2024-05-14T11:23:26.213Z

Analyse
Aufsteiger Wildsachsen II (grüne Trikots) wird jetzt von Tommy Tebele trainiert.  F: Strack
Aufsteiger Wildsachsen II (grüne Trikots) wird jetzt von Tommy Tebele trainiert. F: Strack

Aus der B-Liga in den Westerwald und nach Mallorca

Niederjosbach macht ein Winter-Trainingslager, Flörsheim plant schon die Abschlussfahrt

MAINTAUNUS. Die Kreisliga B ist aus dem Winterschlaf erwacht und hat große Pläne: Mit Tommy Tebele hat die SG Wildsachsen einen neuen Spielertrainer +++ Der TuS Niederjosbach verstärkt sich mit zwei neuen Spielern und fährt mit Sack und Pack in den Westerwald +++ DJK Flörsheim II ist reif für den Aufstieg in die Kreisliga A und plant schon die Feierlichkeiten im sonnigen Süden.

Trainerwechsel beim Aufsteiger: Neues Jahr – neuer Trainer. Ab sofort wird die zweite Mannschaft der SG Wildsachsen von Tommy Tebele betreut. Marco Schmitt, der wie auch sein Nachfolger als Spielertrainer aktiv war, bleibt dem Team jedoch auf dem Platz erhalten. „Ich habe mich beruflich verändert, sodass es zeitlich immer enger wurde“, begründet Schmitt seinen Rücktritt. Der Neue am Spielfeldrand ist nicht minder aktiv: Tebele läuft für die Erste auf und ist außerdem Co-Trainer der dritten Mannschaft der SG Wildsachsen. „Ich werde mich jetzt aber auf die zweite Mannschaft konzentrieren“, erklärt der 28-Jährige. Die Trainerfrage wollte der Verein laut Neu-Coach intern klären, „weil wir alle ein riesiger Freundeskreis sind und jemand von außen vielleicht Unruhe reingebracht hätte“. Am kommenden Dienstag geht in Wildsachsen die Vorbereitung für die restliche Rückrunde los. Der Aufsteiger will seinen Tabellenplatz verbessern, muss sich aber noch in der Liga finden. Dabei helfen Spieler wie Dominik Friedrich, der von der ersten Mannschaft kommt: „Er ist eine gestandene Säule des Teams, genauso wie Urgestein Björn Dollak“, lobt Tebele. Wie oft Sebastian Rasch und Roman Bickler in der Rückrunde zum Einsatz kommen, stünde noch nicht fest. Beide seien Schlüsselspieler, die für die erste als auch für die zweite Mannschaft auflaufen und in der Rückrunde nur sechs Spiele machen dürften. Die zwölftplatzierte Spielgemeinschaft freut sich besonders auf die Derbys gegen Lorsbach, Diedenbergen, Wallau und Bremthal – weiß aber auch: „Wenn wir weiter abrutschen, wird es schwer.“



Die Überflieger: Zehn Punkte beträgt der Abstand auf Platz Zwei. 72 Treffer in 20 Spielen, nur 15 Gegentore. Schon in der letzten Saison war die Reserve der DJK Flörsheim drauf und dran, aufzusteigen – in diesem Jahr will es der aktuelle Spitzenreiter endlich schaffen. „Wir schauen von Woche zu Woche, sind aber zuversichtlich, dass es diesmal klappt“, sagt Trainer Gökhan Aggül. Mit Rene Wenning steht den Flörsheimern wahrscheinlich auch wieder ein treffsicherer Stürmer mehr zur Verfügung (14 Tore in 11 Spielen). „Rene ist heiß gelaufen“, freut sich Aggül. Und auch Ilker Berzan, der seit dem dritten Spieltag fehlte, wird wohl nach der Winterpause wieder an den Start gehen können. Als stärkste Konkurrenz betrachtet der DJK-Coach Bremthal und Kelsterbach. Doch seine Spieler seien reif, intelligent und eiskalt vorm Tor – so konnte die Viktoria auch schon in der Hinrunde mit einem lockeren 2:0 (1:0) geschlagen werden. Falls der Flörsheimer Unterbau am 31. Mai die Saison 2014/15 mit dem Meistertitel beenden sollte, sind auch schon Vorkehrungen getroffen worden: „Wir wollen wieder eine Abschlussfahrt nach Mallorca machen – am liebsten als Doppelmeister“, verrät Aggül und verweist auf das Kreisoberliga-Team des Vereins, dass ebenso gute Chancen auf den Titel hat.



Die Unerschrockenen: In der letzten Saison abgestiegen – auf Platz 14 überwintert. Der TuS Niederjosbach hat keine leichte Hinrunde hinter sich. Nachdem Jens Keimer in der Sommerpause sein Amt niedergelegt hatte, schaltete der Verein sogar eine Anzeige in einer Tageszeitung, um einen neuen Trainer zu finden. Der fand sich dann doch im näheren Umfeld: Thomas Back hatte die „Gussbacher“ schon einmal trainiert. Doch inzwischen hatte die Liga-Konkurrenz längst mit der Vorbereitung angefangen, der TuS war nicht fit für die neue Saison. „Wir haben den Turnaround geschafft“, bestätigt der Sportliche Leiter Uwe Schmidt. Und das belegen auch die Ergebnisse der letzten Spiele im vergangenen Jahr: drei Siege und zwei Unentschieden in fünf Spielen. „Der Trainer legt viel Wert auf Teamgeist und Kondition – so konnten wir noch oft in den letzten Spielminuten punkten“, freut sich Schmidt über den Aufschwung. Und damit die Formkurve weiter nach oben zeigt, wurden gleich zwei neue Spieler verpflichtet. Zum einen Marvin Thörner, ein Offensivspieler vom SV Niedernhausen, der in der Hinrunde einige Tore erzielen konnte. Außerdem Andreas Frankenbach von der SG Bremthal, ein torgefährlicher Spielgestalter. Mit dem vergrößerten Kader geht es für vier Tage ins Trainingslager in den Westerwald, damit sich alle kennenlernen und das Team gefestigt wird. Die Kosten tragen zum größten Teil die Spieler selbst, der Verein bezuschusst die Fahrt. Die Niederjosbacher wollen mit aller Kraft raus aus dem Tabellenkeller: „Unser Ziel ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld“, verrät Schmidt.



Die Befreiten: Ungewohnt schwach ist der Unterbau der SG Bremthal in die Saison gestartet. Gleich am ersten Spieltag gab es eine Klatsche bei Viktoria Kelsterbach II (0:2). „An dem Tag war der Gegner einfach besser und wir nicht in Topbesetzung – dann gelingen Dinge nicht, die sonst funktionieren“, erklärt Trainer Felix Hanke. Knackpunkt war der Sieg gegen TuS Niederjosbach (3:0): „Ein Derby hat immer was eigenes – auf einmal waren Kampf, Wille und Leidenschaft wieder da.“ Danach folgten zwei weitere Derbys gegen Wildsachsen (4:3) und den FC Lorsbach (3:1), und danach legten die jungen Bremthaler so richtig los: Die folgenden sechs Partien wurden mit 34:5 Toren allesamt gewonnen, sodass die SGB inzwischen auf Platz Drei steht – einem direkten Aufstiegsplatz. „Fußball kann einfach sein, wenn man das abruft, was man kann“, kommentiert Hanke die Siegesserie. Außerdem kann der Coach auf einen 28 Mann starken Kader zurückgreifen, in den auch Patrick Nix nach seinem Mittelhandbruch Anfang Februar zurückkehren wird. Die Mannschaft habe fußballerisch und taktisch einen Schritt nach vorne gemacht, doch vom Aufstieg will Hanke erst einmal nichts wissen: „Wir haben noch 14 Spiele, da kann noch viel passieren“, sagt Hanke mit Blick auf das harte Startprogramm: am 1. März kommt Schreckgespenst Viktoria Kelsterbach II (Platz 2) zu Besuch, eine Woche später geht es zum FSC Eschborn (Platz 4). „Es wäre schön, wenn wir oben bleiben, aber das ist keine Pflicht“, sagt der junge Trainer, und will damit den Druck von seiner Mannschaft nehmen. Denn ob das Reserveteam zum Saisonende nicht noch Spieler an die Erste angeben muss, ist noch nicht abzusehen.

Aufrufe: 025.1.2015, 05:45 Uhr
Natascha GrossAutor