2024-05-22T11:15:19.621Z

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Gut gekämpft, knapp verloren: FV-Verteidiger Steffen Friedrich (links) gegen Nöttingens Michael Schürg. Derek Schuh
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Berg und Steinmaßl trennen sich

Adnan Sijaric übernimmt

Ravensburg / at/tk - An der Einstellung lag es am Samstag bei den Verbandsligafußballern des TSV Berg definitiv nicht. "Ich weiß nicht, wie man so ein Spiel verlieren kann", sagte der Sportliche Leiter Adrian Philipp. Trainer Michael Steinmaßl sah "die besten 45 Minuten des Jahres". Ein Sieg gegen den 1. Göppinger SV war drin, stattdessen wurde es die fünfte Pleite im fünften Heimspiel.

Und es war das letzte Spiel für Steinmaßl als Trainer der Berger. "Wir haben uns heute von ihm getrennt", sagte Philipp am Montagabend. "Die Gründe liegen auf der Hand, wir waren mit der Punkteausbeute nicht zufrieden." Mit der Arbeit des Trainers seien die Verantwortlichen - Philipp und der Vorstand Hermann Müller - zwar zufrieden gewesen. "Aber Fußball ist ein Ergebnissport", so der Sportliche Leiter. "Manchmal ist es leider ein dreckiges Geschäft." Am Samstag hatte Steinmaßl noch gesagt: "Wegen mir bin ich auch nächste Woche noch Trainer."

Statt Steinmaßl versucht nun Adnan Sijaric, das Ruder in Berg herumzureißen. "Der Kontakt zu ihm kam Ende der Woche zustande, dann ging alles ganz schnell", berichtete Philipp. Der 39-jährige Sijaric ist in der Region bekannt, er trainierte zuletzt den SC Pfullendorf in der Regionalliga. Ende September 2013 wurde der Kroate beim SCP entlassen. "Wir sind an einen Punkt gekommen, wo wir reagieren mussten", so Philipp.

Eine bittere Pille war die 1:3-Heimniederlage gegen Nöttingen für den FV Ravensburg am Samstag. Denn die Mannschaft von Wolfram Eitel hätte das Spiel gegen den Ligaprimus der Fußball-Oberliga nicht verlieren müssen. "Es war seit Langem mal wieder ein richtig gutes Spiel unserer Mannschaft", sagt der Sportliche Leiter des FV, Peter Mörth. "Kämpferisch, läuferisch und spielerisch" habe der FV überzeugt. Den Unterschied machte zum einen die Abgezocktheit des FCN, der aus wenigen Chancen das Spiel entschied und damit seine Ambitionen auf die Meisterschaft unterstrich.

Zum anderen war es die Szene kurz vor der Pause, als Jascha Fiesel mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. "Er ist seinem Gegenspieler beim Aufstehen auf den Fuß getreten", sagt Peter Mörth, aber der Schiedsrichter bewertete offiziell, dass Fiesel seinen Gegenspieler bei einem Gerangel weggeschoben habe. "Wie auch immer, es war dumm, dass es passiert ist", sagt Mörth, "aber wir machen dem jungen Spieler da keinen Vorwurf, es war im Eifer des Gefechts." Man müsse die Entscheidung des Schiedsrichters jetzt akzeptieren. Der FV schaffte mit zehn Mann den Ausgleich, das verdient Respekt. Und die Ravensburger gingen erst mit dem Gegentreffer in der 88. Minute in die Knie. "Aufgrund von Unerfahrenheit haben wir verloren", sagt Mörth, zwei Minuten vor Schluss hätte man die Szene nicht spielerisch lösen, sondern den Ball über die Tribüne jagen sollen.

Ein weiterer Nackenschlag für Ravensburg war der Ausfall von Sebastian Mähr in der 60. Minute. Mörth glaubt, dass der Verteidiger längere Zeit ausfällt. Mähr hat sich eine Verletzung im Adduktorenbereich zugezogen. Verletzt sind außerdem Harun Toprak und Nicolas Jann, dazu kommen die gesperrten Rahman Soyudogru und Fiesel. "Jetzt zeigt sich, warum wir einen so großen Kader brauchen", sagt Mörth, der gespannt ist, ob der FV beim 15. Stuttgarter Kickers II dieselbe Einstellung zeigt wie gegen Nöttingen.

Aufrufe: 019.10.2015, 19:16 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten Kern und AlexanAutor