Im letzten Sommer schrieb Max Baierl am Kepler-Gymnasium Weiden sein Abitur, seit Oktober studiert er an der Universität Regensburg Mathe und Sport auf Lehramt. Am Haidplatz fand der 18-Jährige eine Unterkunft, in der er mit Kommilitonen in einem Wohnheim lebt. Schnell fand er neue Freunde. „Die Lage und die Wohnung sind überragend. Ich hätte nicht gedacht, so etwas tolles zu finden”, schwärmt Baierl, „auch wenn es ab und zu ein bisschen laut ist.“ Vor allem, wenn das Regensburger Nachtleben wieder losginge, sei die Lautstärke abends ein Thema. „Allerdings gehe ich davon aus, dass ich dann auch unterwegs bin”, lacht er. In der Domstadt gefällt es dem gebürtiger Vohenstraußer gut.
Um zu den einleitenden Worten zurückzukommen: Mittlerweile zwischen den Pfosten, versuchte der heute 18-Jährige sein Glück zunächst als Feldspieler. So begann Baierl in der F-Jugend seines Heimatvereins SpVgg Vohenstrauß eigentlich als Stürmer – und war dabei ein richtig guter. Mit den E-Jugend-Team der SpVgg wurde Baierl dann zweimal Meister. Seine Fähigkeiten als Keeper entdeckte schließlich der ehemalige D-Junioren-Trainer der Vohenstraußer, Robert Mittelmeier. 2013 folgte für Baierl die Aufnahme in das NLZ der SpVgg SV Weiden.
Mit viel Trainingsfleiß wurde Max Baierl als Torhüter bei den Weidenern besser und besser. Mehrfach wurde er in den Auswahlkader des BFV berufen. 2016 wagte er den Sprung zum SSV Jahn Regensburg, dessen C-Junioren damals in der höchsten Spielklasse ihres Jahrgangs, der Regionalliga, vertreten waren. Ein Jahr später zog es Baierl zum 1. FC Heidenheim. So richtig glücklich wurde er in Ostwürttemberg nicht; aufgrund einer Verletzung verlor er seinen Stammplatz und kehrte schließlich zur SpVgg SV Weiden und zu deren U17-Landesliga-Junioren zurück.
Bis zu seinem ersten Einsatz in der „Ersten” muss sich Max Baierl aber wohl noch etwas gedulden. Als sich Stammtorwart Matthias Götz (38) letzten August verletzte, sprang Marko Smodlaka (27), der Keeper der zweiten Mannschaft, für ihn in die Bresche. Währenddessen sprang Baierl für Smodlaka ein. Darüber, dass er ein paar Mal in der Bezirksliga zwischen den Pfosten stehen konnte, ist Baierl im Nachhinein ganz glücklich. „Mir gefällt es bei der zweiten Mannschaft. Ich hatte, weil wir schon gesichert waren, keinen Druck und konnte so mein Ding machen.” Mit seinen eigenen Leistungen in den Spielen war Baierl zufrieden. Die abermalige Zwangspause wegen Corona kam für ihn allerdings ziemlich ungelegen. „Ich war richtig sauer, als die Saison wieder unterbrochen wurde. Es standen die Spiele gegen die Topteams wie Etzenricht und Luhe-Wildenau an, wo es auch derbymäßig zur Sache gegangen wäre. Da hatte ich richtig Bock drauf.”
Weidens Cheftrainer Andreas Scheler machte dem jungen Schlussmann in einem Gespräch klar, dass er die „Degradierung” in die zweite Mannschaft keinesfalls als Rückschritt sehen solle. In Baierls Alter könne man eben nicht erwarten, dass er einer Mannschaft in der Landesliga zum Aufstieg verhelfen könne. Und, dass es noch normal sei, Fehler zu machen. „Das habe ich auch verstanden”, so Baierl, der weiter hart an sich arbeiten möchte. Dass das mit dem Fehlermachen nichts schlechtes sei, weil man als Torwart aus diesen Fehlern lernt, da sind sich Scheler und Baierl einig. Bei der SpVgg SV Weiden ist man jedenfalls sehr zufrieden mit ihrem Torwarttalent. Ein Mann für die Zukunft – davon ist Andreas Scheler überzeugt.
Für die nächsten Jahre steckt sich Max Baierl ehrgeizige Ziele. Von seiner jetzigen sportlichen Heimat am Weidener Wasserwerk möchte er erstmal nicht abweichen. Gerade, weil er aus der Gegend kommt, wolle er auch für die SpVgg spielen. Hier gefällt es ihm. „Ich spiele gern für Weiden, weil ich hier eine gute Perspektive habe”, sagt er. Gegenwärtig sind zwei Kunstrasenplätze in der Mache. Darauf zu trainieren, darauf freut sich Baierl schon. „Das ist auf jeden Fall super. Bei der SpVgg hat genau sowas gefehlt, dass eben eine geilere Trainingsanlage da ist.”
Und natürlich möchte Max Baierl früher oder später gern die Nummer eins der SpVgg werden. Ehrgeizig ist der Jungspund jedenfalls. „Ich hoffe, dass ich bald, in zwei, drei Jahren, Bayernliga spiele.”