Buchenaus Traum währt lange, wird aber gnadenlos zerstört

„Wie ich dieses Ergebnis erklären kann, weiß ich auch nicht. Wer das Spiel nicht gesehen hat, wird sagen: war zu erwarten, standesgemäß. Wer es gesehen hat muss sich fragen: Wie kann das denn sein? Die Niederlage ist vier, fünf Tore zu hoch ausgefallen“, war Buchenaus Sprecher Lothar Dönges nach dem Abpfiff fassungslos.

Der A-Ligist spielte zu Beginn – wie angekündigt – mutig nach vorne und kam auch zur ersten Großchance. Nur weil David Gönner aus drei Metern den Ball nicht richtig traf, konnte ihn ein FV-Verteidiger noch von der Torlinie schlagen. Breidenbach übernahm ab der 20. Minute die Initiative, doch die FSV-Abwehr war sattelfest und ließ erst in der 32. Minute die erste klare Torchance des Cupverteidigers zu. Keeper Patrick Weintraut zeigte bei Tim Stracks Flachschuss eine glänzende Fußabwehr. Die Platzherren zogen aber keineswegs den Schwanz ein, suchten ihre Chance und wurden in der 41. Minute belohnt. Eine scharfe Hereingabe von David Gönner wurde noch geblockt, der Abpraller landete vor den Füßen von Lukas Prior und der schoss durch die Beine von Gästetormann Lukas Grebe zum 1:0 ein. Eine Minute vor der Pause schlug dann aber Breidenbachs Goalgetter zu: Sauber freigespielt, versenkte Felix Baum das Leder überlegt zum Ausgleich im kurzen Eck. Das Match blieb zunächst auch nach der Pause ein Hingucker zweier gleichwertiger Teams. Einen 18-Meter-Freistoß Baums lenkte Weintraut mit den Fingerkuppen über die Latte (46.). Fünf Minuten später war die Heimelf ganz dicht dran an der erneuten Führung. Matthias Müller köpfte nach Prior-Flanke an den Querbalken, Alexander Becker wuchtete den Abpraller per Stirn aufs Tor, doch Keeper Grebe kratzte die Kugel mit letztem Einsatz von der Linie. Auf der Gegenseite eilte Baum frei auf Weintraut zu und legte quer auf Strack. Dessen Schuss blockte Michael Ruppersberg. Baum setzte den Abpraller auf den Kasten, doch diesmal stand Imad Sejjari einem Torerfolg im Weg (62.).

Die 71. wurde zu Buchenaus Schicksalsminute. Schiedsrichterin Tatjana Becker sprach dem Favoriten einen Freistoß zu – „ein klarer Fehlpfiff“, wie Lothar Dönges meint. Felix Baum drosch den Ball aus 17 Metern knüppelhart aufs Tor und der zischte über Weintrauts Finger hinweg zum 1:2 ins Netz. Danach brachen alle Buchenauer Dämme. Tim Strack legte nach einer Flanke Philip Michels per Kopfball sofort das 1:3 nach (73.) und erhöhte kurz darauf mit einem Schuss durch Weintrauts Beine auf 1:4 (78.). Cord Beumer (80.), Baum (83.) und Strack mit einem weiteren Doppelschlag (85., 87.) machten das Buchenauer Desaster perfekt.

„Unsere Spieler sitzen nun natürlich mit hängenden Köpfen da“, so Lothar Dönges, „aber die Zuschauer klopfen ihnen auf die Schultern und sagen: ,Ihr habt ein klasse Spiel gemacht!‘“

Buchenau: Weintraut – Gönner (72. Dönges), Briel, Alexander Becker, Sejjari, Gnau, Prior, Tim Weigand (73. Arnold), Matthias Müller, Stauss, Ruppersberg (84. Fabio Freund).

Breidenbach: Grebe – Yannick Weber, Novakov (46. Lukas Müller), Strack, Baum, Moos, Wöhr (17. Sonnenberg), Ochs (67. Philip Michel), Kamm, Noriega, Beumer.

Schiedsrichterin: Tatjana Becker (FSV Gönnern). – Zuschauer: 125. – Tore: 1:0 Prior (41.), 1:1 Baum (44.), 1:2 Baum (71.), 1:3 Strack (73.), 1:4 Strack (78.), 1:5 Beumer (80.), 1:6 Baum (83.), 1:7 Strack (85.), 1:8 Strack (87.).