Gebrauchter Tag für FCL-Ass Martin Lechner: Erst Elfer verschossen, dann vom Platz geflogen

Eichenried – Kurz vor Schluss lief dann auch noch Korbinian Lommer allein aufs Gäste-Tor zu. Aber zurück auf Anfang, denn die Eichenrieder erzielten auch das erste Tor des Tages. Maximilian Finkes abgefälschten Freistoß aus 18 Metern hatte Torwart Johannes Preis an die Latte gelenkt. Finke setzte nach, spitzelte das Leder über die Linie, doch Schiedsrichter Manuel Müller hatte zuvor ein Stürmerfoul gesehen.

Tiefer Boden, zwei Teams aus dem Tabellenkeller – alles gerichtet für einen heißen Abstiegskampf. Lengdorf erkannte die Zeichen sofort, ging keinem Duell aus dem Weg – und schlug dann bereits in der 12. Minute zum ersten Mal zu. Ein Eckball von Andreas Baumgärtl wurde am kurzen Eck zu Mathias Holzner verlängert, der aus kurzer Distanz die Gästeführung besorgte (12.).

Eichenried hatte sich kaum davon erholt, da stand es auch schon 2:0. Diesmal war Baumgärtl mit einem Freistoß aus 17 Metern ins Torwarteck erfolgreich. Keeper Taygun Yildiz hatte wohl auf einen Heber über die Mauer spekuliert (17.).

Lechner verpasst 3:0-Führung für Lengdorf

Danach war Lengdorf dem 3:0 näher als die Heimelf dem Anschlusstreffer. Das lag zum einen daran, dass sie schlichtweg bissiger in die Zweikämpfe gingen. Vor allem aber an der Elfmeterchance, die sich in der 40. Minute bot. Nach einem Foul von Bastian Reuel am durchgebrochenen Markus Sigl trat Martin Lechner an und hielt mit Vollkaracho auf die Tormitte, wo SVE-Torwart Yildiz verharrte und glänzend parierte.

Statt der Entscheidung fiel kurz darauf der Treffer, der die Partie wieder spannend machte. Finke setzte sich auf der linken Angriffsseite durch. Seine Hereingabe nahm Korbinian Lommer perfekt an. Aus der Drehung jagte er die Kugel aus acht Metern ins Tor. Der Schiedsrichter pfiff die Partie gar nicht mehr an. Halbzeit und lange Pause, denn auch nach Wiederanpfiff tat sich nicht viel. Die erste Chance im zweiten Durchgang bot sich Baumgärtl, dessen Freistoß diesmal Keeper Yildiz stark hielt (67.).

Lechner sieht Rot

Farbe brachten schließlich Finke und sein Lengdorfer Kontrahent Martin Rott, die sich heftig beharkten und nach einem Wortgefecht vom Schiedsrichter mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurden. „Kann passieren“, meinte hinterher Eichenrieds Trainer David Müller. „Im Abstiegskampf kochen die Emotionen halt hoch.“ Strittiger war die Aktion in der 75. Minute, als Lechner kurz hinter der Mittellinie gegen Lommer die Grätsche auspackte und dafür Rot sah. „Kann man geben, aber Gelb hätte auch gereicht“, meinte hinterher SVE-Chef Stefan Huber, der sich in der 81. Minute über den Ausgleich freuen durfte. Nach einem Eckball hatte Felix Schmieg den Ball an die Latte geköpft, und Lommer staubte zum 2:2-Ausgleich ab.

Kurz darauf strebte er sogar allein aufs Tor zu. Ein langer Ball war von einem Legdorfer Spieler in Lommers Lauf verlängert worden. Der Schiedsrichter entschied aber dennoch auf Abseits, weil der Eichenrieder Torjäger schon zum Zeitpunkt des Abspiels im Abseits gestanden war und der FCL-Verteidiger die Richtung des Balls nicht entscheidend verändert hatte. (Dieter Priglmeir)

Stimmen zum Spiel

David Müller, Trainer des SV Eichenried: „Auch wenn wir am Schluss in Überzahl waren, können wir mit Unentschieden gut leben. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt und konnten froh sein, dass es nur 1:2 stand. Nach der Pause haben die Jungs ein anderes Gesicht gezeigt und sich den Punkt verdient. Die rote Karte für Lengdorf fand ich hart.“

Dietmar Fischer, 2. Abteilungsleiter des FC Lengdorf: „Heute haben wir nicht einen Punkt gewonnen, sondern zwei verloren. Wenn wir den Elfmeter verwandelt hätten, wäre dies das 3:0 gewesen. Ärgerlich ist auch die rote Karte für Martin Lechner. Das war ein Allerweltsfoul. Da wollte der Schiedsrichter wohl unbedingt ein Zeichen setzen, weil es gerade recht hektisch zuging.“