2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Michael Steger muss zum Saisonende gehen Foto: Schmidt
Michael Steger muss zum Saisonende gehen Foto: Schmidt

Deckenpfronn trennt sich am Saisonende von Steger

Der Trainer hatte die Zusage des Bezirksligisten eigentlich schon in der Tasche +++ Co-Trainer Jochen Wild in der Winterpause entlassen

Beim Fußball-Bezirksligisten SV Deckenpfronn gibt es einige personelle Veränderungen, die nicht geräuschlos über die Bühne gegangen sind: Trainer Michael Steger wird nur noch in der Rückrunde das abstiegsgefährdete Team coachen, dann ist nach vier Jahren Schluss. Ab der kommenden Runde ist Daniel Supper Spielertrainer des SVD, er kommt vom Landesligisten FC Gärtringen. Co-Trainer Jochen Wild wurde in der Winterpause entlassen, in Gökhan Simsek und Davide Di Giovanna (beide SV Schönbronn) gibt es zwei Neuzugänge in der Winterpause.

Die Entscheidung schien gefallen zu sein: Deckenpfronns Trainer Michael Steger und sein Co-Trainer Jochen Wild unterhielten sich im November mit der Abteilungsleitung des Fußball-Bezirksligisten bezüglich der laufenden und auch der bevorstehenden Saison. Es ging darum, wie die beiden die aktuelle Situation einschätzen und wie die Zukunft beim SV aussehen soll. Letztlich gab es das Übereinkommen, dass beide die laufende Runde zu Ende führen und auch in der kommenden Saison für die Geschicke der Mannschaft verantwortlich sein sollen. Hintergrund dieser Überlegung war wohl, dass ein Auseinanderbrechen der Mannschaft bei einem Abstieg in die Kreisliga A, angesichts von nur acht Punkten und dem vorletzten Platz in der Tabelle ein realistisches Szenario, verhindert werden sollte.
Diese Zusage hatte allerdings nicht lange Bestand. Nach dem Spiel der Deckenpfronner gegen den TV Darmsheim Ende November wurde seitens des Vereins die Zusage für die kommende Runde zurückgezogen. Das bestätigt Jens Link, seit einem halben Jahr Spielleiter in Deckenpfronn. „Das ist sicherlich nicht gut gelaufen“, sagt Link. Basis der zunächst vereinbarten weiteren Zusammenarbeit mit dem Trainerduo seien Aussagen verschiedener Spieler gegenüber Jens Link gewesen: Den Coaches wurde eine gute Arbeit attestiert, es gebe keine Probleme. Wenige Zeit später soll dann aber Kritik aus den Reihen der Mannschaft laut geworden sein. Diese Kritik sei unter anderem Fußball-Abteilungsleiter Erhard Schneider zugetragen worden. Daraufhin habe die Abteilungsleitung die erste Entscheidung wieder kassiert, sagt Link.
Den beiden Trainern stößt diese Wankelmütigkeit bitter auf. „Wenn ich ein Wort gegeben habe, dann stehe ich auch dazu“, sagt Jochen Wild, der inzwischen nicht mehr Co-Trainer in Deckenpfronn ist. Ihm wurde vom Verein zur Last gelegt, er habe angesichts der neuen Entscheidung der Abteilung im Umfeld des Clubs „Sachen erzählt, woraus ein Feuer entstanden ist, dass er so wahrscheinlich gar nicht wollte“, sagt Jens Link. „Das ist Blödsinn“, sagt dazu Jochen Wild, er habe niemanden angestachelt. „Ich habe gerne für diesen Verein gearbeitet. Ich habe allerdings in dem Gespräch mit mir auch einige Dinge sehr kritisch angemerkt. Vielleicht hat das dem einen oder anderen nicht gepasst. Ich habe niemanden beleidigt. Ich bin vor der Runde auch deswegen wieder geholt worden, weil ich mich auch kritisch, aber sachlich in der Sache äußere.“ Wild war zwei Jahre Co-Trainer unter Steger, pausierte dann ein Jahr, ehe er zu Saisonbeginn wieder zum SV stieß.
Michael Steger wird die Rückrunde durchziehen. „Ich bin überzeugt, dass wir noch den Klassenerhalt schaffen können“, sagt Steger, der in Deckenpfronn seit dreieinhalb Jahren Trainer ist und der gemeinsam mit Wild nach der ersten Zusage des Vereins bereits Spieler für die kommende Runde kontaktiert hatte. Das ist nun hinfällig. Zwei Spieler allerdings ergänzen künftig auf Initiative Stegers den Kader der Deckenpfronner: Gökhan Simsek und Davide Di Giovanna. Beide wechseln vom SV Schönbronn, der in der Kreisliga A I um den Klassenverbleib kämpft, nach Deckenpfronn. Simsek wurde in Schönbronn als Spielertrainer entlassen, er ist 31 Jahre alt und spielt im Mittelfeld, er ist ein Kandidat für die Sechserposition. Steger hofft, dass Simsek mit seiner „enormen Erfahrung vorausgeht und die Mannschaft mitreißt“. Di Giovanna spielt ebenfalls im Mittelfeld. In Jürgen Schechinger, Marvin Stoll und Peter Steimle kehren in der Vorbereitung, die am 22. Januar beginnt, drei Spieler zurück, die lange Zeit verletzt waren. Sie bringen, sollten sie fit bleiben, viel Qualität mit.
Der Nachfolger von Michael Steger steht bereits fest: Daniel Supper (GB-Foto/Archiv: Schmidt), derzeit Kapitän des Fußball-Landesligisten FC Gärtringen. „Daniel war der erste Kandidat, den wir gefragt haben. Es freut uns, dass es geklappt hat“, sagt Link. Ein Kriterium war, dass der neue Spielertrainer bereits höherklassig gespielt haben sollte. Das trifft auf Supper zu, der seit neun Jahren in Gärtringen ist. Mit dem FCG spielte er bereits auch in der Verbandsliga. „Ich habe den Gärtringern schon vor längerer Zeit gesagt, dass ich mir vorstellen kann, in diese Schiene zu gehen, wenn es ein interessantes Angebot gibt“, sagt Supper. Deckenpfronn sei eine gute Adresse im Gäu. „Ich will es auf jeden Fall ausprobieren. Es wird sich dann zeigen, ob es Spaß macht“, sagt Supper.
Jochen Wild hat derweil eine neue Aufgabe übernommen: Er wird Trainer beim SV Schönbronn, also Nachfolger des Deckenpfronner Neuzugangs Gökhan Simsek. Das hat Schönbronns Abteilungsleiter Michael Hihn bestätigt. Die Vereinbarung gelte zunächst für die laufende Spielzeit.

Aufrufe: 015.1.2018, 16:54 Uhr
Thomas Oberdorfer/GäuboteAutor