2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der amtirenderende Bezirkspokalsieger will in der Liga einfach weiterjubeln.
Der amtirenderende Bezirkspokalsieger will in der Liga einfach weiterjubeln. – Foto: Patrick Seeger

Beständig nach oben - S’passt bei den SF Eintracht Freiburg

Portrait des Spieltags: Die SF Eintracht Freiburg und ihr Trainer Wolf Haller

Die Sportfreunde Eintracht Freiburg sind noch ungeschlagen in dieser Saison, lediglich ein Unentschieden gegen den SV Opfingen musste die Mannschaft von Trainer Wolf Haller hinnehmen. Der Verein scheint in den letzten Jahren Einiges richtig zu machen.

Befand sich die Eintracht Freiburg in der Saison 2014/2015 noch in der Bezirksliga, ging es eine Saison darauf sogar in die Kreisliga B. Rechtzeitig zum Gang in die zweithöchste Kreisliga übernahm Wolf Haller, bis dahin noch Jugendtrainer im Verein, die Leitung der ersten Mannschaft und blieb es bis heute. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Nach dem direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A 2016/2017 steigerte sich die Eintracht Stück für Stück und nach dem vierten Platz in der Vorsaison steht die Mannschaft von Haller aktuell nach fünf Spielen auf Rang zwei.

Wolf Haller und die Eintracht - Das funktionierte von Beginn

Um von Saison zu Saison erfolgreich zu arbeiten, braucht es vor allem eins: Konstanz. Und damit sind die Sportfreunde aus dem Freiburger Westen in vielerlei Hinsicht gesegnet. „Der Kern der Mannschaft ist die letzten Jahre gleich geblieben“, erklärt Spielausschuss Timo Laske. Zwar musste die Eintracht einige Spieler immer wieder abgeben, aber „dass einige Spieler in höhere Ligen wechseln, das ist für uns ein natürlicher Lauf der Dinge.“ Das rege Interesse anderer Vereine an Spielern, das ist für den Spielausschuss bei einer guten Verbindung von Jugend- und Aktivenbereich keine Überraschung. Und für diese Arbeit steht auch der Trainer der ersten Mannschaft, Wolf Haller.

Denn vor seinem Engagement in der Kreisliga war Haller bereits als Trainer im Jugendbereich aktiv, sodass auch er eine feste Konstante im Konstrukt der Eintracht darstellt. „Wolf kannte einige der Jungs. Er wusste von Anfang an direkt, wo er hin will, wie er sie nehmen muss, woran wir arbeiten müssen und woran zu arbeiten ist“, erklärt Laske. Der Abstieg in die Kreisliga B bedeutete einen Einschnitt bei der Eintracht. Selbstredend keine einfach Aufgabe, vor allem nicht für einen Trainer in der Premierensaison. Doch der Umbruch glückte, auch weil das ganze Vereinsumfeld an einem Strang zog. „Gerade auch die unermüdliche Arbeit von Abteilungs- und Jugendleiter Jörg Schweier in Verbindung mit Marina Feist-Hanser spielt eine große Rolle, ohne dabei die Leistung von Wolf zu schmälern“, so der Spielausschuss stolz.

Offensiv top, defensiv im Lernprozess

Mit Beständigkeit im Rücken ging es seit dem gefühlten Neustart wieder aufwärts. Vor allem offensiv beeindruckt die Eintracht. In drei abgeschlossenen Spielzeiten unter Haller erzielten die Sportfreunde meist über 90 Tore, lediglich in der vergangenen Saison waren es „nur“ 89. Doch die Defensive wackelte in der Vergangenheit immer wieder. Grund zur Beunruhigung? Auf gar keinen Fall. „Im Fussball heute beginnt die Defensive im Angriff und die Offensive in der Verteidigung“, erklärt Laske. Dabei komme es vor allem auf die perfekte Balance zwischen Offensive und Defensive an. Der Spielausschuss glaubt aber an seine Mannschaft. „Wir haben in allen Mannschaftsteilen extreme Qualitäten, die wir Woche für Woche abrufen müssen und meist auch können. Vielleicht sind wir aufgrund unseres Altersdurchschnitts nicht immer abgezockt genug, um das ein oder andere mal mit weniger Gegentreffern aus der Partie zu gehen, aber die Jungs dürfen bei uns die Fehler machen und daraus lernen.“

Gesund nach oben ist die Devise

Denn bei allem Erfolg geht es der Eintracht vor allem um die Entwicklung der Spieler. Der eigenen Spieler. Dabei verfolgt man einen klaren Plan. Das Stichwort dabei: Gesund. „Wir verfolgen einen mittelfristig angelegten Plan und da sind wir voll im Soll. Natürlich machen Siege Spaß und es ist unser absolutes Ziel alles zu holen was geht, aber nur „gesund“, macht Laske klar. Sich wie andere Vereine finanziell an die Grenzen bringen, um kurzfristig Erfolg zu haben, das ist bei der Eintracht keine Option. Es kann ruhig etwas länger gehen, Hauptsache es läuft konstant. Doch ganz ohne Ehrgeiz geht es natürlich nicht. Das Ziel dabei? „Erfolg, gesund wachsen durch unsere eigenen Jugendspieler und die Sportfreunde Eintracht da hinbringen wo Sie hingehören, nach oben.“

Und oben, da ist die Eintracht nun auch diese Saison angekommen. Doch ein Selbstläufer wird die Spielzeit nicht, denn die Liga glänzt auch 2019/2020 mit großer Qualität. Großen Anteil daran haben auch die Aufsteiger, von denen mit dem 1. FC Mezepotamien und Türkgücü Freiburg gleich zwei ganz oben mitspielen. Das weiß man auch bei der Eintracht. „Mezepotamien und Türkgücü zählen mit Sicherheit zu den Mannschaften, die eine enorme Qualität aufweisen und nicht leicht einzuschätzen sind. Allerdings möchte ich hier auch noch den SV Tunsel hervorheben, die meiner Meinung nach zu den spielstärksten Mannschaften zählen“, erkennt der Spielausschuss respektvoll an.

Doch verstecken, das müssen sich die Sportfreunde auf keinen Fall. Denn an der Gaskugel scheinen die Zahnräder immer mehr ineinander zugreifen und das an allen Ecken und Enden im Verein. „Die richtigen Leute an den richtigen Positionen, alle fußballverrückt und ein Trainer, der meiner Meinung nach mit das beste Taktikverständnis mitbringt, was der Bezirk zu bieten hat“, schwärmt auch Laske und schiebt hinterher: „Wie man so schön sagt: S’passt einfach!“. So scheint es, als würde es bei der Eintracht wieder nach oben gehen. Mit Konstanz und natürlich vor allem gesund.

Aufrufe: 026.9.2019, 16:45 Uhr
Luis Friedrich (BZ)Autor