2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Jörg Struwe

D/A hat "ordentlich performt"

Der schnelle Trainerwechsel überraschte, brachte aber Erfolg.

DROCHTERSEN. Die Fußballsaison des Regionalligisten SV Drochtersen/Assel begann turbulent, der schnelle Trainerwechsel überraschte, brachte aber Erfolg. Präsident Rigo Gooßen ist zufrieden. Trainer Lars Jagemann sieht auch noch Verbesserungspotenzial.

D/A hat neun von zehn Hinrundenspielen in der Staffel Nord bestritten und belegt Platz sechs. Der fünfte Platz bedeutet die Qualifikation für die Meisterrunde. D/A hat 15 Punkte, FC Teutonia 05 Ottensen als Zweitplatzierter (mit einem Spiel mehr) hat 16 Punkte. Gooßen rechnet sich aus dem Nachholspiel gegen den Tabellenletzten Altona 93 mindesten einen Punkt aus. Ohne zu wissen, wie es in der coronabedingten Saison überhaupt weitergeht, sagt Gooßen, dass er „guten Mutes“ in den Rest der Saison geht.

Lars Jagemann betont, dass die Mannschaft es ihm nach dem Trainerwechsel leicht gemacht hat. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen hat die Mannschaft „ordentlich performt“. In dieser Statistik ganz wichtig für D/A: Die beiden Niedersachsenpokalspiele gegen Rehden und Havelse wurden gewonnen. „Das ist sehr erfreulich“, so Gooßen, zumal es gegen zwei „gutklassige Teams“ aus der Südstaffel gelungen ist. Rehden ist derzeit Dritter, Havelse Tabellenführer. „Das nehmen wir mit in das nächste Jahr“, sagt Jagemann.

Auf alle Eventualitäten vorbereiten

Der Trainer hätte gern noch das Spiel gegen Altona bestritten, dann wäre die Ausgangslage für D/A nach der Hinrunde klar gewesen. „Die Tabellensituation ist Spitz auf Knopf.“ Jagemann sagt auch, dass natürlich niemand wisse, wie es in Corona-Zeiten weitergeht. „Vielleicht wird nur die Hinrunde gewertet, vielleicht gibt es auch wieder eine Quotientenregelung.“ Bei einer Quotientenregelung wäre D/A ganz sicher in der Meisterrunde.

Derzeit geht es nur darum, sich auf alle Eventualitäten bestmöglich vorzubereiten. Die Spieler haben natürlich individuelle Trainingspläne. D/A möchte die Zeit, in der kein gemeinsames Training möglich ist, „möglichst modern“ mit Apps im Athletik- und Laufbereich arbeiten. „Die individuelle Vorbereitung und die Eigenmotivation sind elementar wichtig, wie man aus der Coronapause rauskommt“, sagt Jagemann, siehe Bayern, bemerkt er an.

Niederlagen gegen Flensburg und St. Pauli

Rückblick: Die Vorbereitung unter Trainer Lars Uder verlief nahezu perfekt, zumindest rein ergebnistechnisch. Der Saisonstart von der SV Drochtersen/Assel begann dann mit einem Dämpfer im Heimspiel gegen den Aufsteiger Teutonia 05. Trotz klarer Überlegenheit verlor D/A 1:2, vor allem, weil die spielerische Dominanz nur bis zum gegnerischen Strafraum reichte. Mit zwei Siegen in Folge gegen Eintracht Norderstedt und den Heider SV schien alles im Lot. Doch es folgten Niederlagen gegen Tabellenführer Weiche Flensburg und der U 23 von St. Pauli. Die Auftritte seien nicht D/A-würdig gewesen, kritisierte Gooßen vor allem die Einstellung bei den verdienten Pleiten. Es folgte die schnelle wie überraschende Auswechselung auf der Bank.

Auf Uder folgte mit Jagemann der Mann mit Stallgeruch. Jagemann war nach seiner D/A-Stürmerzeit lange Trainer der ersten Mannschaft, zuletzt Erfolgstrainer der Landesliga- sowie U 19-Niedersachsenligamannschaft. Gooßens Begründung zu dem Wechsel, den viele zu diesem Zeitpunkt nicht verstanden: Er sei dicht an der Mannschaft dran und habe ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimme. Der Trainerwechsel brachte sodann auch tatsächlich den Erfolg zurück. „Nach dem schleppenden Start bin ich mit dem jetzigen Stand zufrieden“, sagt Gooßen.

Gooßen wie Jagemann betonen die „extreme Belastung“ und dass die Mannschaft sich bisher gewappnet gezeigt hat. „Ein Spiel jagt das nächste“, so Jagemann. In den wenigen Trainingseinheiten dazwischen habe sich D/A daher verstärkt auf den jeweiligen Gegner konzentriert und vor allem gegen den Ball gearbeitet. Hier kommt mit Frithjof Hansen ein Neuzugang auf der Bank ins Spiel. Als Co-Trainer übernimmt er die Gegneranalysen, zudem hat er Jagemann als Trainer der U 19 beerbt. „Im Spiel mit dem Ball haben wir noch ordentlich Luft nach oben“, sagt Jagemann.

Aufrufe: 09.11.2020, 10:21 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor