2024-06-14T14:12:32.331Z

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Asko Hamidovic (r.) führt die Torschützenliste und die Fupa-Elf an.  F: Zink
Asko Hamidovic (r.) führt die Torschützenliste und die Fupa-Elf an. F: Zink

Asko Hamidovic: "Gegen Ibisevic hab ich immer gewonnen"

Mit 14 Treffern steht der Bosnier mit Roßtaler Wurzeln an der Spitze der Torschützenliste +++ Sieben Nominierungen für die FuPa-Elf der Woche der Kreisliga Nürnberg/Fürth sind Bestwert

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Fast wie Phönix aus der Asche tauchte in der vergangenen Saison ein vermeintlich neuer Name im hiesigen Amateurfußball auf und schoss den Tuspo Roßtal nach langen Jahren in Kreis- und A-Klasse fast im Alleingang ins Kreisoberhaus: Dort führt er mit 14 Treffern nicht nur die Torschützenliste an, sondern steht mit sieben Nominierungen bei nur 13 Einsätzen auch an der Spitze der FuPa-Elf der Woche. Sein Name: Asko Hamidovic.

Vielen wird der Name vor der Saison 2014/15 wohl nichts gesagt haben. In Roßtal aber war Asko Hamidovic schon seit 1992 ein Begriff. Denn ab diesem Jahr jagte der Vollblutstürmer im Tuspo-Trikot dem Ball ziemlich erfolgreich hinterher. Besonders in Erinnerung blieb die Saison 1997/98, als er zusammen mit Marco Dürschinger, mit dem er auch heute wieder zusammenspielt, fast alles zusammenschoss. Dürschinger traf satte 80 Mal ins Schwarze und wechselte danach zum 1. FC Nürnberg.

Fast 100 Tore in einer Saison

Für Hamidovic wurden gar 97 Einschüsse gezählt und der Club hätte wohl auch ihn liebend gerne verpflichtet, allerdings war der Krieg im ehemaligen Jugoslawien inzwischen beendet und der Bosnier ging mit seinen Eltern zurück in sein Heimatland. Nun spielen die beiden Knipser nach 14 Jahren der Trennung wieder zusammen.

In Bosnien schloss er sich dem aktuellen Tabellenführer der bosnischen Liga, Sloboda Tuzla, an und spielte gegen heutige Fußballgrößen wie den Herthaner Vedad Ibisevic. „Gegen ihn habe ich in der Jugend eigentlich immer gewonnen“, erzählt Hamidovic mit einem kleinen bisschen Stolz in der Stimme. Außerdem wurde er bosnischer Meister, bevor er in die Vollmannschaft wechselte. Nach der Jugend spielte der dynamische Angreifer in der dritten Liga bei N.K. Tuzla für mehrere Jahre, ehe es in die vierte Liga zu Rudar Bukinje ging.

Zweitliga-Traum bleibt verwehrt

Dort wurden die Verantwortlichen des Zweitligisten F.K. Sluga Simin Han auf den Torjäger aufmerksam, aber ein erlittener Kreuzbandriss verhinderte die Möglichkeit den Schritt nach oben zu machen. Nachdem die schwere Verletzung ausgeheilt war, bekam Hamidovic noch eine weitere Chance, ließ diese aber verstreichen. „Schade, dass es nicht geklappt hat. Ich bereue heute, dass ich es damals nicht noch einmal versucht habe“, sagt der Goalgetter, der in Bosnien als Sportlehrer und Dolmetscher arbeitete.

Kurz vor dem Kreuzbandriss feierte Hamidovic den Titel des bosnischen Amateurmeisters, als er sich mit seinem Team gegen die neun anderen bosnischen Bundesländer durchsetzte. Die bosnischen Farben konnte er in der Folge aufgrund der schweren Verletzung aber nicht vertreten.

Deutschland-Rückkehr mit Aufstieg veredelt

2014 stand dann zusammen mit seiner Verlobten, mit der er seit acht Jahren durch dick und dünn geht, die Rückkehr zu den Wurzeln in Roßtal an, und gleich in der ersten Saison schoss er den Tuspo zum Aufstieg in die Kreisliga. „Der Tuspo hat mir nach meiner Rückkehr viel geholfen und ich bin froh, dass ich so ein bisschen was zurückzahlen konnte. Der Kontakt ist auch in meiner Zeit in Bosnien nicht abgerissen und ich hab ja mit der halben Mannschaft schon in der Jugend zusammengespielt“, weswegen die Eingewöhnung mehr als reibungslos vonstatten ging.

Beeindruckt ist Hamidovic von der Leistungsstärke in der Kreisliga. „Jeder Verein hat zwei bis drei richtig gute Spieler, die es locker auch höherklassig schaffen würden.“ Auch von der eigenen Mannschaft ist Hamidovic, der derzeit eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert, überzeugt. „Wir haben eine sehr gute Truppe“, spielt er beispielsweise auf Dürschinger und den Ex-Profi Nico Oltean an, der in Rumänien in der zweiten Liga dem Ball hinterherjagte. „Wir wollen oben dabei bleiben. Die Top 5 müssten schon drin sein.“

Vorstellen könnte er sich aber auch, dass er noch einmal höherklassig angreift. „Der Reiz wäre da, aber auf der anderen Seite fühle ich mich auch in Roßtal sehr wohl. Das ist eben mein Heimatverein. Hier entsteht etwas, wozu ich meinen Teil beitragen will.“

Aufrufe: 021.12.2015, 15:34 Uhr
Matthias JanouschAutor