2024-04-29T14:34:45.518Z

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Das Interview der Woche mit Ronny Weimer vom Pokalfinalist Nieder-Olm. Archivfoto:pa/Schmitz
Das Interview der Woche mit Ronny Weimer vom Pokalfinalist Nieder-Olm. Archivfoto:pa/Schmitz

"Das war ein gnadenloser Pokalfight"

Ronny Weimer, Cheftrainer vom FSV Nieder-Olm, spricht im FuPa-Interview der Woche über das nervenaufreibende Pokalduell und das Projekt Neuentwicklung beim FSV.

Nieder-Olm. Der FSV Nieder-Olm ist am vergangenen Dienstagabend im Pokalhalbfinale bei der zweiten Mannschaft des FSV Oppenheim ins Pokalfinale eingezogen, worauf man intern natürlich sehr stolz ist. In der Liga läuft es dagegen weniger nach Plan. Nach dem 20. Spieltag belegt das Team von Ronny Weimer den zehnten Rang und hat aktuell ein Sieben-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch für das Erreichen des Pokalfinals. Kannst du das Spiel aus deiner Sicht beschreiben und was war letzten Endes ausschlaggebend für den Auswärtserfolg?

Oppenheim II hat sehr gut gespielt und alles geboten was sie hätten leisten können. Sie haben uns wirklich einen gnadenlosen Pokalfight geliefert. Zu Beginn haben wir es verpasst in Führung zu gehen weil wir unsere Chancen nicht gut genug genutzt haben und in der 91. Minute hatten wir dann das Glück des Tüchtigen und haben das Spiel dank eines Torwartfehlers gewinnen können. Nichts desto trotz hätte auch Oppenheim II durch ihr leidenschaftliches Auftreten den Finaleinzug verdient gehabt, aber unterm Strich war unser Sieg keines Falls unverdient.


Hast du und deine Mannschaft den Finaleinzug, nach dem Spiel, gebührend gefeiert?

Naja, es war Dienstagabend und wir waren in Oppenheim. Aber die Spieler haben sich nach dem Spiel nochmal in der Kabine zusammengesetzt und wir haben uns natürlich alle sehr über den Finaleinzug gefreut, keine Frage. Das ein oder andere Getränk ist anschließend auch noch geflossen. Ich denke für einen Sportler sollte es immer etwas besonderes sein in seiner Sportart ins Finale einzuziehen, dies ist eine Bestätigung für den betriebenen Aufwand.


Bist du und deine Mannschaft mit der Punkteausbeute in der A-Klasse Mainz-Bingen zufrieden und wie lautet das Ziel für den restlichen Verlauf der Saison?

Sowohl der zehnte Platz als auch die bisherige Punkteausbeute ist in Nieder-Olm weniger zufriedenstellend, zumal man erst letztes Jahr den Abstieg hinnehmen musste. Mit dieser Qualität, die in unserem Kader steckt, kannst beziehungsweise musst du mehr erreichen. Die Mannschaft muss sich in Zukunft erst einmal fangen, denn nach dem Abstieg wusste keiner mehr so recht wie es weiter gehen soll, dazu kam ich als neuer Trainer hinzu, an mich und an die A-Klasse musste sich meine Mannschaft zunächst gewöhnen. Wir haben in Zukunft auf alle Fälle noch einen kleinen Weg vor uns, ehe wir zu alter Stärke zurück finden. Unser Ziel für den Rest der Saison ist es nun noch den einen oder anderen Platz nach oben gut zu machen, damit es zum Ende hin wenigstens optisch besser aussieht, als der aktuelle zehnte Platz.


Wie stehst du zum Thema Jugendarbeit beim FSV Nieder-Olm? Bist du ein Fan davon oder hältst du vermehrt Ausschau nach externen Spielern?

Jugendarbeit ist das Wichtigste was es überhaupt gibt für kleinere Vereine. Bei uns war das in den letzten Jahren etwas schwierig aber wir haben seit diesem Jahr eine neugegründete A-Jugend. Nächstes Jahr könnte es deshalb hinsichtlich unserer Jugendarbeit deutlich besser aussehen. Nichts desto trotz schlägt sich die Mannschaft wirklich gut und auch die Jugendtrainer leisten eine richtig gute Arbeit beim FSV. Für mich ist die Jugendarbeit das A und O, wenn ein Verein langfristig Erfolg haben will. Aber man braucht auch viel Geduld, damit die Jungen genug Zeit haben sich in den aktiven Fußball rein zu finden und sich bestmöglich entwickeln können.


Unternimmst du und deine Mannschaft auch außerhalb des Fußballplatzes etwas zusammen?

Ja, ab und zu gibt es Teamaktivitäten, allerdings machen die Spieler natürlich unter sich mehr miteinander. Aber auch in diesem Punkt gibt es bei uns Verbesserungspotenzial. Es gibt zurzeit überall Schrauben, an den man drehen kann, um die aktuelle Lage zu verbessern. Unser zukünftiges Ziel ist ganz klar, das Projekt Neuentwicklung.


Nun noch etwas persönliches. Was machst du, wenn du gerade nicht mit dem coachen beschäftigt bist?

Naja, ich gehe ganz normal arbeiten, wie jeder andere auch. Das hört sich jetzt vielleicht etwas seltsam an aber ich bin der Meinung, dass meine Lebensberufung der Sport ist. Ich liebe es einfach Sport zu machen. Ich betreibe selbst Fitness, Fußball, Fahrrad fahren und alles was mit Bewegung in der Natur zu tun hat, das ist was mir gefällt.


Hast du ein Traineridol im Profifußball, von dem du begeistert bist?

Ich bin der Meinung man sollte das verallgemeinern. Es gibt viele tolle Trainer im Profilbereich, da sollte man nicht einen einzigen heraus picken. Mir gefällt es, wenn ein Trainer zielstrebig und ehrlich arbeitet und dahinter eine vernünftige Philosophie steckt. Für mich ist der Fußball eine Herzensangelegenheit. Vor allem bewundere ich die Trainer, die aus einem überschaubarem Kader, das maximale Ergebnis erzielt und somit eine Entwicklung im Kollektiv zu erkennen ist.


Hast du einen Lieblingsverein in der Bundesliga?

Dadurch, dass ich Mainzer bin, bin ich natürlich an den 05ern interessiert. Dazu kommt auch, dass ich in der Jugend für den 1.FSV gespielt habe und heute in der Traditionself kicke, aufgrund dessen verfolge ich natürlich das aktuelle Geschehen. Aber ich schaue mir auch sehr gerne die U19 oder die U17 an. Diese Spiele würde ich für mich persönlich sogar noch vor einem Bundesligaspiel einordnen. Dies aus dem Grund, weil ich der Meinung bin, dass im Profifußball zu wenig Risiko eingegangen wird und jedes Team nur auf Sicherheit berufen ist. Im Jugendfußball werden die Jungs heutzutage optimal ausgebildet und jeder Spieler versucht in jeder Minute sich zu beweisen um seinem Traum ein Stück näher zu kommen.





Aufrufe: 021.3.2018, 17:00 Uhr
Maximilian KreisAutor