Das Leben selbst schwer gemacht

Weil auch Fortuna Mombach parallel gegen Wormatia Worms II gewann, bahnt sich damit im Abstiegskampf ein Fotofinish zwischen dem SVH und den Mainzern an. Für Oppau hingegen ist der Abstieg nun rechnerisch endgültig besiegelt.

Gegen fußballerisch arg limitierte Gäste taten sich die Horchheimer unnötig schwer. Zum Großteil hatten sie sich das selbst und vor allem ihrer Chancenverwertung zuzuschreiben. Denn sowohl in der eigenen starken Anfangsphase als auch nach der 1:0-Führung verpassten die Hausherren bei einer ganzen Stange guter Gelegenheiten, vorzeitig in Führung zu gehen beziehungsweise den Deckel drauf zu machen. Vor allem Offensivspieler Alexander Dorn ließ Hochkaräter für zwei Spiele ungenutzt.

Von den Gästen kam offensiv zunächst gar nichts, außer Langholz in die Spitze brachten sie kaum etwas zustande. Per Freistoß und anschließendem Kopfball von Dennis Leising (28.) wurden sie überhaupt das erste Mal gefährlich. Weil die Gastgeber aber selbst im ersten Abschnitt das 1:0 verpassten, kam Unruhe ins Spiel, die eigentlich ordentliche Spielanlage zerbrach. Die beste Chance hatte in der Phase Alexander Dorn: Doch sein Nachschuss auf den verwaisten Oppauer Kasten streifte nur den Außenpfosten (11.). Auch Dennis Hamm bekam aus nächster Nähe einen Kopfball nicht aufs Tor gedrückt (27.).

Immerhin gelang Freese nach dem Seitenwechsel das 1:0 (52.), der wiederum nach einem Schuss von Dorn abstaubte. Wenn Hamm oder Dorn schon kurz darauf nachgelegt hätten (53.), das Spiel wäre gelaufen gewesen. „So bringen wir uns selbst in Schwulitäten“, hadert Spielertrainer Christian Schäfer.

Die Partie wurde nun wild: Beide Angriffsreihen gingen durch die Defensive des Gegners wie das berühmte Messer durch die Butter. Oppau witterte Morgenluft, vergab aber selbst eigene Chancen fahrlässig: Dennis Leising schoss völlig frei am langen Pfosten drüber (66.), Dominique Golab scheiterte an SVH-Keeper Pascal Noack (69), Christian Schmalenberger an Timo Metzmann, der per Kopf auf der Linie rettete (70.).

Dann versagten Dorn gleich drei Mal (86./88./89.) frei vor Gästekeeper Marvin Gebhard die Nerven. „Wenn ich unsere Eins-gegen-Eins-Situationen hochrechnen würde diese Saison, käme ich bestimmt auf 50“, kritisiert Trainer Schäfer, „davon haben wir höchstens 20 Prozent reingemacht.“ Trainieren könne man diese Situationen nicht, sagt er, „das ist reine Kopfsache.“

Umso wichtiger für den Angreifer, dass er sich letztlich dann doch noch mit einem Tor belohnte. Wieder im Eins-gegen Eins, erlöste Dorn sein Team und sich selbst mit dem 2:0 in der Nachspielzeit (90.+3).

SV Horchheim: Noack – Mink, Sombetzki, Ohl Cascante, Metzmann – Schäfer, Kirchen – Labella (66. Blaser), Hamm, Dorn – Freese (81. Seibert).