2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Sportchef Max Wuschek blickt trotz des zweiten Lockdowns optimistisch in die Zukunft des TSV Schwaben.
Sportchef Max Wuschek blickt trotz des zweiten Lockdowns optimistisch in die Zukunft des TSV Schwaben. – Foto: Fred Schöllhorn

„Da fehlen natürlich Einnahmen“

Sportchef Max Wuschek spricht für die aktuelle Situation beim Bayernligisten Schwaben Augsburg +++ Ein Winterzugang ist fix

Gerade mal drei Punktspiele konnte der Süd-Bayernligist TSV Schwaben Augsburg nach dem Re-Start absolvieren, dann ging es in die nächste Pause. Als Vorletzter steckt der Traditionsklub weiter tief im Abstiegskampf. Sportchef Max Wuschek spricht im Interview mit Wolfgang Langner über die aktuelle Situation.

Corona hat nicht nur dem Amateurfußball übel mitgespielt. Die ganze Welt leidet unter der Pandemie. Haben Sie Hoffnung, dass in absehbarer Zeit ganz normal die Saison zu Ende gespielt werden kann?

Wuschek: Leider ist das momentan schwierig zu sagen. Bereits nach dem ersten Lockdown herrschte ja lange Ungewissheit. Von März bis Mitte Juni lag der Fußball ganz auf Eis. Dann durften wir zumindest den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen, aber bis zum 1. August und dem ersten Testspiel ist dann auch wieder viel Zeit vergangen. Nach dem zweiten Lockdown bin ich mir fast sicher, dass die Spiele im Ligapokal nicht mehr gespielt werden. Wir müssen wahrscheinlich froh sein, wenn die Saison am 27. Februar, wie jetzt angedacht, weitergeht. Schade, dass wir in die Pause gehen müssen, aber die Gesundheit steht an erster Stelle.

Corona sorgt ja auch für finanzielle Probleme. Es gibt Vereine die befürchten, dass bald ganz Schicht im Schacht ist...

Wuschek: Auch bei uns ist die finanzielle Situation sehr angespannt. Wir konnten in diesem Jahr gerade mal drei Heimspiele bestreiten. Bei einem durften wir nur 50 Zuschauer zulassen. Da fehlen natürlich Einnahmen. Der laufende Spielbetrieb oder eine Vorbereitung kosten ja auch Geld. Schiedsrichter müssen wir auch bezahlen. Irgendwann brechen dir dann auch die Sponsoren weg. Aber auf diese Gelder sind wir angewiesen.

Im Umkehrschluss werden dann auch die Spieler Abstriche machen...

Wuschek: Das werden wir intern mit der Mannschaft klären und eine Lösung finden.

Dabei hat der Verein beim ersten Lockdown viel getan um noch die Basis für den Klassenerhalt zu schaffen...

Wuschek: Ich denke, wir haben im Team gute Arbeit geleistet und das darf man nicht nur auf die Neuzugänge herunterbrechen, die wir verpflichtet haben. Nach dem Abgang von Halil Altintop war ja unsere erste Prämisse, dass wir ein neues Trainerteam finden. Die Lösung mit Janos Radoki und Roland Bahl ist uns ja gut gelungen. In der zweiten Mannschaft mussten wir auch einen neuen Trainer suchen, nachdem Anton Prenk aufgehört hat. Auch das verlief mit dem neuen Coach Emanuel Baum reibungslos. Die Zweite hat die vergangen fünf Spiele allesamt gewonnen. Das wir für unsere erste Mannschaft gute Spieler verpflichten konnten, da hat uns Corona etwas in die Karten gespielt. Allerdings kommt uns auch unser Standort Augsburg zugute. Spieler vom FC Augsburg II ziehen es dann doch vor in der Stadt zu bleiben, vor allem wenn sie sich noch ein zweites Standbein aufbauen.

Sie sind auch überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft?

Wuschek: Ich bin fest überzeugt, dass wir es packen. Wir haben ja schon im ersten Punktspiel nach dem Lockdown mit dem 3:0-Sieg in Schwabmünchen ein Ausrufezeichen gesetzt und dann auch das Spiel gegen Nördlingen gewonnen.

Aber auch eine Partie verloren...

Wuschek: Das 1:4 gegen Regensburg hat uns sehr weh getan und wir alle waren sehr enttäuscht. Es ist schade, dass wir ausgerechnet nach dem Spiel in die Zwangspause gehen müssen, wissen aber das noch einiges an Arbeit vor uns liegt.

Werden sich die Schwaben weiterhin auf dem Transfermarkt umsehen?

Wuschek: Mit Maximilian Heiß vom FC Stätzling ist uns das bereits gelungen. Max gilt als absoluter Führungsspieler und war Kapitän in Stätzling. Ihn hatten wir bereits lange im Auge und sind sehr froh, dass dieser Transfer im Winter zustande kommt. Wir werden uns auch weiterhin umsehen und ich kann mir schon vorstellen, dass der eine oder andere Spieler noch den Weg zu den Schwaben findet.

Aufrufe: 05.11.2020, 14:44 Uhr
Wolfgang LangnerAutor