2024-05-24T11:28:31.627Z

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Auch bei der Defensivarbeit aufmerksamer als früher: Basara-Kreativspieler Samir Ouachchen (Nr. 6).
Auch bei der Defensivarbeit aufmerksamer als früher: Basara-Kreativspieler Samir Ouachchen (Nr. 6). – Foto: Edgar Daudistel (Archiv)

Basara: Geld für Samir Ouachchen nicht mehr alles

Wandervogel Samir Ouachchen fühlt sich bei Basara wohl und „will gar nicht mehr woanders hin“

Mainz. Sieben Jahre, neun Transfers – in den 2010ern war Samir Ouachchen der vielleicht prominenteste Wandervogel im Mainzer Amateurfußball. Bei Verbandsligist FC Basara wurde der 29-Jährige seit 2019 sesshaft. „Früher hat man geschaut, wo welche Namen sind und man ein bisschen Taschengeld mitnehmen kann“, erzählt Ouachchen, „jetzt will ich gar nicht mehr woanders hin.“ Gegen den TSV Gau-Odernheim (Sonntag, 15 Uhr) dürfte er wieder an der Seite von Kapitän Yuya Okuda im Mittelfeld den Takt angeben.

Talent setzt auf Taschengeld: „War grün hinter den Ohren“

In der Jugend von 05 und dem FSV Frankfurt geschult, hatte Ouachchen früh bei Schott und Gonsenheim sowie später bei Fortuna Mombach in Ober- und Verbandsliga den Fuß in der Tür. Höherklassige Ambitionen als Jung-Aktiver hat er früh vernachlässigt. „Ich war grün hinter den Ohren, hätte eher auf Geld verzichten sollen.“ Stattdessen vergeudete der Techniker sein Talent irgendwann in A- und B-Klasse.

Babak Keyhanfar stellte den Kontakt zu Basara her. „Er hat mir gesagt: Zeig Mainz, was du wirklich draufhast. Ihm bin ich sehr dankbar.“ Jeder, sagt Basara-Chefcoach Takashi Yamashita, „weiß, was Samir für ein geiler Kicker ist.“ Für Kurzpass- und Tiefenspiel der „Diamanten“ ist der versierte Passgeber wie gemacht. „Ich habe die für mein Spiel perfekte Mannschaft um mich herum“, sagt Ouachchen.

Yamashita legte ihm auch und mit Nachdruck die Defensivarbeit ans Herz. „Da sieht man Fortschritte“, schmunzelt der Trainer, „mit mehr Kondition kann er für Verbands- und Oberliga immer noch ein Monster-Spieler werden.“ Ouachchen schätzt die klare Ansprache seines Klubchefs. „Taka ist ein super Trainer, die Trainingsbeteiligung ist immer hoch, die Mannschaft ist klasse, es gibt keine Grüppchen.“ Ouachchen fühlt sich, auch als arrivierter Führungsspieler, wohl, ist wertgeschätzt, wird gefordert.

Im Sommer 2020 lockte noch einmal ein lukratives Angebot der SG Rüsselsheim. Nach wenigen Wochen kam Ouachchen reumütig zurück. „Geld ist nicht alles“, sagt er, „ich verdiene mein Geld auf der Arbeit, die Zeit ist vorbei.“ B-Klasse-Klubs hätten einen größeren Etat als Basara. „Taka holt das absolute Maximum raus.“ Das will auch Samir Ouachchen. Sogar von möglichem Karriereende und Co-Trainer-Job bei den „Diamanten“ spricht er – und dem Ziel Oberliga.

Aufrufe: 010.9.2021, 07:00 Uhr
Torben SchröderAutor