Schon lange hat Raffael im Hinterkopf, zukünftig Klub-Botschafter der Gladbacher zu werden, das verriet er im Interview mit unserer Redaktion. Etwa nach dem Modell, wie es der FC Bayern seit Jahren praktiziert: Klub-Legenden wie Giovane Elber repräsentieren den Rekordmeister. Raffael genießt bei Borussia längst Legendenstatus, er hat auch über die Gladbacher Grenzen hinaus ein hohes Ansehen, besonders bei jungen Spielern aus dem portugisisch-sprachigen Raum. Raffael hat Famana Quizera, Borussias Top-Talent aus Portugal, bereits unter seine Fittiche genommen. Er könnte eine Kombination aus einem internationale Botschafter und Talent-Betreuer werden.
Neben dem Brasilianer gibt es drei weitere Profis, ohne die Borussia schon jetzt kaum noch denkbar wäre. Tony Jantschke ist seit 2006 im Klub, er hat wie Patrick Herrmann, der seit 2008 in Gladbach ist, noch nie für einen anderen Verein im Seniorenbereich gespielt. Anders als Raffael haben Jantschke, 30 Jahre alt, und Herrmann, 29, zwar noch einige Spieler-Jahre vor sich, doch für eine Zeit danach könnte Borussia schon jetzt die Gedankenspiele beginnen.
Jantschke wäre jemand für die Rolle eines Machers, er ist eine Führungspersönlichkeit, gut strukturiert, einer, der gedanklich in die Tiefe geht, auch mal ungemütlich werden kann. Er könnte Borussia weiter voranbringen, ob im Nachwuchsbereich oder bei den Senioren. Herrmann ist dagegen der perfekte Repräsentant für Borussia auf nationaler Ebene. Er könnte den Klub medial und werbetechnisch vertreten. Kein anderer Gladbacher steht so sehr für Borussia, die Fans lieben ihn und er lebt den Klub.
Kaum anders ist das bei Christoph Kramer. Der Mittelfeldspieler betont immer wieder, wie wohl er sich bei Borussia fühlt und dass er sich sehr gut vorstellen kann, in Gladbach auch seine Karriere zu beenden. Schon als Spieler tritt Kramer im Namen des Klubs häufig in der Öffentlichkeit auf, dafür wäre er auch nach seiner aktiven Zeit der perfekte Mann. Er könnte in Gladbach eine Rolle übernehmen wie Sebastian Kehl bei Borussia Dortmund: praktisch die Schnittstelle zwischen der Mannschaft und den sportlich Verantwortlichen um Sportdirektor Max Eberl.
Borussia ist bekannt dafür, langfristig zu planen. Eberl hatte im Zuge des Trainerwechsels von Dieter Hecking auf Marco Rose angedeutet, weitere Änderungen im Klub vornehmen zu wollen, verzichtete aber bis jetzt darauf. Mit Raffael, Jantschke, Herrmann und Kramer hat er aber vier Spieler im Kader, die für weitere Aufgaben prädestiniert sind. Sie haben vielleicht die Aussicht auf eine zweite Borussia-Karriere wie Eberl selbst.