2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Fleißig, aber glücklos: Ingelheims Kazuki Kamikawa (Mitte) hat es hier mit Yannic Orschiedt vom ASV Winnweiler (rechts) zu tun. Der Japaner vergab die Riesenchance zum 2:1. 	Foto: Thomas Schmidt
Fleißig, aber glücklos: Ingelheims Kazuki Kamikawa (Mitte) hat es hier mit Yannic Orschiedt vom ASV Winnweiler (rechts) zu tun. Der Japaner vergab die Riesenchance zum 2:1. Foto: Thomas Schmidt

,,Dafür können wir uns nichts kaufen"

Tobias Lautz sieht Ingelheim als das bessere Team +++ Grund für 1:3: mangelnde Absicherung

Ingelheim. Es war die 71. Minute am Blumengarten: Ingelheims Außenverteidiger Maurice Fischer flankte von der linken Seite in den Strafraum, Nicolaj Simon köpfte zurück auf seinen besser postierten Mitspieler Kazuki Kamikawa, dessen Flugkopfball strich aber um Zentimeter am Tor von Robin Paul Assel vorbei. Das hätte das 2:1 für die Gastgeber bedeutet. Ob der ASV Winnweiler in der Verbandsligapartie beim Schlusslicht den erneuten Ausgleich geschafft hätte? Schwer zu sagen. So jedenfalls blieb die zuhause noch sieglose Spielvereinigung unter Zugzwang, musste nach vorne spielen und lief - mit verursacht durch eigene Ballverluste im Mittelfeld bei mangelnder Absicherung nach hinten - ins offene Messer.

Eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit in einer insgesamt mäßigen Partie verhalf Winnweiler zum 3:1-Sieg. Vor knapp 130 Zuschauern hatte Jonathan Trost den Tabellenletzten in der 19. Minute mit einem Distanzschuss nach zu kurz abgewehrter Ecke in Führung gebracht. Weil die Ingelheimer auch danach den Ton angaben, wurde die Hoffnung genährt, es könnte zum ersten Heimsieg reichen. Der Ausgleich per Foulelfmeter von Waldemar Schneider in der 52. Minute und der erfolgreiche Abschluss zweier Konter durch Schneider (77.) und Fabian Schmitt (90.+1) bescherten den Gästen aber dann noch den nicht unverdienten 3:1-Sieg.

,,Wir waren die spielerisch bessere Mannschaft und den größten Teil des Spiels dominant. Aber dass wir das sagen können, davon können wir uns überhaupt nichts kaufen", kommentierte Tobias Lautz die erneute Heimniederlage. Und warum war es so gekommen? ,,Wir haben die Fehler schon in der Halbzeitpause angesprochen: Wir brauchen eine bessere Absicherung für den Fall des Ballverlusts," berichtete der Ingelheimer Trainer.

Genau diese defensive Absicherung funktionierte in den entscheidenden Momenten nicht: Ingelheim agierte zu kopflos nach vorne, leistete sich ungenaue Pässe und lud den Gegner damit zum Kontern ein. Drei dieser Gegenstöße führten zum Erfolg für den ASV. In der 51. Minute passte Marco Petrusch auf Fabian Schmitt, der von Julius Haas nur noch mit einem Foul am Abschluss zu hindern war. Den Strafstoß verwandelte Waldemar Schneider, wobei Ingelheims Keeper Jascha Eimann fast noch an den scharf geschossenen Ball dran gekommen wäre. In der 77. Minute eroberte Schneider den Ball in Höhe der Mittellinie von Jonathan Trost und brachte nach schnellem Doppelpass mit Schmitt seine Farben in Führung. Und in der Nachspielzeit startete Schmitt aus der eigenen Hälfte heraus gegen eine nicht mehr vorhandene Ingelheimer Abwehr, weil sich alle Spieler in der Hälfte von Winnweiler versammelt hatten, und machte den Deckel endgültig zu. Damit war die Überlegenheit der Rheinhessen endgültig Makulatur. Statt den Rückstand auf Winnweiler auf sechs Punkte zu verkürzen, sind es nun zwölf. Das nennt man ein Sechs-Punkte-Spiel. Nächsten Sonntag muss Ingelheim zum FSV Offenbach. Der hat als Tabellenvorletzter sieben Punkte Vorsprung.


DATEN ZUM SPIEL

Spvgg. Ingelheim: Eimann - Kögler, Haas, Krebes, Fischer - Hourle (71. Ilyes), Trost (79. Maaß), Staegemann, Iida - Kamikawa - Simon.
ASV Winnweiler: Assel - Geißler, Siebecker (52. Maurer), Scharfenberger, Orschiedt - Vollmer (80. Doll), Ahrens, Schneider, Hertel (85. Maurer) - Petrusch, Schmitt.
Tore: 1:0 Trost (19.), 1:1 Schneider (52./FE), 1:2 Schneider (77.), 1:3 Schmitt (90.+1).
Zuschauer: 120.
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim).

Aufrufe: 025.10.2015, 20:20 Uhr
Andreas SchererAutor