Blitz und Donner: VfL Herrenberg kann sein Glück kaum fassen

Herrenbergs Mannschaftsbetreuer Giuseppe Costanza seufzte gestern Abend auf der Sportanlage An den Rottannen in Calw-Stammheim laut auf: „Also sowas hab’ ich noch nie erlebt.“ Und in der Tat fühlten sich alle Beteiligten beim gestrigen Bezirksligaspiel so, als ob man ihnen abrupt den Stecker gezogen hätte. Ungläubiges Staunen gab es vor allem auf Herrenberger Seite. Denn nach rund 45 Minuten des Wartens kam die Kunde vom Parallelspiel zwischen dem TSV Haiterbach und dem Bezirksliga-Zweiten SV Althengstett, das Haiterbach völlig unerwartet mit 3:2 gewonnen hat.

VfL Herrenberg dreht die Stammheimer Führung

Was passiert aber mit dem Herrenberger Spiel in Stammheim? Das war die große Frage, die schnell die Runde machte. Denn beim Stand des Abbruchs in Stammheim führte die Elf von Trainer Michael Sattler mit 2:1. Michael Heldmayer (44.) und Rico Wentsch (48.) hatten die 1:0-Führung der Stammheimer von Jonathan Tommasi (37.) gedreht. Dann zuckten, bei noch trockenem Wetterverhältnissen die ersten Blitze aus nördlicher Richtung am Horizont. Schiedsrichter Raphael Kastner (Dobel) quittierte die ersten Rufe aufs Spielfeld nach einer Unterbrechung mit „Noch nicht“. Doch ein stark aufkommender Wind und ein sich erheblich verdunkelnder Himmel ließen nur vier Minuten nach Heldmayers Führungstreffer keinen Zweifel aufkommen, dass die Partie eine Pause einlegen musste. Erst zehn Minuten nach der Unterbrechung begann es leicht zu tröpfeln. Die Blitze zuckten zwar nur spärlich dafür aber einmal aus östlicher, aus westlicher und dann wieder aus nördlicher Richtung. Dann kam es zum Abbruch.

"Das wäre natürlich ein schöner Erfolg"

Klar ist, dass ein Wiederholungsspiel in der Regel wieder bei 0:0 beginnen würde und eben über 90 Minuten ausgetragen wird. Im Herrenberger Mannschaftskreis gingen noch in Stammheim, während die Spieler mehr oder weniger überrascht zum Duschen gingen, die Diskussionen los, wann denn das Spiel dann in Stammheim überhaupt wiederholt werden könnte. Denn eines ist klar: Gewinnt Herrenberg diese Partie, würden sie am SV Althengstett auf den letzten Drücker doch noch vorbeiziehen und sich als Tabellenzweiter die Teilnahme an der Relegationsrunde zur Landesliga sichern. Michael Haas meinte gestern unmissverständlich: „Das wäre natürlich ein schöner Erfolg.“

Neuansetzung am morgigen Sonntag?

Michael Sattler hatte am heutigen Freitagabend noch Kontakt mit Bezirksliga-Staffelleiter Walter Gohl: „Es läuft wohl darauf hinaus, dass wir das Spiel am Sonntag wiederholen. Wir wollen dann aber zur angestammten Zeit um 15 Uhr spielen, denn um 17 Uhr sind ja schon Relegationsspiele angesetzt. Für uns ist das auch eine schwierige Situation, denn einige Spieler haben schon für Sonntag einen Kurzurlaub geplant. Zudem haben wir einige angeschlagene Spieler, die haben jetzt auch nur einen Tag Pause.“ Aber eingedenk der 2:1-Führung, die der VfL Herrenberg bis zur 52. Minute erarbeitet hatte, meinte Michael Sattler auch: „Wir müssen jetzt positiv an die Sache rangehen.“ Immerhin: Mit einem Sieg kann der VfL Herrenberg beim VfL Stammheim dann die Relegationsteilnahme endgültig fixmachen.

Weitere Infos am Samstag

Auf dem FuPa-Portal wird am morgigen Samstag die mögliche Entscheidung des Bezirkssportgerichts über das abgebrochene Spiel VfL Stammheim gegen VfL Herrenberg und die eventuelle Neuansetzung am morgigen Sonntag, 10. Juni, aktuell berichtet.