Das Knie: Phillip Wahl spielt nicht mehr

Phillip Wahl, Sohn des FC-Vorsitzenden Dietmar Wahl, hatte sich ausgerechnet am ersten Spieltag der nunmehr abgebrochenen B-Liga-Saison gegen den SV Bobenhausen (2:0) schwer verletzt - schon wieder. Wie bereits bei den beiden Verletzungen in den vorausgegangenen Jahren, war auch diesmal wieder - in der 75. Spielminute der Begegnung - das Knie betroffen. Diverse Bänder, darunter das Kreuzband, waren gerissen, angerissen oder in Mitleidenschaft gezogen. Papa Dietmar als Zuschauer hatte es sofort geahnt: "Das sieht nicht gut aus. Es steht zu befürchten, dass es schon wieder das Kreuzband ist", hatte er unmittelbar nach Ende der Partie gegen Bobenhausen erklärt.

"Ich war diesmal in Lich - die haben das alles sehr gut zusammengeflickt und gerettet, was noch zu retten war", blickt Wahl junior auf eine einmal mehr schwierige Zeit zurück. Immerhin: Anfang Dezember war der kämpferische und leidenschaftliche Keeper der Truppe um Trainer Roland Mohr wieder so weit genesen, dass er sogar schon wieder seiner handwerklichen Arbeit im Metallbau nachgehen konnte: "Mittlerweile hat sich das wieder ganz gut eingespielt." Trotz dieser verhältnismäßig schnellen Fortschritte hat sich Wahl nun gegen ein Comeback auf dem Rasen entschieden: "Ich bin nun so weit genesen, aber auch so schlau, die 'Droge' Fußball nicht mehr aktiv zu machen - auch wenn ich sehr gerne noch mal spielen würde mit den Jungs. Jeder Fußballer weiß, wie schön es ist, selbst auf dem Platz zu stehen. Wäre ich nun Mitte oder Ende 30, dann hätte ich das besser verkraftet. Ehrlich gesagt, hätte ich jetzt lieber nochmal zehn Jahre gespielt, statt diese Situation zu haben."

Freilich hat Phillip Wahl auch diesmal wieder viel Zuspruch, Genesungswünsche und Unterstützung erfahren - und natürlich gab es vielerorts auch Hoffnungen auf eine Rückkehr: "Die Jungs waren schon auch erpicht, dass ich nochmal zurückkehre - aber wenn man das nicht selbst hatte, dann kann man es vielleicht nicht ganz so gut verstehen." Erhalten bleiben möchte und wird der Vollblut-Fußballer dem "FCB" und der Alsfelder Fußball-Region allerdings trotzdem - und darüber dürften sich alle Bechtelsberger Vereinsmitglieder, aber auch viele Weggefährten und ehemalige Kontrahenten anderer heimischer Klubs freuen. "Ich bin mir sicher: Ohne Fußball kann es nicht laufen. Welche Position ich einnehmen werde, da müssen wir dann schauen, wann und wo ich gebraucht werde", stellt sich Sportler Wahl in den Dienst des Kollektivs. Bereits jetzt agiert er als Rechner beim FC Bechtelsberg und auch den Spielern möchte er weiterhin zur Verfügung stehen und alles machen, "was die Truppe noch besser zusammenschweißt". Phillip Wahl beweist: Ein toller Sportsmann und Vorbild für andere kann man auch trotz heftigster persönlicher Rückschläge sein und bleiben.