2024-05-16T14:13:28.083Z

Allgemeines
– Foto: Patrick Schuch

A1- und B1-Junioren tauschen die Trainer

Allgemeines: Rot-Weiß Walldorf strukturiert Jugendarbeit neu / Talente sollen in drittem Aktiventeam Spielpraxis bekommen

Die A1- und B1-Junioren des SV Rot-Weiß Walldorf tauschen gegenseitig den Trainer- und Betreuerstab. Die jüngere Altersklasse, in der Hessenliga am Ball, wird bis Saisonende von Steffen Kaschel trainiert. Die A-Junioren (U19) des Neununddreißigjährigen leitet dann Marco Eckert an, bisher Coach der B1 (U17).

Den Personalwechsel begründet Kaschel, auch Sportlicher Leiter der Jugendabteilung, mit der perspektivischen Weiterentwicklung beider Mannschaften. Die U19, in der Verbandsliga auf Platz vier, hat den Aufstiegskampf noch nicht aufgegeben. Fünf Punkte beträgt ihr Rückstand auf den zweiten Rang, der die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur Hessenliga bringt. Eckert hätte diese Mannschaft ohnehin im Sommer übernommen. Sein vorzeitiger Einstieg bringt laut Kaschel den Vorteil, dass Eckert noch einmal mit den Spielern arbeiten könne, die er zuvor mit Erfolg bei der U17 angeleitet habe.

Die B1 habe als Hessenliga-Dritter den Klassenerhalt zwar noch nicht sicher, sei aber in einer guten Ausgangsposition: „Wir brauchen noch drei, vier Siege.“ Genauso wichtig findet Kaschel, dass die U18 in die Gruppenliga aufsteigt. Dies soll dem Spitzenreiter der Kreisliga A unbedingt gelingen. Auf dass künftig aus der U17 aufrückende Spieler, für die der Sprung in die U19 noch zu groß wäre, weiter einen sportlichen Anreiz haben: Durch die Kreisliga-Zugehörigkeit „haben wir in den letzten Jahren Spieler an andere Vereine verloren“, sagt Kaschel.

Die B1 bekomme in der nächsten Saison erneut einen neuen Trainer. Diese Personalie sei bereits geklärt, der Name könne aber noch nicht veröffentlicht werden. Kaschel will sich nach Rundenende voll auf die Sportliche Leitung konzentrieren, denn: „Unsere Jugend im Verein ist wirklich Gold wert“, sagt der gebürtige Frankfurter, der vor eineinhalb Jahren vom SV Gonsenheim zum SV Rot-Weiß kam. Zuvor hatte er ein Jahrzehnt lang in den Nachwuchsleistungszentren von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 gearbeitet.

360 Nachwuchsfußballer spielen beim SV Rot-Weiß in 21 Mannschaften. Bei den D- und C-Junioren – also dem Reservoir, aus dem sich die obersten Altersklassen der RWW-Jugend speisen (mit der B1 und A1 als Topteams) – habe der Verein 60 beziehungsweise 80 Spieler: „Da muss man einfach was daraus machen“, sagt Kaschel. Ziel sei es, künftig in A- und B-Jugend möglichst wenige Neuzugänge von anderen Vereinen zu haben. Eine Rundumerneuerung mit rund 15 externen Spielern, wie vor der Saison bei der Hessenliga-U17 geschehen, solle künftig vermieden werden: „Wir wollen unsere eigenen Spieler auf dieses Niveau bringen.“

Um RWW-Jugend und erste Mannschaft noch mehr zu verzahnen, fungiert Kaschel ab kommender Saison auch als zusätzlicher Co-Trainer des Hessenligateams: „Schon in dieser Saison haben immer wieder drei, vier Jugendliche bei der Ersten mittrainiert“, berichtet Kaschel. In der Kreisoberliga-Mannschaft, der U23, hätten einige A-Junioren bereits mitgespielt.

Für Talente, die es zunächst nicht in den Hessenliga- oder den U23-Kader schaffen, plant der Verein für die nächste Saison eine weitere Mannschaft. Wobei der SV Rot-Weiß hofft, so Kaschel, dass dieses dritte Team nicht ganz unten in der Kreisliga D beginnen muss: Der Klub wünsche sich die Aufnahme in die C-Liga.

Eines seien sich alle Beteiligten bewusst: „Die Toptalente können wir nicht halten.“ Den Rot-Weißen gehe es aber darum, besonders Begabten überhaupt die Chance zu eröffnen, den Weg in den hochklassigen Fußball, vielleicht sogar in den Profibereich zu gehen.

Enge Zusammenarbeit mit Sportmediziner geplant

Nicht allein die Förderung kickender Kinder und Jugendlicher hat Kaschel im Blick, sondern auch die Weiterentwicklung der Trainer. Mittlerweile hat die RWW-Jugendabteilung unter anderem sechs B- und vier A-Lizenz-Inhaber und sogar einen Fußballlehrer. Der Sprecher der RWW-Fußballabteilung, Erwin Mader, fasst zusammen: „Die Ausbildungs- und Trainingsqualität wird stetig verbessert und ist in vielen Teams schon jetzt mit dem Niveau einiger Nachwuchsleistungszentren vergleichbar.“ Auch eine enge Zusammenarbeit mit einem Sportmediziner und umfassende Leistungsdiagnostik würden derzeit vorangetrieben.

Aufrufe: 012.1.2020, 14:43 Uhr
Dirk WinterAutor