Auch der SC Verl kann die U19 des SV Horst 08 nicht stoppen

Schon nach dem knappen Sieg im Elfmeterschießen gegen den VfB Waltrop fragte man sich, wie lange die Erfolgsstory noch weitergeht. Man war sich sicher, dass die Aufgabe im Achtelfinale gegen den SC Verl eine ganz komplizierte Angelegenheit werden würde, schließlich war es der Tabellenvierte der Westfalenliga, der sich am Schollbruch vorstellte. Doch auch diese Hürde nahm die U19 des SV Horst 08 mit einer anfänglichen Souveränität, die sichtlich beeindruckte. 3:0 hieß es zur Halbzeitpause für die Gastgeber. 3:0 gegen ein Team, das zwei Ligen höher zur Spitzengruppe gehört. "Wir haben eine sensationelle erste Halbzeit hingelegt, die Mannschaft hat den Matchplan gut umgesetzt, mutig und selbstbewusst nach vorne gespielt. Ich denke, dass Verl uns da ein Stück weit unterschätzt hat. 3:0 zur Pause, da mussten wir uns erstmal kneifen", sagte Marcel Radke, Trainer der Null-Achter, voller Begeisterung.

Seine Mannschaft ging bereits in der 12. Minute durch Samet Akyüz in Führung. Auch danach mussten sich die Gäste aus Verl wie im falschen Film vorgekommen sein. Es spielte nur der Tabellendritte der Bezirksliga. Zehn Minuten nach dem 1:0 lag der Ball ein zweites Mal im Netz der Gäste. Torjäger Malek Ali-Khan hatte getroffen (22.). Doch dies war noch nicht das Ende des SCV-Albtraums. Keine drei Minuten später legte Oguz Karagüzel auch noch das dritte Tor nach (24.). Innerhalb von 25 Minuten hatten die Horster für eine Vorentscheidung zu ihren Gunsten gesorgt. Aber eines war klar: Das hohe Tempo aus der ersten Hälfte werden sie in den zweiten 45 Minuten aller Voraussicht nicht mehr halten können. Und so kam es auch. Die Jungs vom Schollbruch vergaben kurz nach Wiederbeginn zweimal die große Chance auf den vierten Treffer und in der 72. Minute verkürzte der Favorit schließlich durch einen direkt verwandelten Freistoß von Benedikt Genz auf 1:3. Die Gäste setzten die Horster nun zunehmend unter Druck, doch jene hielten mit Kampf und großem Willen dagegen. Der 2:3-Anschlusstreffer von Julian Laumeier, der einen Freistoß per Kopf verlängerte, sorgte zwar noch einmal für absolute Hochspannung, doch letztlich brachte der Außenseiter den Vorsprung über die Zeit.

"Unsere Jungs haben den Sieg mit viel Herz, Leidenschaft und Wille über die Bühne gebracht und die Sensation perfekt gemacht. Kompliment an meine Mannschaft für diese Meisterleistung", lobte Radke stolz. Vor allem mit Blick auf den möglichen kommenden Gegner werden er und seine Schützlinge vermutlich funkelnde Augen bekommen. Falls sich die U19 von Borussia Dortmund im Achtelfinale durchsetzen sollte, würde im Viertelfinale nämlich tatsächlich der Bundesligist in Horst gastieren. "Wir hoffen nun, in der nächsten Runde den BVB am Schollbruch begrüßen zu dürfen", sagte Radke voller Vorfreude. Und wer sagt, dass der Underdog nicht auch gegen den amtierenden Vizemeister seine Erfolgsstory fortsetzen kann? Träumen ist auf jeden Fall erlaubt.