2024-04-25T14:35:39.956Z

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Kaum zu stoppen war der Spieler der Saison: Björn Schnitzer (li.) führte den SV Viktoria mit 33 Treffern und 20 Vorlagen zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Regionalliga. F: Anders
Kaum zu stoppen war der Spieler der Saison: Björn Schnitzer (li.) führte den SV Viktoria mit 33 Treffern und 20 Vorlagen zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Regionalliga. F: Anders

Ausnahmekönner und Oberpfälzer Fiasko

FuPa wirft noch einmal einen Blick auf die abgelaufene Spielzeit in der Bayernliga Nord

Eine denkwürdige Spielzeit 2017/18 in der Bayernliga Nord ist Geschichte. Der SV Viktoria Aschaffenburg sttellte mit den eingesammelten 82 Zählern einen neuen Punkterekord für die Nord-Staffel auf und kehrte am Ende ganz souverän in die Regionalliga zurück. Ein Fiasko erlebten hingegen die Oberpfälzer Traditionsklubs FC Amberg und die SpVgg SV Weiden. Der FCA stieg sportlich sang- und klanglos ab. Der Verein hat sich daraufhin entschieden, nicht in der Landesliga antreten zu wollen, sondern in der kommenden Saison den Neustart in der Bezirksliga zu wagen. Ähnlich erging es den Kickern vom Wasserwerk, die sich zwar noch in die Relegation retteten, aber dann im Vergleich gegen den ASV Vach den Kürzeren zogen und den Abstieg schlucken müssen. FuPa hat einige interessante Zahlen und Fakten zur Saison 2017/18 für euch zusammengetragen.

Der Meister

SV Viktoria Aschaffenburg
Torhungrigster Angriff, beste Verteidigung, mit insgesamt 82 Zählern einen neuen Punkterekord aufgestellt! Keine Frage, die Viktoria hat sich zum würdigen Meister der Bayernliga Nord gekrönt. Wirft man einen Blick auf den Kader der Mainfranken, so ist das Ensemble des SVA bestückt mit hervorragenden Kickern. Einer ragt jedoch aus der homogenen Truppe heraus: Björn Schnitzer. Der 26-jährige war DER Ausnahmekönner in der abgelaufenen Spielzeit. 33 Tore selbst erzielt, 20 Vorlagen abgeliefert - und das als Mittelfeldspieler. Kein Wunder, dass der Edeltechniker immer wieder in den Fokus von Profiklubs gerät. Im Winter hatte sich der SV Darmstadt 98 um ihn bemüht. Alle Anhänger der Viktoria können aber aufatmen, der Klassekicker hat im Mai seinen Vertrag gleich bis 2021 verlängert und wird auch im kommenden Jahr in der Regionalliga für die Viktoria aufzaubern. Anders als in der Spielzeit 2015/16 wollen sich die Aschaffenburger in Bayerns Beletage etablieren und nicht gleich wieder den Rückweg antreten. Das Image einer Fahrstuhlmannschaft will die Viktoria abstreifen.

FC Amberg Im Frühsommer 2015 kannte der Jubel in Amberg keine Grenzen. Der FCA hatte in der Relegation erst den SV Heimstetten und dann den VfR Garching ausgeschaltet und stieg in die Regionalliga Bayern auf. Es sollte der Anfang einer rosigen Amberger Fußballära werden. Das war vor lediglich drei Jahren, gefühlt allerdings ist das Ganze eine Ewigkeit her. Die Pläne waren hochtrabend, der Absturz anschließend krachend. Denn nach dem Aufstieg ging es sportlich bergab. Es folgte der direkte Wiederabstieg in die Bayernliga, Anspruch und Wirklichkeit passten an der Vils nicht recht zusammen. In dieser Chaos-Spielzeit jagte eine Schreckensnachricht die andere. Schon bevor das Leder rollte, mussten die Gelb-Schwarzen einen gewaltigen Aderlass verkraften, eine Vielzahl von Akteuren ergriff die Flucht. Coach Lutz Ernemann war um sein Himmelfahrtskommando wirklich nicht zu beneiden. Präsident Helmut Schweiger zog sich zurück und erklärte das Projekt höherklassiger Fußball in Amberg für gescheitert. Am Ende einer Horrorsaison, in der der FCA lediglich 15 Zähler einsammeln konnte, stand er Abstieg in die Landesliga. Allerdings werden die Amberger dort nicht antreten. Die Verantwortlichen der Gelb-Schwarzen haben beschlossen, freiwillig in die Bezirksliga zu gehen, um einen Neuanfang in die Wege leiten zu können.



SpVgg SV Weiden
Mit der SpVgg SV Weiden hat es auch den zweiten Nord-Oberpfälzer Traditionsklub erwischt. Nach einer mauen Saison sah es gegen Ende so aus, als würde Interimstrainer Florian Schrepel die Kicker vom Wasserwerk gerade noch rechtzeitig wieder in die Spur bringen. Fünf Siege am Stück im Schlussspurt, die Blau-Schwarzen gingen guter Dinge in die Relegation. Doch in den Playoffs scheiterte Weiden am ASV Vach. Wie es nun weitergeht? Ganz so schlimm wie 40 Kilometer südlich beim alten Rivalen ist es am Wasserwerk nicht, aber auch die SpVgg wird mit einem stark veränderten Gesicht in die neue Spielzeit gehen. Neu-Coach Andreas Scheler wird mit einer sehr jungen Truppe in der Landesliga an den Start gehen.
1.050 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,44 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 916, Schnitt 2,99). Noch nie wurde in dieser Spielklasse so häufig getroffen. Mit dem FC Amberg kassierte erstmals ein Verein mit 100 Gegentreffer eine dreistellige Zahl. Torschützenkönig wurde Björn Schnitzer vom Meister Viktoria Aschaffenburg mit 33 Treffern. Noch nie hat seit der Einführung der Bayernliga Nord ein Spieler mehr als 30 Mal getroffen. Ihm folgen Niko Becker (25, DJK Gebenbach), Patrick Kroiß (24, SpVgg Ansbach), Cristian Dan (23, Würzburger FV), Oliver Seybold (23, FSV Erlangen-Bruck), Tomas Petracek (20, SpVgg Bayern Hof), Marco Seifert (18, DJK Gebenbach), Martin Thomann (17, TSV Aubstadt), Christoph Hasselmeier (16, SpVgg Ansbach), Friedrich Lieder (16, DJK Ammerthal), Sebastian Schulik (15, FC Amberg) und Michael Dellinger (15, TSV Aubstadt).

ToreSpiele11m 1. Schnitzer,
Björn (26)
33 33 7/10 2. Becker,
Niko (23)
25 29 4/5 3. Kroiß,
Patrick (23)
24 34 1/1 4. Dan,
Cristian Alexandru (31)
23 33 3/5 5. Seybold,
Oliver (31)
23 34 2/2 6. Petracek,
Tomas (24)
20 32 -/- 7. Seifert,
Marco (23)
18 27 1/2 8. Thomann,
Martin (24)
17 31 -/- 9. Hasselmeier,
Christoph (27)
16 31 10/10 10. Lieder,
Friedrich (27)
16 31 3/3 98.991 Zuschauer kamen in die 18 Stadien, ein Schnitt von 325 Besuchern pro Spiel. Damit konnte der Abwärtstrend der letzten Jahre gestoppt werden. Die Marke von 100.000 Zuschauern wurde nur ganz knapp verpasst. In der vorigen Saison wurden 95.253 Zuschauer (Schnitt 311) gezählt. In der Bayernliga Süd lag der Schnitt zum Vergleich bei 286 Besuchern pro Match. Zuschauerkrösus im Norden ist Meister Aschaffenburg mit einem Schnitt von 844 (Vorjahr 625) Interessierten. Es folgen mit Abstand Würzburger FV (477), DJK Gebenbach (408), SpVgg Bayern Hof (402), SpVgg SV Weiden (393), SpVgg Ansbach (375), DJK Ammerthal (365), TSV Aubstadt (322), SC Eltersdorf (312), TSV Großbardorf (290), FC Amberg (271), 1. FC Sand (267), SpVgg Jahn Forchheim (262), SV Erlenbach (225), FSV Erlangen-Bruck (191), DJK Don Bosco Bamberg (718), 1. FC Schweinfurt 05 II (143) und FC Würzburger Kickers II (135). Der beste Besuch in dieser Spielklasse wurde mit 2.434 Zuschauern im Spitzenspiel Aschaffenburg gegen Eltersdorf gezählt. Die Viktoria konnte auch im Derby gegen Erlenbach (1.216) einen vierstelligen Besuch erreichen. Die DJK Gebenbach konnte als Neuling im Oberpfälzer Derby gegen die DJK Ammerthal 1.224 Besucher begrüßen. Ein weiteres Oberpfälzer Derby zwischen der SpVgg SV Weiden und dem FC Amberg (1.157) brachte eine Zahl über 1.000 Fans. Das mittelfränkische Stadtderby, gleichzeitig auch das Eröffnungsspiel, zwischen dem SC Eltersdorf und dem FSV Erlangen-Bruck zog 1.050 Fans an. Die Minuskulisse wurde bei der Partie FC Würzburger Kickers II gegen die DJK Ammerthal mit nur 35 Anwesenden registriert.

SpieleMinMaxGesamtØ 1. Aschaffenb. 17 543 2.434 14.351 844 2. Würzburg. FV 17 310 813 7.614 447 3. Gebenbach 17 100 1.224 6.947 408 4. Bayern Hof 17 280 690 6.837 402 5. SpVgg Weiden 17 187 1.157 6.696 393 6. Ansbach 17 200 550 6.383 375 7. Ammerthal 17 170 803 6.209 365 8. Aubstadt 17 200 900 5.489 322 9. Eltersdorf 17 100 1.050 5.320 312 10. Großbardorf 16 150 710 4.646 290 11. FC Amberg 17 50 879 4.615 271 12. 1. FC Sand 17 130 400 4.550 267 13. J. Forchheim 17 110 657 4.468 262 14. Erlenbach 17 100 850 3.840 225 15. FSV Bruck 17 69 650 3.253 191 16. DJK Bamberg 17 130 280 3.030 178 17. Schweinfurt II 17 50 400 2.441 143 18. Würz.Kickers II 17 35 690 2.302 135 Gesamt 305 98.991 325

2 Spieler haben keine einzige Minute bei ihrem Verein gefehlt. Dauerbrenner waren Konstantin Keilholz vom Absteiger FC Amberg und Torhüter André Koob vom Würzburger FV, der es sogar auf eine Torvorlage brachte. Elf weitere Kicker haben ebenfalls alle 34 Partien für ihren Klub absolviert, aber nicht die volle Zahl von 3.060 Minuten erreicht. Das waren Oliver Seybold (FSV Erlangen-Bruck), Patrick Kroiß, Sven Landshuter (beide SpVgg Ansbach), Tom Feulner, Christian Schraps (beide SpVgg Bayern Hof), Sebastian Fries, Adrian Istrefi (beide Würzburger FV), Hamza Boutakhrit, Simon Schmidt (beide Viktoria Aschaffenburg), Florian Rupprecht (SpVgg SV Weiden) und Nicolas Wunder (DJK Don Bosco Bamberg).

20 "böse Buben" handelten sich zwei oder mehr Platzverweise ein. Dreimal Rot, das ist Rekord, erhielt Johannes Bechmann vom 1. FC Sand, der nun schon zehnmal Rot gesehen hat und der auch noch einmal Gelb-Rot erhielt. Die meisten Platzverweise buchte aber Daniel Krüger vom 1. FC Sand mit dreimal Gelb-Rot und zweimal Rot. Zweimal die Höchststrafe Rot sammelten Dennis Weiler, Andreas Mönius (beide SpVgg Jahn Forchheim), Fabian Helleder, Daniel Gömmel (beide FC Amberg) und Pascal Niersberger (DJK Don Bosco Bamberg). Neben Daniel Krüger (1. FC Sand) kassierte auch Benjamin Werner (SpVgg SV Weiden) dreimal Gelb-Rot. Kevin Kühnlein (FC Amberg), Tommy Müller (SpVgg Bayern Hof), Mert Topuz (1. FC Schweinfurt 05 II) und Marcel Hölderle (TSV Großbardorf) waren mit zweimal Gelb-Rot dabei. Insgesamt erhielten 48 Spieler mindestens einmal Gelb-Rot.










Aufrufe: 011.6.2018, 12:51 Uhr
Mathias Willmerdinger / dme Autor