2024-04-30T13:48:59.170Z

Analyse
Da kann Markus Zengerle schon mal ins Grübeln kommen: Den Trainer des BC Schretzheim erwartet die Aufgabe, seine junge Mannschaft auch in der neuen Saison in der Kreisliga zu halten.
Da kann Markus Zengerle schon mal ins Grübeln kommen: Den Trainer des BC Schretzheim erwartet die Aufgabe, seine junge Mannschaft auch in der neuen Saison in der Kreisliga zu halten. – Foto: Karl Aumiller

Abgänge, die Schretzheim schmerzen

Nicht zum ersten Mal wechselten Talente des Kreisligisten zu anderen Klubs +++ Für die Kleeblättler zählt in der neuen Saison einzig und allein der Klassenerhalt

„Wir werden uns nicht kampflos geschlagen geben“, mobilisiert Trainer Markus Zengerle alle Kräfte in seiner Mannschaft, um den Abstieg aus der Kreisliga Nord ein weiteres Mal abwenden zu können. Viel lieber wäre ihm freilich eine Spielzeit, in der sein Klub entspannt durch die Partien gehen könnte. Doch ihre ordentliche Jugendarbeit kommt bei den Kleeblättlern nicht so recht zum Tragen. „Immer wieder verlieren wir gute Spieler an andere Vereine“, betont Zengerle und hegt insgeheim einen Wunsch: „Vielleicht schaffen wir es einmal, die Talente stärker an unseren Verein zu binden.“

Hin & weg

Vier gestandene Stammspieler haben dem Kreisligisten Ade gesagt. Mittelfeldmotor Daniel Schaaf und Torhüter Arbnor Nimanaj schlossen sich dem Kreisligisten FC Lauingen an. Und die beiden Angreifer Marco Gerold und Marcel Mayr wurden vom TSV Wertingen in die Bezirksliga abgeworben. Coach Markus Zengerle nahm diese Wechsel zähneknirschend zur Kenntnis: „Natürlich tun uns diese Abgänge weh.“ Er verfügt aber dennoch über einen relativ breiten Kader, mit dem er diese Schwächungen auffangen will.

Coach & Co

Markus Zengerle, der für ein weiteres Jahr die Kommandos gibt, weist auf ein gutes Umfeld in Schretzheim hin. Führungsspitze und Abteilungsleitung lassen ihm freie Hand, was er natürlich zu schätzen weiß. Seine engsten Vertrauten im Tagesgeschäft sind Co-Trainer Matthias Eckart und Torwarttrainer Holger Duderstadt. Zudem verfügt der Klub über einen Mannschaftsrat, der mit für einen reibungslosen Ablauf des sportlichen Geschehens zuständig ist.

Glücks- und Sorgenkinder

Als Glücksfall bezeichnet Zengerle den 35-jährigen Markus Nsouli, der im Winter 2019 vom FC Lauingen nach Schretzheim wechselte. „Er ist ein absoluter Führungsspieler in der Mannschaft.“ Doch für diese Saison steht noch ein großes Fragezeichen hinter möglichen Einsätzen des „Oldies“. Seinen Schwerpunkt hat Nsouli mehr denn je auf das Familiäre gelegt, was Trainer Markus Zengerle dann einige Sorgenfalten bereitet. Wohl noch länger verzichten muss er auf Defensivmann Marvin Nothofer. Der 20-Jährige hatte vor einem halben Jahr einen Motorradunfall. Mit Muskelverletzungen schlagen sich derweil Matthias Schmid und Nico Hergöth herum. Doch Zengerle ist da guter Dinge, dass beide zum Saisonauftakt einsatzbereit sein werden.

Plus & Minus

Die Probleme beim Klub sind zuvorderst an der Offensive festzumachen. In der zurückliegenden Runde gelangen in 20 Partien magere 27 Einschüsse. Die noch treffsichersten Kicker Marco Gerold, Daniel Schaaf und Marcel Mayr sind jetzt nicht mehr vor Ort. Zengerle, der mit dem Trainingsfleiß seiner Truppe einverstanden ist, lamentiert deswegen nicht lange, sondern sucht nach neuen Möglichkeiten. Als Alternativen für den Angriff sieht er Spieler wie Joshua Mayerle oder Matthias Schmid. Oder schafft der junge Jonas Behringer, der vor einem Jahr aus Gundelfingen kam, den Durchbruch? Lobende Worte findet der Trainer für die gute Nachwuchsarbeit, die hier im Klub betrieben wird. Als Aushängeschild gelten die A-Junioren, die als Spielgemeinschaft mit Donaualtheim und Steinheim in der Bezirksoberliga Schwaben spielen. Durch diesen erfreulichen Umstand wechseln Jahr für Jahr gut ausgebildete Junioren in den Erwachsenenkader. Dass diese Talente auf längere Sicht dem Verein erhalten bleiben, ist der Wunsch von Zengerle: „Nur so können wir hier was aufbauen und dann vielleicht auch Abgänge wieder zurückgewinnen.“

Test & Taktik

Einen negativen Ausreißer gab es in der Vorbereitung mit dem 1:8 gegen Dinkelscherben. „Da waren wir total überfordert“, gesteht der BC-Coach. Gerne hätte er einen weiteren Test im Totopokal gegen die neu formierte SpVgg Bachtal gemacht, den der Gegner aber kurzfristig absagte. In seinem 4-2-3-1-System baut er auf die erfahrenen Kicker wie Alexander Krauter, Jakob Feistle, Damian Lasar, Nico Hergöth oder eben Markus Nsouli, wenn er zur Verfügung stehen sollte.

Wunsch & Wirklichkeit

Nur ungern erinnert sich Markus Zengerle an seinen Einstieg vor zwei Jahren bei den Egautalern: „Wir haben da zum Start fünf Spiele hintereinander verloren. Dies hing uns die ganze Saison lang nach.“ Ein weiterer Fehlstart sollte also tunlichst vermieden werden. In den Auftaktspielen gegen Maihingen, Altisheim und Binswangen will man keinesfalls mit leeren Händen dastehen. Allerdings drückt den Coach nicht nur die Angriffsreihe, auch im Abwehrverband gilt es noch Schwächen auszumerzen. Ob Luca Aninger oder Kilian Kuchenbaur die Nummer eins im Tor sein wird, darüber will sich Zengerle erst kurzfristig entscheiden.

Vollgas oder Zwangspause

Alles andere als angetan war Markus Zengerle von der zerstückelten Corona-Runde 2019/21: „Ich hoffe sehr, dass wir diese Saison ohne Unterbrechung durchziehen können.“

Prognose

Letzte Saison konnte der BCS mit Rang elf den Abstieg gerade noch mal zurechtbiegen. Ob dies allerdings diesmal ebenso gelingen mag, ist mit vielen Fragezeichen versehen. Fakt bleibt, dass die Mannschaft mit ihren vier Abgängen deutlich an Substanz eingebüßt hat. Da ist Trainer Markus Zengerle gefordert, aus einem Kader voller Jungspunde ein schlagkräftiges Team zu formen.

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Aufrufe: 06.8.2021, 15:49 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor