2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht

Capretti kann überall helfen

Neuer Trainer war schon im Sommer im Gespräch

Wie schnelllebig der Fußball sein kann, zeigte sich am Beispiel des Westfalenligisten Delbrücker SC. Am Donnerstag vermeldete der Sportclub den Rücktritt von Trainer Carsten Droll, noch am gleichen Tag wurde mit Guerino Capretti dessen Nachfolger präsentiert. Der ist beim DSC kein Unbekannter.

In der Zeit von 2005 bis 2008 schnürte der heute 32-Jährige für die Delbrücker in der Oberliga seine Stiefel. Die meiste Zeit trainierte er dabei unter Roger Schmidt, der aktuell mit Bayer Leverkusen in der Bundesliga auf dem dritten Tabellenplatz steht. „Rino war schon in der Zeit ein absoluter Führungsspieler. Ich freue mich, dass wir ihn als Spielertrainer gewinnen konnten“, meint Delbrücks erster Vorsitzender Peter Hartmann. Die sportlichen Referenzen, der Defensivspezialist spielte neben dem DSC beim SC Paderborn 07, dem FC Gütersloh sowie in der Regionalliga bei Preußen Münster und dem SC Verl, hinterlassen auch beim aktuellen Delbrücker Kapitän Ole Siegel Eindruck: „Natürlich hat er als Trainer keine Erfahrung, dafür aber in vielen starken Mannschaften gespielt und unter richtig guten Trainern gearbeitet. Er wird uns Dinge mitgeben können.“ Auch die Konstellation, dass Capretti als Spielertrainer auf dem Platz stehen wird, hält Siegel grundsätzlich nicht für problematisch. „Ich habe damit noch keine Erfahrungen gemacht, sehe aber keine Schwierigkeiten. Der neue Trainer ist erfahren und wird unsere Qualität auf dem Platz erhöhen. Mit Peter Berhorst ist zudem ein ebenso erfahrener Co-Trainer am Rand.“ Auch Capretti selbst kann an seiner Doppelrolle und seiner fehlenden Ligaerfahrung nichts Negatives finden. „Ich habe genug Dinge erlebt, um der Mannschaft, egal auf welcher Position, helfen zu können. Körperlich bin ich topfit, weil ich bis Dezember noch in Verl aktiv war. Jetzt freue ich mich riesig auf die Aufgabe.“ Den Kontakt zum DSC habe er nie so ganz verloren. Dabei verrät Capretti auch, dass „wir im Sommer in Gesprächen standen, ob ich als Spieler zurückkehre. Damals hat es nicht gepasst.“ Nun dafür umso mehr, auch „weil ich mich mit dem Delbrücker Weg mit vielen jungen Spieler identifizieren kann.“ Den noch von seinem Vorgänger Carsten Droll erstellten Vorbereitungsplan wird Capretti nahezu bestehen lassen. Auch personelle Nachrüstungen hat er, laut Delbrücks Vorsitzendem Hartmann, nicht gefordert. Und so kehrt beim Delbrücker SC nach dem turbulenten Donnerstag auch schon wieder Ruhe ein. Selbst wenn Kapitän Siegel weiterhin „überrascht ist, dass Carsten Droll zurückgetreten ist. Als er auf der Weihnachtsfeier über die Rückrunde sprach, deutet noch nichts darauf hin.“ Das Verhältnis zur Mannschaft sei ebenfalls nicht angegriffen gewesen: „Im Fußball gibt es immer unzufriedene Spieler, besonders wenn es nicht läuft. Er hatte sicher auch eine direkte Art, die nicht für alle einfach war. Trotzdem gab es da keine Probleme. Er spricht selbst von privaten Gründen. Das muss man akzeptieren.“ Der Vertrag von Capretti läuft bis Sommer 2016.



Postitiv gestimmt: Delbrücks Kapitän Ole Siegel glaubt, dass der neue Trainer gleichzeitig auch als Spieler fungieren kann.

Aufrufe: 09.1.2015, 12:00 Uhr
Mark HeinemannAutor