2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Manfred Strobel im Seligenporten-Tor - das wird wohl eine einmalige Sache bleiben. Der 20-Jährige reißt lieber Kilometer ab. Und Trainer Gerd Klaus hat andere Optionen in der Hinterhand.
Manfred Strobel im Seligenporten-Tor - das wird wohl eine einmalige Sache bleiben. Der 20-Jährige reißt lieber Kilometer ab. Und Trainer Gerd Klaus hat andere Optionen in der Hinterhand. – Foto: Sportfoto Zink / M. Zink

Bayernliga-Keeper-Notnagel Strobel: »Habe bei jedem Angriff gezittert«

Nach der Verletzung von Stammtorwart Berti Schötterl hütete Feldspieler Manfred Strobel knapp 80 Minuten das Seligenporten-Tor im Duell mit der SpVgg Bayern Hof

Einmal ist bekanntlich keinmal. Das weiß nicht nur Manfred Strobel. Nach seinem unverhofften Einsatz als Torhüter im Kasten des SV Seligenporten gibt es für ihn nun eine inviduelle Ergänzung zu diesem bekannten Ausdruck - nämlich: "Zweimal ist aber bereits einmal zu viel." Für ihn war es, wie er im Gespräch mit FuPa betont, selbstverständlich, nach der Verletzung von Stammkeeper Berti Schötterl fast 80 Minuten im Duell mit der SpVgg Bayern Hof am vergangenen Sonntag zwischen den Pfosten auszuhelfen. Er würde es auch wieder tun. Aber eben nur im äußersten Notfall: "Da laufe ich schon lieber 100 Mal die Außenbahn hoch und runter."

Das Duell zweier Teams aus dem Tabellenkeller der Bayernliga Nord war gerade einmal zehn Minuten alt, als sich die Ereignisse überschlugen: SV-Schlussmann Berti Schötterl riss sich noch in der Anfangsphase das Außenband. Ob auch das Kreuzbandriss in Mitleidenschaft gezogen worden ist, steht bis dato noch nicht fest. Eine bittere Diagnose für den 27-Jährigen, aber in Zeiten breiter Bayernliga-Kader für die jeweilige Mannschaft eigentlich kein Problem. Als sich Kloster-Trainer Gerd Klaus auf seiner Spieltags-Bank umsah, sah er dort aber nur drei Feldspieler sitzen - David Vidovic, Giuliano Nyary und eben Manfred Strobel.

"Ich habe mir halt dann einen rausgepickt. Die Wahl war reiner Zufall", blickt der erfahrene Trainer zurück. Der 20-jährige Keeper-Notnagel führt das Ganze etwas weiter aus: "Nachdem ich zuletzt eine Woche im Urlaub war, war es klar, dass ich nur Ersatzspieler sein werde. David hatte zuletzt Probleme mit dem Handgelenk. Giuliano ist etwas kleiner als ich - also blieb nur einer übrig." Der ehemalige Junioren-Bundesliga-Spieler des 1. FC Nürnberg stellte sich in den Dienst seiner Mannschaft. Wenngleich er mit dieser Entscheidung gut zu tun hatte: "Ich war richtig, richtig aufgeregt und konnte diese Nervosität auch nicht ablegen während des Spieles."

Er versuchte, viele Situation mit Kopf und Füßchen zu lösen. Er kommandierte und delegierte. Er faustete sogar einmal einen Ball aus dem Gefahrenbereich und war sich auch nicht zu schade, die ein oder andere Flugeinlage hinzulegen. Trotz dieser vielen Aufgaben wurden aber die Sekunden zu Minuten und die Minuten zu Stunden. "Ich habe bei jedem Angriff der Hofer gezittert. Und war dann auch richtig froh, als das Spiel abgepfiffen worden ist."

Das Happy End blieb aus. Seligenporten verlor mit 0:3 auf heimischen Geläuf und verpasste somit einen Befreiungsschlag im Keller. Coach Klaus ist aber mit der Leistung seines Ersatzkeeper zufrieden. "Er hat definitiv keine Schuld an der Niederlage." Und auch Manfred Strobel hat sich nach zwei Nächten wieder von der mentalen Herausforderung erholt. Schmunzelnd betont er: "Ich bin mit mir wieder im Reinen."

Aufrufe: 08.3.2022, 13:15 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor