2024-05-02T16:12:49.858Z

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Florian Weiller (Erdinger Weißbräu) gratuliert Zoran Pejic. Dieter Priglmeir
Florian Weiller (Erdinger Weißbräu) gratuliert Zoran Pejic. Dieter Priglmeir

Besten Torschützen der letzten Saison als Glücksbringer für den FCB

49-Tore-Mann Pejic & Co.

Die vier besten Erdinger Torschützen der vergangenen Saison wurden mit viel Erdinger Weißbier bedacht - und einem unvergesslichen Abend in der Allianz Arena.

ErdingDie Erdinger Torschützenkönige helfen nicht nur ihren eigenen Vereinen. Offenbar sind sie auch Glücksbringer für den FC Bayern. Vergangene Saison waren sie Zeuge des Heynckes-Comebacks mit dem 5:0-Sieg gegen den SC Freiburg. Am Dienstagabend sahen sie das 5:1 in der Championsleague gegen Benfica Lissabon.

Seit vielen Jahren kürt die Heimatzeitung in Kooperation mit dem Erdinger Weißbräu die erfolgreichsten Erdinger Torschützen. Der Sponsor ließ Weißbiergläser mit den Erfolgsdaten gravieren, hatte Gutscheine für neue Fußballschuhe dabei und wog die Tore wieder mit Bierkästen auf. Für die besten Schützen ihrer Ligen gab es für jedes zweite Tor einen Kasten Bier. Beim Landkreistorjäger war das Verhältnis sogar 1:1. Soll heißen: Zoran Pejic vom A-Klassisten SpVgg Neuching bekam für seine 49 Tore ebenso viele Kästen Weißbier. Dass der 27-Jährige ein bekennender Spezi-Trinker ist, störte bei der SpVgg nicht wirklich jemanden. Das flüssige Gold holte der Sportliche Leiter Rudi Weber höchstpersönlich ab. Und es sei auch schon für diverse Teambuildingmaßnahmen verwendet worden. Was wiederum auch Zoran Pejic freut, der vor allem wegen der Kameradschaft trotz zahlreicher Angebote anderer Vereine seinem Club treu geblieben ist, wie er selbst sagt.

Treu verbunden ist er übrigens auch seinem Lieblingsverein Roter Stern Belgrad, für den er extra zum Championsleague-Spiel nach Neapel geflogen ist. Seinen Preis und einen Riesen-Weißbierhumpen nahm er schon am Tag zuvor entgegen.

Für die anderen Drei war schließlich der Dienstag der Ehrentag. „Wir beteiligen uns gern an dieser einzigartigen Aktion“, sagte Florian Weiller, Gebietsverkaufsleiter Handel beim Erdinger Weißbräu. Dem Unternehmen liege der Amateursport sehr am Herzen, und deshalb unterstütze es Vereine und Sportler aus der Region sehr gern.

Wer wurde geehrt? Zwei Wiederholungstäter und einer, der die Redaktion noch in guter Erinnerung hat. „Ich habe vor über zehn Jahren bei Euch ein Schülerpraktikum gemacht“, erzählt Ralph Nagleder. 31 Tore hat er vergangene Saison für den SV Buch in der Kreisklasse erzielt. Seine Quote: alle 75 Minuten ein Tor. In der laufenden Saison läuft’s noch nicht so gut. Vier Treffer hat er bisher auf dem Konto. Das liegt auch ein wenig daran, dass er keine Freistöße und Elfmeter mehr schießt. Und außerdem sei es ohnehin egal, weil der SV mit Platz drei noch besser da steht als in der vergangenen Saison (Rang neun).

Ein Abo auf die Torjägerkrone hat inzwischen Chris Rickhoff. Der Stürmer des FC Finsing lag in der Aufstiegssaison sogar lange an der Spitze aller Bezirksliga-Torjäger. Eine Verletzung in einem Hallenturnier warf ihn etwas zurück. Dennoch gelangen ihm 18 Treffer, in der laufenden Runde war er schon wieder elfmal erfolgreich.

Genauso wie Martin Lechner vom FC Lengdorf, der offenbar überhaupt nicht genug bekommen kann vom Toreschießen. Mit 19 Toren war er der Beste der Erdinger Landkreisvereine in der Kreisliga. Nebenbei ließ er es in seinen vier A-Klassenspielen viermal krachen. In der aktuellen Torschützenliste liegt er zwar zwei Treffer hinter dem Schwaiger Vincent Sommer, „aber voriges Jahr lag ich noch weiter hinten. Ich schieße meine Tore schon noch nach der Winterpause“, kündigt Lechner an.

Wie es geht, zeigten am Dienstag Arjen Robben, Robert Lewandowski und Franck Ribéry. Ohnehin waren die Bayern dann Thema bei der Rückfahrt. „Jetzt im Winter noch ein paar jüngere Spieler holen, die sich von Niko Kovac was sagen lassen“, empfiehlt Rickhoff. Denn am FCB-Coach liegt die Krise nicht, darüber sind sich Rickhoff und Lechner einig. „Zumindest nicht hauptsächlich“, schränkt Nagleder ein.

„Arsene Wenger ist aber keine Lösung“, stellt Rickhoff klar. „Ich finde überhaupt keinen als eine Lösung, der da im Gespräch ist“, geht Lechner noch einen Schritt weiter und spielt auf Ex-Real-Trainer Zinedine Zidane an. Buchs Torjäger Nagleder hätte hingegen schon einen Wunschkandidaten: Jürgen Klopp. Aber ihn von Liverpool loszueisen, das werde wohl nichts werden.

Freiburgs Christian Streich ist ein Trainertyp, der bei Lengdorfs Lechner gut ankommt. Aber auch beim FCB? Wie muss da ein Trainer sein? „So wie Jupp Heynckes. Ein bisserl was Menschliches, Väterliches, muss er haben. Nicht so kühle Typen“, ist Lechner überzeugt. Dann ist auch automatisch der Respekt der Spieler da. „Ribéry ist halt immer beleidigt, wenn er ausgewechselt wird“, meint Rickhoff.

„Entweder muss er fachlich überzeugen, oder das Menschliche muss stimmen – wie bei Heynckes. Und Kingsley Coman fehlt extrem“, meint Nagleder. Der Franzose hatte sich im ersten Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim einen Syndesmosebandriss zugezogen. „Auf alle Fälle muss man mal knallhart durchgreifen in der Mannschaft“, redet Lechner Klartext. Und die Bosse müssen da mitspielen, da ist sich das Trio einig. „Der Brazzo hat gar nichts im Griff“, kritisiert Rickhoff auch FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Ist nach dem 5:1-Sieg jetzt wieder alles in Butter? Daran glauben die Drei nicht. Mal schauen, ob wieder Erdinger Glücksbringer-Schützenhilfe notwendig ist.

Aufrufe: 028.11.2018, 10:49 Uhr
Erdinger Anzeiger / Dieter Daniela Priglmeir OldacAutor