2024-05-02T16:12:49.858Z

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Harry Gfreiter ist nicht mehr Trainer des TSV Bad Abbach.
Harry Gfreiter ist nicht mehr Trainer des TSV Bad Abbach. – Foto: Florian Würthele

Bad Abbach trennt sich von Coach Gfreiter

Das immer noch sieglose Landesliga-Schlusslicht hat die Jahn-Ikone von seinen Aufgaben entbunden.

18 Spiele, vier Punkte: Der immer noch sieglose TSV Bad Abbach ziert bereits etwas abgeschlagen das Tabellenende der Landesliga Mitte. Nach der 0:3-Pleite im Kellerduell bei der SpVgg Lam haben die Verantwortlichen nun die Reißleine gezogen und Trainer Harry Gfreiter entlassen. Der 47-jährige Ex-Profi trat erst im Sommer die Nachfolge von Torsten Holm an und hatte die anspruchsvolle Aufgabe, eine landesligataugliche Truppe aus vielen jungen Talenten aufzubauen.

"Es war von vornherein klar, dass es nach der Verjüngung der Mannschaft eine schwere Saison werden wird. Aber wenn man nach 18 Spielen nur vier Zähler auf dem Konto hat, ist das schlicht und einfach viel zu wenig. Das entspricht einem Punkteschnitt von 0,22 pro Spiel. So schlecht ist unsere Truppe allerdings nicht und es gibt auch andere Vereine, die in dieser Saison ihre Probleme haben. Harry ist nichts vorzuwerfen. Er ist ein sehr kompetenter Trainer, der alles probiert hat. Letztendlich sind aber die Ergebnisse ausgeblieben und für uns ist das jetzt die letzte Patrone. Wir wollen die Landesliga nicht kampflos abschenken, aber wenn wir bis zum Winter nicht noch einige Punkte holen, war es das", sagt Bad Abbachs Sportlicher Leiter Dietmar Beyer, der gemeinsam mit dem bisherigen Co-Trainer Markus Kandsperger und dem verletzten Führungsspieler Michael Stuhlfelder in den verbleibenden vier Matches im Kalenderjahr 2021 ein Interims-Trainertrio bilden.

Dietmar Beyer springt gemeinsam mit Markus Kandsperger und Michael Stuhlfelder als Interims-Trainertrio ein.
Dietmar Beyer springt gemeinsam mit Markus Kandsperger und Michael Stuhlfelder als Interims-Trainertrio ein. – Foto: Dirk Meier


Harry Gfreiter zeigt sich über seine Demission enttäuscht: "Diese Entscheidung passt eigentlich nicht zu den Gesprächen und Zielen, die wir hatten. Einen solch radikalen Umbruch bringt man nicht auf vier Monate hin. Wir wollten eine junge Truppe mit Identifikation und Perspektive aufbauen. Es funktioniert aber nicht, dass BOL-Jugendspieler auf Anhieb gestandene Landesligaspieler sind und man mit einem Kader von 16 Feldspielern problemlos durch die Saison kommt. In den vergangenen beiden Partien standen aufgrund vieler Ausfälle beispielsweise jeweils zwei Spieler aus dem Kreisklassenteam in der Startelf. Unter diesen Umständen war einfach nicht mehr drin."

Dennoch war Gfreiter mit der Entwicklung des Teams nicht unzufrieden: "Wir waren in den meisten Spielen fußballerisch mindestens ebenbürtig, oft sogar besser. Die mit Ex-Profis gespickte Truppe von Bad Kötzting hatten wir am Rande einer Niederlage, kassierten dann in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. Es gibt eine Reihe weiterer Beispiele von Spielen, in denen wir uns Punkte verdient gehabt hätten. Am Ende war es dann oft aber auch eine Qualitätsfrage. Die jungen Spieler werden diese irgendwann bekommen, brauchen aber noch Zeit. Daher bin ich über meine Eliminierung schon ziemlich geknickt, zumal ich zu den Jungs einen guten Draht hatte und bei dem einen oder anderen Spieler nach meiner Entlassung sogar Tränen geflossen sind. Aber scheinbar ist das Geschäft so und ich muss das nun erst einmal sacken lassen."

Aufrufe: 01.11.2021, 12:06 Uhr
Thomas SeidlAutor