2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Christian Wölfelschneider spricht in unserem Interview der Woche über die anstehende Finalrunde der Deutschen Futsal-Meisterschaft.
Christian Wölfelschneider spricht in unserem Interview der Woche über die anstehende Finalrunde der Deutschen Futsal-Meisterschaft. – Foto: Ig0rZh – stock.adobe/Ernst

"Bei der Deutschen Meisterschaft sind wir der Außenseiter"

"Nachspielzeit" mit Christian Wölfelschneider +++ Die TSG 1846 Bretzenheim Futsal trifft in der Finalrunde der Deutschen Futsal-Meisterschaft in Duisburg auf den SSV Jahn Regensburg

Bretzenheim. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Christian Wölfelschneider, Trainer und zugleich Torhüter der Futsal-Mannschaft der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim. Coach Wölfelschneider und sein Team, die in der abgelaufenen Spielzeit in der neugegründeten Regionalliga Südwest an den Start gegangen sind, reisen am Donnerstag zur Finalrunde der Deutschen Futsal-Meisterschaft nach Duisburg. Dort wartet in der Vorrunde der SSV Jahn 1889 Regensburg als Gegner. In unserem Interview der Woche erzählt Wölfelschneider, wie sich die Bretzenheimer für die Finalrunde qualifiziert haben, wie sie sich darauf vorbereitet haben und welche Ziele sie bei der Deutschen Meisterschaft verfolgen.
FuPa: Hallo Christian, am Donnerstag startet ihr in die Finalrunde der Deutschen Futsal-Meisterschaft. Glückwunsch! Wie habt ihr euch überhaupt qualifiziert?

Wölfelschneider: Im letzten Jahr wurde die Futsal-Regionalliga Südwest neu gegründet. Dort haben wir hinter Meisenheim, die sich als Tabellenerster direkt für das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft qualifiziert haben, den zweiten Platz belegt. Als Tabellenzweiter durften wir an der Regionalmeisterschaft in Kaiserslautern teilnehmen und konnten uns dort auf einem besonderen Turnier als Gewinner für die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft qualifizieren.

Was erwartet euch in der Finalrunde? Inwiefern sind die Gegner dort mit euren Gegner in der Regionalliga Südwest zu vergleichen?

Die Teams aus den anderen Verbänden sind uns schon einige Schritte voraus, was größtenteils daran liegt, dass es diese Verbände schon seit neun oder zehn Jahren gibt und sie daher in der Entwicklung deutlich weiter fortgeschritten sind, als es unser Verband ist. Wir nehmen also in jedem Fall eine Außenseiterrolle ein, gerade gegen Regensburg, die schon viermal bei der Deutschen Meisterschaft dabei waren und eine viel größere Erfahrung haben. Und trotzdem können wir nicht genau einschätzen, wo wir stehen und wie wir abschneiden werden. Es bleibt also spannend.

Mit wie vielen Spielern dürft ihr antreten? Reist die gesamte Mannschaft mit?

Die Vorgabe vom DFB lautet 14 Spieler und sechs Verantwortliche dürfen dabei sein. Wir hatten vorerst einen vorläufigen Kader mit 18 Spielern und haben nun der Mannschaft den endgültigen Kader bekanntgegeben. Das ist als Trainer immer eine harte Entscheidung, bei so einem Turnier wäre natürlich jeder gerne dabei. Darüber hinaus sind noch drei Verantwortliche am Start, darunter ein Hygienebeauftragter, ein Team-Manager, der sich um die Organisation vor Ort kümmert und ein Zeugwart.

Wie sieht die Organisation vor Ort aus? Gibt es besondere Regeländerungen wegen Corona oder läuft alles wie bei einem normalen Futsal-Turnier ab?

Das Spiel an sich ist ganz normal, wir spielen zweimal 20 Minuten. Aber das System hat sich geändert. Ursprünglich sollte die Vorrunde mit einem Hinspiel in Bretzenheim und einem Rückspiel in Regensburg ausgespielt werden, doch jetzt gibt es nur ein entscheidendes Spiel. Wenn wir gewinnen ziehen wir ins Viertelfinalen ein, wenn wir verlieren, fliegen wir raus. So einfach ist das. Drumherum wird es, wie auch bei den klassischen Fußballspielen im Freien, einige Maßnahmen geben. Wir müssen in der gesamten Halle eine Maske tragen und den Mindestabstand beachten, erst wenn wir auf dem Feld stehen, dürfen wir die Maske abnehmen. Wir dürfen auch nicht vor Ort in der Halle duschen, sondern erst später im Hotel. Auch als Trainer müssen wir dauerhaft eine Maske tragen. Da das Spiel per Live-Stream vom DFB übertragen wird und somit eine Außenwirkung hat, müssen wir besonders streng diese Maßnahmen befolgen.

Wie habt ihr euch auf die Finalrunde vorbereitet? Habt ihr euch spezifisch auf den Gegner vorbereitet?

Wir haben vor sechs bis sieben Wochen mit der Vorbereitung angefangen und haben mit drei Trainingseinheiten und einem Lauf pro Woche geplant. Aufgrund der Corona-Regelungen durften wir anfangs gar nicht in der Halle trainieren. Nachdem die Maßnahmen schrittweise gelockert wurden und wir endlich in die Halle konnten, haben wir richtig losgelegt. Auf diesem Niveau ist es schon erforderlich, dass man die Vorbereitung so gut wie möglich professionell angeht, daher haben wir uns als Trainerteam Sequenzen von Regensburg angeschaut, um zu sehen, wie ihre Spielweise ist, welches System sie spielen und vor allem wie sie ihre Standards ausführen.

Was ist euer Ziel in der Finalrunde? Was erhofft ihr euch?

Wie schon gesagt, wir sind der Außenseiter , unser Hauptziel ist es, dass wir den Leuten zeigen, dass in der erst neu gegründeten Regionalliga Südwest und vor allem auch in Mainz guter und ansehnlicher Futsal gespielt wird. Wir wollen zeigen, was wir taktisch und auch technisch drauf haben. Unsere Mannschaft besteht aus tollen Charakteren, die sich untereinander alle gut verstehen, keiner der bei uns Futsal spielt bekommt dafür Geld. Wie weit wir es dann am Ende schaffen werden wir sehen. Regensburg ist ein großer Brocken, die Brasilianer, Italiener und Portugiesen in ihren Reihen haben, da müssen wir schon einen sehr guten Tag erwischen, um gegen sie zu gewinnen. Unseren Jungs ist aber auch klar, dass in einem möglichen Viertelfinale Meisenheim wartet und gegen sie haben wir noch eine Rechnung offen.



Hier findet ihr am Donnerstag um 11 Uhr den Live-Stream des DFB:




Aufrufe: 012.8.2020, 16:00 Uhr
Raphael SchambachAutor