"Nicolas kam mit dem Wunsch zu uns, sportlich kürzer treten zu wollen", berichtet FCE-Vorstandsvorsitzender Jörg Schmalfuß über die Gespräche der vergangenen Tage mit Görtler. "Wir haben dafür Verständnis, zumal Nic ja auch vor kurzem Vater geworden ist und sich die Prioritäten bei ihm verschoben haben." Sportlich ist dies nach den Worten von Schmalfuß natürlich ein Verlust für den FC Eintracht. "Klar, hätten wir Nic sehr gerne weiter bei uns im Fuchs-Park-Stadion gesehen. Er ist aufgrund seiner spielerischen Klasse und seiner Persönlichkeit ein Gewinn für jede Mannschaft in der Liga. Insofern gilt Nic unser Dank für die leider sehr wenigen, aber tollen Monate in diesem Jahr.“ Aufgrund der aktuell guten Tabellensituation und der Vielzahl junger Nachwuchstalente ist man an der Armeestraße allerdings zuversichtlich, mit dieser Personalie leben zu können. "Das heißt für unsere Youngsters, dass nun mehr Spielzeit für sie verfügbar ist – jetzt müssen sie beweisen, dass sie in der Liga spielen können“, gewinnt Schmalfuß dem überraschenden Wechsel auch einen positiven Aspekt ab.
Nicolas Görtler verlässt den FC Eintracht Bamberg somit zu dritten Mal. "Dieses Mal gehe ich aber mit einem sehr guten Gefühl. Für mich schließt sich ein Kreis. Der FC Eintracht war nach dem SC Kemmern mein Sprungbrett in den Profifußball, nun ist es mein Abschied vom höherklassigen Sport. Ich hatte hier zusammen mit Michael Hutzler und den Jungs eine sehr gute Zeit und gehe nun mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Gerne hätte ich an diesem spannenden Projekt weiter mitgewirkt, aber meine Lebenssituation hat sich gewandelt. Und ganz ehrlich: Ich freue mich jetzt auch darauf, in Kemmern zusammen mit meinem Bruder und meinen Kumpels noch einige erfolgreiche Jahre in meiner Heimat zu haben", kommentiert der 29-Jährige seinen Entschluss. Der Trainer des SC Kemmern, Alexander Stretz, ist dem FCE sehr dankbar, dass der Bayernligist den Wechsel unproblematisch und unbürokratisch über die Bühne gehen lässt. "Mein Dank gilt vor allem dem FC Eintracht Bamberg, dass die Verantwortlichen diesen Transfer schon jetzt im Winter ermöglichen."