2024-06-03T07:54:05.519Z

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Plötzlich Germane: Nach vielen Jahren bei der TSG Pfeddersheim fühlt sich Björn Miehe als Trainer bei Germania Eich längst richtig wohl.
Plötzlich Germane: Nach vielen Jahren bei der TSG Pfeddersheim fühlt sich Björn Miehe als Trainer bei Germania Eich längst richtig wohl. – Foto: BilderKartell/Christine Dirigo

Am Altrhein angekommen

Nach knapp einem halben Jahr sieht Björn Miehe den FC Germania gut aufgestellt

Eich. Den Trainer Björn Miehe als einstiges Urgestein der TSG Pfeddersheim in den Farben von Germania Eich zu sehen, ist für viele noch immer ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. Nach 14 Jahren in Pfeddersheim entschied sich der Coach im vergangenen Sommer für einen Neuanfang als Cheftrainer am Altrhein. Der Effekt ist gelungen, schon jetzt hat die Germania mit ihren 17 Zählern mehr Punkte erzielt als in der gesamten vergangenen Spielzeit.

„Ich habe mich von Anfang an gut eingelebt. Die Jungs zeigen großes Interesse, sind wissbegierig und mit Begeisterung dabei. Die Luftveränderung hat mir einfach gut getan“, zieht Miehe ein erstes Fazit kurz vor der Winterpause. Sportlich war der Wechsel nach Eich für Miehe ein gewichtiger Aufstieg, auch wenn er nach wie vor in der Bezirksliga trainiert. Denn nun steht der mittlerweile 39-Jährige für eine erste Mannschaft an der Seitenlinie und nicht mehr für eine zweite. Der Unterschied liegt auf der Hand: „In der zweiten Mannschaft steht immer die Ausbildung im Vordergrund. Es geht darum, Spieler an die erste Mannschaft heranzuführen oder Jugendspieler aufzufangen, die den Sprung in die Erste nicht sofort schaffen.“ Als Trainer der ersten Mannschaft genießt Miehe nun einen ganz neuen Stellenwert. „Aktuell fühle ich mich in Eich pudelwohl“, bilanziert er deshalb fröhlich.

Dennoch ist die Liebe zu seiner alten TSG bis heute kein Stück abgeklungen. „Ich bin nach wie vor oft dort und stehe mit dem neuen Trainer der zweiten Mannschaft in engem Kontakt. Wir tauschen uns oft über Trainingsinhalte aus, reden viel über Sportliches“, verrät der Coach. Der ehemalige Gundheimer Jens Blüm ist Miehes Nachfolger bei der Pfeddersheimer „Reserve“.

Hinsichtlich seiner Zielsetzung in Eich bezog Miehe schon vor der Saison klar Stellung. Zwar kam der Verbleib in der Bezirksliga nach Abschluss aller Entscheidungen für die Germania überraschend – und einen Tick unvorbereitet. Dennoch bleibt Miehe dabei: „Ich sage immer wieder: es ist einfacher, in einer Liga zu bleiben, als aus einer Liga herauszukommen – sprich aufzusteigen.“

Auf die Frage, wie er seine Jungs so schnell konkurrenzfähig gemacht hat, zuckt er nur schmunzelnd mit den Schultern: „Ich weiß ja nicht, wie es in der vergangenen Saison war. Ich habe den Jungs versucht Selbstvertrauen zu geben und jedem Einzelnen klar zu machen, dass er in der Lage ist, in dieser Liga zu spielen“, erzählt er. Das Resultat: heute steht ihm ein breiter, ausgeglichener Kader von rund 24 Mann zur Verfügung. „Und das ist eine unserer großen Stärken. Wenn ich an das Heimspiel gegen Nierstein denke, da haben uns acht potentielle Stammspieler gefehlt“, erinnert er sich. Doch seinen Kader entsprechend anzupassen ist für Miehe kein Problem mehr. Mit einer 4:1-Klatsche im Gepäck schickte die Germania damals den heutigen Tabellenfünften auf die Heimfahrt.

Mit TSV Gau-Odernheim II ist am kommenden Wochenende eine Mannschaft zu Gast, die es im letzten Jahr als A-Klassen-Meister fertig gebracht hat, eine Liga zu verlassen – und zwar nach oben. Zudem steht noch eine Rechnung offen, denn in Gau-Odernheim ging es im Hinspiel drunter und drüber. „Da haben wir 4:2 geführt bis zur 70. Minute und dann noch 4:8 verloren. Aber das war auch ein Lernprozess für uns. Das wird uns am Wochenende definitiv nicht noch einmal passieren“, versucht Miehe sofort das Positive aus der Niederlage zu ziehen. Mit Kevin Ebert, Joshua Schaalo oder Tim Peters muss Miehe erneut eine Reihe schmerzhafter Ausfälle hinnehmen. Doch das Vertrauen in seinen Kader ist so hoch, dass Miehe sich darüber keinerlei Gedanken macht. Gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf sollen die drei Punkte am Altrhein bleiben – komme was wolle.

Aufrufe: 015.11.2019, 16:00 Uhr
David ZerfaßAutor