2024-05-17T14:19:24.476Z

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Felix Popp (re.) erzielte in Ansbach per Kopf das Siegtor.
Felix Popp (re.) erzielte in Ansbach per Kopf das Siegtor. – Foto: Sascha Dorsch

Defensive gewinnt Titel oder, Felix Popp?

Mit nur 17 Gegentreffer stellt der FC Eintracht Bamberg die beste Abwehr der Bayernliga Nord

Mit seinem Tor zum 1:0 machte Felix Popp am letzten Wochenende den Auswärtssieg des FC Eintracht Bamberg bei der SpVgg Ansbach perfekt. Ein wichtiger Sieg war das im Spitzenspiel der Fußball Bayernliga Nord, als der Zweite beim Dritten spielte. Lust, Tore zu erzielen, hat der Innenverteidiger nicht nur in Topspielen: "Also, Lust hatte ich schon die ganze Zeit, aber bis zu den letzten Spielen war ich wohl einfach etwas zu blind vor dem Tor. Aber Spaß beiseite: Es ist natürlich immer schön, Tore zu schießen. Wichtiger ist mir jedoch der mannschaftliche Erfolg und die Null auf unserer Seite der Anzeigetafel. Trotzdem werde ich natürlich alles dafür machen, dass noch weitere Tore auf mein Konto gehen."

Mit gerade einmal 17 Gegentreffern stellt der FC Eintracht nach wie vor die beste Defensive der Bayernliga Nord. Allerdings gab es bis in den letzten drei Spielen fünf Gegentore. Bei der SpVgg Ansbach am letzten Wochenende stand dann allerdings wieder die Null. Felix Popp: "Das stimmt schon. Die ersten Spiele nach der Winterpause waren in der Tat nicht gerade von der von uns gewohnten defensiven Stabilität geprägt, wobei wir nie sonderlich viele Chancen zugelassen haben. Man muss auch die Qualität der Gegner im Abschluss hervorheben, wenn man sich nochmal an diese Gegentore erinnert. Aber gerade gegen Ansbach sind wir wieder zur Höchstform im Verteidigen aufgelaufen – vor allem im gesamten Mannschaftsverbund. Genauso wie wir es vorher besprochen hatten, jeder bügelt die Fehler seines Nebenmannes aus. Von daher sehe ich uns sehr gut gerüstet für die nächsten Wochen. Auch wenn mal ein vermeintlicher Stammspieler ausfällt, springt halt ein anderer für ihn ein. Diese mannschaftliche Geschlossenheit sehe ich als unseren größten Pluspunkt."

Jeder kennt den Spruch: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften. Dann schaut das doch gut aus für den Schlussspurt um den Titel, könnte man meinen. Felix Popp jedoch warnt: "Der Weg dahin ist noch lang, so viel muss uns allen klar sein. Wir haben gesehen, wie schnell man auch gegen vermeintlich schlagbare Mannschaften verlieren kann. Aber wir stehen gut da und haben alle Möglichkeiten. Deswegen: Na klar, wenn es am Ende zum Aufstieg reicht, würden wir liebend gerne diesen Satz unterschreiben." Der fast zwei Meter große Student agiert mit Christopher Kettler mal in der Viererkette, mal in der Dreierkette. Und dabei "harmonieren wir Zwei auf jeden Fall sehr gut. Es ist ein Leichtes, mit dem Kette zusammen zu spielen – man kann schon sagen, er macht viele Dinge einfacher. Aber die Abwehr bilden ja nicht nur wir zwei. Dazu zählen natürlich auch unsere Außenverteidiger und die Torhüter, die beide einen guten Job machen. Delle sowieso schon seit Jahren. Und Ben hat gerade gegen Ansbach gezeigt, dass er ein Toptorhüter sein kann."

Beim Blick zurück darf die schwere Knieverletzung nicht vergessen werden, die Felix Popp beim Landesligaspiel in Großschwarzenlohe 2019 erlitt. Sie hat ihn ein komplettes Jahr zurückgeworfen, dann kam die Corona-Pause. Wenn man Popps Leistungen auf dem Spielfeld sieht, ist nichts mehr davon zu spüren: "An die schwere Verletzungszeit muss ich natürlich auch noch oft denken. Gerade wenn wir auf dem Kunstrasen spielen und trainieren, da merke ich schon ab und zu die Gelenke. Aber alles in allem habe ich glücklicherweise kaum mehr Schmerzen. Ich kann also aktuell sagen, ich fühle mich so fit wie nie." Mit 24 Jahren gehört Felix Popp im blutjungen Domreiter-Team übrigens - oder bereits - zu den erfahrenen Spielern.

Von der SpVgg Bayreuth 2017 zum FCE gekommen, ist Popp von der Bezirksliga in die Bayernliga aufgestiegen. Man sieht, er fühlt sich wohl im Verein: "Das kann man schon so sagen. Ich wurde von Tag eins beim FCE immer super behandelt und habe mich wertgeschätzt gefühlt. Dass dieses neue fußballerische Kapitel dann natürlich ein so erfolgreiches wird, hätte ich mir nur schwer erträumen können. Aber dadurch fühlt man sich natürlich umso wohler." Jeder denkt an die Zukunft, auch Felix Popp. Kurzfristig gesehen möchte der Abwehrspieler, und auch die gesamte Mannschaft, versuchen, den Aufstieg in die Regionalliga Bayern zu schaffen: "Dann wird sich zeigen, was die nächsten Jahre so bringen und wo mich mein Beruf hin verschlägt. Mit meinem Studium werde ich voraussichtlich 2023 fertig. Sportlich gesehen war bis jetzt natürlich der Aufstieg in die Bayernliga das Größte."

Aufrufe: 026.3.2022, 07:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor