wir alle drei sind jedoch unterschiedliche Stürmertypen, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Bleiben meine Konkurrenten und ich bis zum Schluss unverletzt, wird das bis zum letzten Spieltag ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nicolas Reiter ist ein erfahrener Strafraumstürmer, eine klassische Neun der alten Schule. Das er nicht viele Chancen braucht, hat man auch im Spiel gegen uns gesehen. Er alleine hat mehr als ein Drittel aller Kösinger Tore geschossen, das hat schon Aussagekraft. Jan Enßlin ist wiederum ein junger, technisch versierter Spieler, der von der Dynamik des Spiels lebt. 14 Tore in 11 Spielen ist ein überragender Wert. Beide Stürmer sind sehr stark und für ihre Mannschaft unverzichtbar. Einen Favoriten gibt es für mich nicht. Ich würde es auf jeden Fall beiden gönnen. Für mich persönlich ist aber das Wichtigste, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind und dieses Jahr aufsteigen. Wenn es am Ende dann auch noch mit der Kanone klappt, würde es mich natürlich freuen."
Aufrufe: 020.1.2022, 08:00 Uhr
Michael FeindertAutor