... der Double-Gewinner SSV Anhausen

Der Endspielort in Rohrenfels bei Neuburg, wo der Tag des Frauenfußballs zelebriert wurde, war insbesondere für den SV Kempten etwas unglücklich gewählt. Die Allgäuerinnen reisten deswegen mit nur rund einem Dutzend Anhängern an. Ganz anders der SSV Anhausen, der einen Großteil der etwa 150 Zuschauer stellte, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten. Sogar Diedorfs Bürgermeister Peter Högg und SSV-Präsident Johann Karle ließen es sich nicht nehmen bei diesem Ereignis anwesend zu sein.

In der ersten halben Stunde dominierte der SSV Anhausen eindeutig, setzte die Kemptener Damen kräftig unter Druck und ging durch Isabella Schalk (14.) und Lena Wiedenmann (23.) mit 2:0 in Führung. Maria Schimunek hatte sogar den dritten Treffer auf dem Fuß, als sie mit einer Direktabnahme die Kemptener Keeperin zu einer Glanzparade zwang. Danach musste Anhausen eine Verschnaufpause einlegen, die von den Allgäuerinnen konsequent ausgenutzt wurde. Durch Sarah Zettler (30.) und Ahsen Koyuncuoglu (36.) kamen sie zum 2:2. Danach hatte der SVK Oberwasser, und das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt kippen können. Anhausen verstand es jedoch mit Glück und Geschick das Unentschieden in die Pause zu retten.

Im zweiten Durchgang merkte man beiden Mannschaften den Respekt voreinander an, was dazu führte, dass es nur wenige Torraumszenen gab. Ein Erfolgsfaktor auf Anhauser Seite war die gute Leistung der defensiven Mittelfeldspielerinnen Stefanie Funk und Lotta Edelmann, die abwechselnd die gefährliche Kemptener Torjägerin Kathrin Wiedemann (26 Treffer in der Bezirksoberliga) fast vollständig aus dem Spiel nahmen.

Kurz vor Schluss dann die entscheidende Szene. Nach einer Ecke des SV Kempten eroberte sich Anhausen den Ball und spielte gegen die aufgerückten Kemptenerinnen über Isabella Schalk und Lena Wiedenmann einen phantastischen Konter, den Maria Schimunek mit all ihrer Kampfkraft zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer abschloss (89.). Der glückliche Erfolg war letztlich verdient, weil die Anhauserinnen, dem spielerisch überlegenen Gegner mit Einsatzwillen und Leidenschaft erfolgreich Paroli boten.

Nach dem Schlusspfiff lagen sich nicht nur die Spielerinnen von Trainer Johann „Radi“ Wenni in den Armen, auch auf der Tribüne war den Jubel unter dem Anhauser Anhang riesengroß und so mancher Fan hatte ob des überragenden Erfolgs Tränen der Freude in den Augen. Mit der Übergabe des Bezirkspokals von Spielgruppenleiterin Melanie Kling an SSV-Spielführerin Hanna Lehmeyer endet für die Frauen des SSV Anhausen mit dem Gewinn des Doubles die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte.