2024-06-12T11:40:35.807Z

Ligavorschau
Janek Ripplinger wartet noch auf seinen ersten Regionalliga-Treffer.	Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer
Janek Ripplinger wartet noch auf seinen ersten Regionalliga-Treffer. Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer

Auf dem Zahnfleisch

TSV Schott Mainz hadert vor dem Spiel bei Astoria Walldorf mit der Offensive

Mainz . „Kopf hoch!“ Die Aufmunterung von seinem alten 05-Jugendtrainerkollegen Paul Faß kommt für Sascha Meeth gewiss nicht zum falschen Zeitpunkt. So desillusioniert, wie nach der 0:1-Niederlage gegen Wormatia Worms blickte der Chefcoach des TSV Schott Mainz selten drein. Im sechsten Pflichtspiel in Folge hechelte sein Team einem Rückstand hinterher, in der vierten Partie binnen zwölf Tagen war dann einfach der Tank leer. „Wir hätten am Anfang das 1:0 machen müssen, ich denke, das hätte Kräfte freigesetzt“, sagt Meeth. Doch wahr ist eben auch, dass die Mainzer allmählich auf dem Zahnfleisch gehen. Körperlich und emotional.

Rückkehr der Führungsspieler macht Hoffnung

So viel Optimismus hatte der 3:1-Befreiungsschlag beim FSV Frankfurt gespendet. Doch daheim will es einfach nicht klappen. Sechs Spiele, drei Tore, zuletzt dreimal keines. Oberliga-Torschützenkönig Janek Ripplinger ist noch immer ohne Regionalliga-Treffer. „In der gesamten Offensive fehlt der Punch, der Biss“, moniert Meeth. Dem immer wieder verletzungsgeplagten Außenstürmer Leon Kern fehlt seit Jahren kontinuierliche Spielpraxis, Ripplinger sowie auch die Dribbler Edis Sinanovic und Ilias Soultani spüren den immensen Schritt von der Ober- in die Regionalliga, bei Stephane Eba-Eba klaffen Trainingsleistung und Pflichtspiel-Effizienz meilenweit auseinander – lauter Befunde, die typisch sind für einen Underdog. Und die doch zehren.

„Ein Schlosser, ein Just, ein Senftleben – diesen Biss haben wir vorne einfach nicht auf den Platz bekommen“, klagt Meeth. Was Hoffnung gibt, dass es am Samstag (14 Uhr) beim FC Astoria Walldorf besser läuft? Vielleicht die Rückkehr der Führungsspieler Manuel Schneider und Nenad Simic. „Wenigstens einer“, fleht Meeth schon fast. Der Gegner komme eher über das Spielerische als das Körperliche, zeige hinten Anfälligkeiten – Ansatzpunkte für Zählbares gibt es. Doch, bei allem Respekt, auch die Wormser waren alles andere als eine Übermannschaft. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, gibt Jan Just den Kurs vor, „wir geben weiter Gas.“ Auch das klingt nach dringend nötiger (Selbst-)Aufmunterung.



Aufrufe: 06.10.2017, 20:00 Uhr
Torben SchröderAutor