2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal
Jubel bei den Spielern des SV Zeltingen-Rachtig über den Einzug ins Kreispokalfinale.
Jubel bei den Spielern des SV Zeltingen-Rachtig über den Einzug ins Kreispokalfinale. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Blesius entscheidet Pokalkrimi

Der SV Zeltingen-Rachtig zieht nach einem dramatischen Pokalfight beim SV Hetzerath mit einem 2:1-Sieg in der Verlängerung ins Endspiel von Salmrohr ein.

Hetzerath. Es war ein Pokalfight, der alles hatte. 1:2 hieß es vor 320 Zuschauern nach Verlängerung zwischen dem SV Hetzerath und dem SV Zeltingen-Rachtig. Zuvor gab es einen verschossenen Elfmeter, drei Platzverweise und ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen auf beiden Seiten. Am Ende gab es zwei Protagonisten, die Zeltingen-Rachtig den Einzug ins Finale von Salmrohr. Zum einen Dominik Henchen, der in der 71. Minute nicht nur einen Handelfmeter von Philipp Lehnertz um den Pfosten lenkte, sondern zudem zwei, dreimal seinen Verein vor einer Niederlage bewahrte. Zum anderen drückte Kapitän Florian Blesius der umkämpften, zuweilen hart geführten Pokalpartie seinen Stempel auf, in dem er in der 51. Minute die Zeltinger Führung und zwei Minuten vor dem Ende der Verlängerung dann für den Knockout der Hetzerather sorgte. „Es war ein Pokalfight, der allen Spielern alles abverlangte. Ich habe einen Dominik Henchen gesehen, der das Spiel mit entschieden hat. Natürlich auch Flo, der einmal mehr seine Klasse unter Beweis stellte und die Mentalität, das Tor unbedingt zu machen, mitgebracht hat. Doch auch Kompliment an Hetzerath, das ein kämpferisch starkes und gutes Spiel gemacht hat.“ Die Worte von Zeltingens Coach Karl-Heinz Gräfen gingen aber vor allem an die gesamte Mannschaft, die teilweise unter Krämpfen am Limit spielte.

Demgegenüber war ein enttäuschter, aber keineswegs niedergeschlagener Hetzerather Trainer Michael Urbild, der seinem Team "unglaubliche Leidenschaft" bescheinigte. „Das war typisch Hetzerath: Super Einstellung, unbändiger Kampfeswillen und aggressiv in jeder Situation. Leider hat es nicht gereicht, doch niemandem kann ich hier einen Vorwurf machen – Kompliment an mein gesamtes Team. Zeltingen hat sehr viel Glück gehabt, insbesondere, als wir die zwei dicken Chancen in der ersten Halbzeit haben liegengelassen.“ Urbild meinte damit jene Situationen, als der junge Leonard Tonner nach Flanke von Nico Schäfer aus Nahdistanz das sichere 1:0 verpasste oder auch Schäfer selbst, der nach einem Traum-Pass von Andreas Müller nur den Pfosten traf (30.).

Doch auch Henchens Pendant auf Seiten des SVH, Yannick Tömmes, durfte sich mehrfach auszeichnen bei Aktionen von Tim Bechtel, Yannik Dietz und des emsigen Pascal Meschak. Als Blesius nach Vorarbeit von Sven Pazen mit links ins lange Eck zum 0:1 abtropfen ließ, musste Hetzerath mehr investieren. Während die Gäste die technisch feinere Klinge schlugen, hatte Hetzerath mit Aggressivität, langen Bällen und dem Nachsetzen bei fast aussichtslos erscheinenden Bällen die kämpferische Komponente auf seiner Seite. Nachdem Zeltingens Benjamin Lenz nur per Handspiel klären konnte, der konsequent folgende rote Karton folgte, lag es an Lehnertz, die Schwarz-Weißen ins Spiel zurück zu bringen, doch Henchens Parade verhinderte das. Doch drei Minuten später war es soweit, als der schussgewaltige Tim Denis nach Pass in den Rückraum von Schäfer mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte für den Ausgleich sorgte (74.). Denis war es auch, der wenig später am Außennetz und erneut an Henchen scheiterte – so nah dran war der SVH in jener Phase an der Sensation.

Die Rettungsaktion von Innenverteidiger Marc Neisius vor dem einschussbereiten Blesius brachte die Gastgeber in die Verlängerung, die durch die Roten Karten gegen Hetzeraths Marvin Hoffmann (110.) und den Zeltinger Felix Franzen zusätzlichen Zündstoff erhielt. Am Ende entschied der Zeltinger Kapitän eine aufregende Partie zwei Minuten vor Schluss mit der zweiten Luft.

Aufrufe: 016.8.2020, 18:23 Uhr
Lutz SchinköthAutor