2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der TSV Dieterskirchen (in Grün) steht punktgleich mit der SG Pertolzhofen/Niedermurach an der Tabellenspitze.  Foto: Ralf Gohlke/Archiv
Der TSV Dieterskirchen (in Grün) steht punktgleich mit der SG Pertolzhofen/Niedermurach an der Tabellenspitze. Foto: Ralf Gohlke/Archiv

Das „A-Wort“ ist noch tabu

Beim TSV Dieterskirchen will man noch nicht vom Aufstieg sprechen +++ Das Meyer-Team ist jedoch Tabellenführer.

Für viele Experten gehörte der TSV Dieterskirchen vor dieser Saison zum Favoritenkreis in der Kreisklasse Nord – dieser Rolle wurden die „Grün-Weißen“ bis jetzt auch gerecht, denn zur Winterpause steht die Mannschaft vom neuen Spielertrainer Andreas Meyer punktgleich mit der SG Pertolzhofen/Niedermurach auf dem ersten Platz. Zwar hat der Konkurrent noch ein Spiel weniger auf dem Konto, dennoch sind die Chancen auf den Kreisliga-Aufstieg richtig gut.

Für Meyer, der vor dieser Saison vom Landesligisten ASV Burglengenfeld nach Dieterskirchen gekommen ist, war es allerdings nicht das primäre Ziel, ganz vorne mitzuspielen: „Wir wollten eine Weiterentwicklung zur vorherigen Saison. Damals sprang der sechste Platz heraus – bei 41 Punkten. Genauso viele Zähler haben wir bereits jetzt zur Winterpause. Dementsprechend sind wir mit dem bisherigen Verlauf hochzufrieden.“

Meyer zieht die Fäden
Auch wenn sich der neue Spielertrainer, der vor seinem einjährigen Intermezzo in Burglengenfeld sechs Jahre für den SV Sorghof aufgelaufen ist, nicht in den Vordergrund drängen will, liegt es sicherlich auch an ihm, dass der TSV in dieser Saison so forsch aufspielt. Im Mittelfeld zieht der 28-Jährige gekonnt die Fäden, und den jungen Spielern kann er mit seiner Erfahrung weiterhelfen.

Auch wenn Meyer bei seinem Heimatverein, der DJK Ehenfeld, bereits erste Erfahrungen im Trainergeschäft (B-Jugend) gesammelt hat, hatte er vor seiner ersten Trainerstation im Herrenbereich großen Respekt. „Die Jungs haben es mir aber leicht gemacht und von Anfang an voll mitgezogen. Natürlich konnte ich mir bei meinen Trainern in Burglengenfeld und Sorghof einiges abschauen“, so Meyer. Insgesamt rückt er aber lieber seine Mannschaft in den Fokus und nicht sich selbst. „Innerhalb unserer Truppe herrscht ein überragender Zusammenhalt, das ist sicherlich auch ein Grund, dass wir da stehen, wo wir stehen. Natürlich steckt aber auch fußballerisch sehr großes Potenzial in der Mannschaft, das wir zum großen Teil auf den Platz bekommen haben“, lobt der Spielertrainer seine Schützlinge.

So zeigt er sich erfreut über die stabile Defensive, denn 17 Gegentreffer sind der zweitbeste Wert der Liga. Noch besser stehen die Grün-Weißen in der Offensive da, denn die 53 Tore sind Liga-Bestwert. Dazu haben vor allem auch die Außenbahnspieler gesorgt, die entweder selbst erfolgreich waren oder die Stürmer gut gefüttert haben. Dennoch könnte die Chancenverwertung nach Meyers Einschätzung noch besser sein, denn bei engen Partien, wie beispielsweise im Spiel bei der SpVgg Schönseer Land (0:0), müssten auch einmal zwei oder drei Möglichkeiten ausreichen, um eine Partie für sich zu entscheiden. Wenn sich der TSV dahingehend noch etwas steigern kann, ist ihm zumindest Platz zwei wohl nicht mehr zu nehmen.

Doch mit einem möglichen Aufstieg will man sich in Dieterskirchen aktuell noch nicht beschäftigen. „Das ‚A-Wort‘ ist bei uns derzeit noch tabu. Wenn es letztlich soweit kommen sollte, wäre das für uns und den ganzen Verein natürlich eine Riesensache. Das würde aber nichts an unserer Philosophie ändern, denn unabhängig vom Saisonausgang wollen wir weiter mit unseren Eigengewächsen arbeiten“, nimmt Meyer den Druck von seinem Team. Dementsprechend wird es jetzt in der Winterpause auch keine personellen Veränderungen geben.


Einige Teams sind nicht im Soll
Vor der Saison hätte der spielende Coach damit gerechnet, dass auch die DJK Dürnsricht-Wolfring im Aufstiegsrennen mitmischt, denn mit den Verpflichtungen von Erkan Kara oder auch Stefan Krachunov ließ die Fensterbach-Elf aufhorchen. Mehr hätte Meyer auch vom Aufsteiger SV Seebarn erwartet, der am Ende der Tabelle zu finden ist. Positiv überraschte ihn hingegen der FC Wernberg ll, der viele Spieler aus der Jugend integrieren konnte.

Der TSV Dieterskirchen (in Weiß) gehörte vor der Saison zum Favoritenkreis. Dieser Rolle wird die Elf um Spielertrainer Andreas Meyer bislang auch gerecht.  Foto: Carina Allacher/Archiv
Der TSV Dieterskirchen (in Weiß) gehörte vor der Saison zum Favoritenkreis. Dieser Rolle wird die Elf um Spielertrainer Andreas Meyer bislang auch gerecht. Foto: Carina Allacher/Archiv

Zum Schluss äußerte sich Meyer noch über den Schiedsrichter-Mangel, der seit Jahren besteht. Meyer rechnet damit, dass dieser Trend auch in den nächsten Jahren so weitergehen wird, so dass B-Klassen-Spiele generell nicht mehr mit Schiedsrichtern besetzt werden können. Dies liege auch am demografischen Wandel, allerdings bezeichnet er es schon als grenzwertig, wie manche Referees angegangen werden, wenn sie eine (vermeintliche) Fehlentscheidung getroffen haben. „Da verstehe ich schon, dass sich das einige nicht mehr antun wollen“, bricht der Dieterskirchner Spielertrainer eine Lanze für die Unparteiischen. Jede Mannschaft könne es dem Schiedsrichter auch etwas leichter machen, wenn sie selbst auf eine faire Spielweise setzt. Das gibt er seinen Jungs immer wieder mit auf den Weg – und daher steht der TSV in der Fairnesstabelle auch ganz oben.

Aufrufe: 03.1.2020, 17:00 Uhr
von Tobias ZiereisAutor